Ende April von Süden kommend, glaubtenwir bei unserer Ankunft in der Bundaberg-Marina vorerst niemanden zukennen – aber dann kamen mehrere Freunde, welche uns im AISausgemacht hatten, zum Boot – freudiges Wiedersehen und regerAustausch was in der Zwischenzeit, seit dem Landfall in Australienalles geschehen ist. Dazu erfolgen abends Einladungen auf Booten undes wird rege Englisch, Französisch, Finnisch, Schwedisch unddazwischen etwas (Schweizer-) Deutsch
gesprochen… jedenfalls verstehen sichalle bestens.
Wie früher berichtet, wurde Bundaberganfangs Februar wie bereits vor 2 Jahren von einer nie dagewesenenFlut heimgesucht. Der Burnet River richtete dabei vom ca.10 smlandeinwärts liegenden Bundaberg bis zur Mündung riesige Schädenan. In der Bundaberg- Marina, welche unweit des Mündungsgebietesliegt, ist vom Unwetter nichts mehr zu sehen – ein Steg wurdeweggeschwemmt mehrere Boote demoliert – die hoch liegenden Gebäudeund der Trockenplatz blieben verschont.
Die Präsidentin des Yacht Club und ihrMann erzählen uns aus erster Hand was vorgefallen war – Menschenkamen nicht zu Schaden, jedoch gingen Häuser Stege und knapp 70Yachten verloren, welche im Fluss stationiert waren, beschädigtwurden und sanken – Wegen Wracks im Fluss und im Mündungsgebieterfolgen immer noch Vorsichtsmeldungen.
Das Flussbett und die weit in die Seehinaus reichende Seestrasse werden zur Zeit durch ein grossesBaggerschiff von Schwemmsand befreit.
Im Tages-Hoping mit denSüdost-Tradewinds durch das Great Barrier Reef
Wir beabsichtigendie Strecke bis zum Nordost-Zipfel Australiens innerhalb des GreatBarrier Reefs, vorwiegend in Tages-Etappen zu „bewältigen“.
Die Cyclon-Saison ist vorbei – Startin die „trockene Winterzeit“ – Segler und Routenbeschreibungenwarnen vor Riffs, höheren Tiden und je nördlicher, vor Krokodilen,besonders bei Flussmündungen und in kleinen Buchten – aber auchvor andern unangenehmen Tiergenossen, wie giftigen Fischen undQuallen etc.
Als Memo: das Great Barrier Reefist die grösste von lebenden Kreaturen geschaffene Struktur der Weltund erstreckt sich über 1000 Seemeilen (nahezu 2000 Km) von CapeYork (nördlichster Punkt an Queenslands Küste entlang bis fasthinunter nach Fraser Island. Dabei handelt es sich weder um eineinziges Riff wie der Name vermuten lässt, noch um eine Barriere,sondern um tausende von Riffen und Inseln zum Festland hin.
Nach drei geschäftigen Tagen inBundaberg, ist das Boot „entsalzen“ – heisst gewaschen, vonSalzspritzern befreit, so dass man nicht mehr bei jedem Griffsalzklebrige Hände bekommt – sowie gebunkert, die Genua an einerStelle verstärkt, die Wäsche gewaschen, die Trade-Windeverheissungsvoll und wir ebenfalls bereit für die Entdeckung neuerGestade nordwärts.
Vor Verlassen von Bundaberg verlegenwir das Boot vom Steg der Marina in den Fluss, weil wir dort frühmorgens still und besser starten können – ein guter Entscheid –andere Boote die mit uns starteten wollten hatten Mühe sich aus demSand, der am Steg bei Niedrigwasser über den Kiel reichte, zubefreien.
Am 1.Mai um 04:00 gehen wir Anker aufund mit auslaufender Tide geht’s dem teilweise markierten(befeuerten) Fahrwasser entlang aufs Meer hinaus– ein paarMarkierungen fehlen, weil sie Opfer der Flut waren – dann etwasunheimlich die relativ nahe Begegnung mit dem beleuchtetenBaggerschiff im Fahrwasser in der Dunkelheit – später hören wiram Funk, dass Boote zur Nachtzeit das Fahrwasser nicht benützensollen…
Lagune Lady Mushgrave 60 sm
Unserheutiges Ziel ist die als einmalig geltende in knapp 60 sm Entfernunggelegene Koralleninsel, welche nur bei guten Wetterbedingungenangelaufen werden soll. Bei diesem Maritime National Park handelt essich um eine seltene Korallenlagune, in welche man durch eine engePassage gelangen kann – Erinnerungen an die Atolle von Tuamotuswerden wach.
Nach anfänglich kabbeliger See und mitErreichen von etwas tieferem Wasser (über 20 Meter), haben wir feineSegelbedingungen.
Unterwegs überholt uns der grosse und schnelle Cat „Singa“ –eine französische Familie aus Singapor, sowie unsere Schwedenfreundemit der „Marieke“ unter Motor – beide treffen wir wieder in derLagune – die enge Einfahrt in die Lagune erzeugt wegen Riffen,Brandungswellen und Korallen etwas Spannung – dann sind wir drinnenund glasklares, warmes Wasser ladet zum Bade – wir fragen uns wieoft wir auf der Fahrt nordwärts noch baden können, wird doch vorverschiedenen Gefahren u.a. Krokodilen gewarnt.
Vom Nachbarboot Cat „Scarlet“ Auwerden wir zum Sundowner eingeladen – eine Finnin ist dort an Bord,hat unser Flagge gesehen und möchte mit der Bordfrau finnischsprechen – mit weiteren Gästen geniessen wir einen gesprächigen,interessanten Abend.
Zum Pancake Creek 40 sm
WegenAnsage schlechteren Wetters wollen wir bereits am folgenden Tagweiter. Etwas wehmütig verlassen wir die schöne Lady Mushgrave beiNiedrigwasser und ruhiger See wieder durch den Engpass und unterSegel, später Motor geht es zum Festland in den Pancake Creek, denwir bei Hochwasserstand anfahren – einige Seemeilen zuvor gibt esAIS-Alarm: es ist die „Rutea“ US, welche uns kreuzt mit gleichem Ziel – nach etwas heikler Fahrt – unsere Karten sindunzuverlässig – durch jetzt nicht sichtbare Sandbänke gelangenwir zum gut geschützten Ankerplatz wo zwischen 3 austral. Bootenbereits „Rutea“, „Elbe“ und die Schweizer „Micro Mega“vor Anker liegen.
Wirbleiben zwei Nächte – Spaziergang auf Sandbank, die beiNiedrigwasser nur ein paar Meter vom Heck der Nicone entfernt ist,machen bei Regenwetter Fotos, Bericht schreiben, Lesen, Büchertauschmit andern Yachties, Skype-Kontakte.
Cape Capricorn 45 sm
Einwolkenloser schöner Tag brachte uns teilweise unter Spinnakersegelnd an mehreren vor der Küste verankerten Tankern vorbei – wirsind erstaunt als in 6 – 7 sm Entfernung von der Küste ein Schwarmgrosser Schmetterlinge ums Boot fliegt – in der kleinen Bucht amCape Capricorn sind wir dann gut geschützt gegen die vorherrschendenSüdostwinde.
Great Keppel Island 27 sm
-gleichzeitiges Ablegen mit Elbe und Micro Mega bei Schönwetter –alle mit Ziel Grosse Nordbucht von Great Keppel Island – der Guide und mehrere Segler versprechen einen guten Ankerplatz bei demnahenden rauhen Wetter und ebensolcher See – dort sind denn auch 12weitere Segelyachten am Anker – unterdessen ist es trübe Wetterund es steht etwas Schwell in die Bucht.
Freund David von Kettering Tasmanienmeldet sich vom Lunch im Fischmarkt von Sydney – er wollteTasmanien schon vor einer Woche verlassen, da aber derElektrofachmann immer noch nicht fertig war mit der Arbeit an„Josida“, hat er ihn gleich mitgenommen, damit er unterwegsfertig werden konnte! Bei unterschiedlichen Winden und teilweiseSchlechtwetter ist er dann in 3 ½ Tagen ohne Unterbruch von Hobartbis Sydney durchgefahren – der Elektrofachmann hätte schon etwasAngst gehabt – es war seine erste Reise unter Segel.
In der Nacht starke Regenschauer undstarker Schwell, so dass wir in den Salon flüchteten, wo wir etwasruhiger schlafen konnten.
Beim derzeitig starken Südost drehendie Wellen über Nordost in die Bucht herein, so dass alle Yachten amAnker einen ungewollten Tanz vollführen… aber vielleicht wird esja abends ruhiger…
Beiwindigem Regenwetter unternehmen wir einen Bushwalk zur Westseite derInsel, wo es ein Resort gibt – jetzt bei Schlechtwetter und in derZwischensaison ist hier nichts los, jedoch gut vorstellbar, dass esnicht so ruhig ist, wenn die Fähre von Yepoon Touristen herüberbringt.
BeimLunch machen uns freche Papageien das Essen streitig.
Die folgende Nacht steigerte sich nochgegenüber der vorhergehenden: Regen, Böen, Schwell, Tanz und Zerrender Boote am Anker.
Zur Keppel Bay Marina sind es nur 10sm
Da es inden nächsten Tagen eine Fortsetzung des miesen Wetters mit Schwellgibt, verlegen wir uns in die Marina am Festland.
Einige der Yachten hatten die gleicheAbsicht – wir treffen uns wieder in der Marina.
Super: am Nachmittag dürfen wir gratisdas für Marinabesucher reservierte Gästeauto benützen, um in die 8Km entfernte Stadt Yepoon zu fahren, wo wir Einkäufe tätigenkönnen.
In der nächsten Nacht starkesPfeifkonzert des Windes und Wellenschlagen gegen das Boot –trotzdem gut geschlafen
Marschierenzum Aussichtshügel mit Blick auf die Marina und dann zum Fischladen,wo wir Scampi und andere leckere Sachen erstehen, die wir am Abendmit Chantal und Fredy von der „Micro Mega“ zusammen mit Käse undWein geniessen.
Port Clinton 51 sm
Kurzvor Hochwasser legen wir mit etwas gemischten Gefühlen in Bezug aufdie weitere Wetterentwicklung ab – notfalls würden wir zurück kommen.
Voresrt kabbelige See über einigeSeemeilen mit nur ca 12 m Tiefe – dann wurde es ein Super-Segeltagüber die grüne See bei raumem Wind und 2.5- 3m Welle ebenfalls raumeinfallend / Wind aus SE 15 – 25 Kn / Speed um 6,5 – 7 Kn / mitWindfahnensteuerung.
Negative Begleiterscheinung: wiederkein Fisch an der Angel, dafür leider eine Möve welche den Köderan langer Leine schnappte und dabei ertrank /auch eine Mützeverloren… und dann noch starke Tidenströmung am Ankerplatz… undAnsage strenge Windwarnung… ja es läuft was.
Wildwasserfahren zur Pearl Bay 10 sm
Um 08:00 starke Regenschauer – SE 16Kn im Schutze des Südarms von Port Clinton – wie ist es wohldraussen? Wetteraussichten sind so so, la la – wir beschliessenzusammen mit „Elbe“ einen kurzen Hupf von 10 sm zur Pearl Bay.
Sobaldwir aus der Windabdeckung heraus sind, nimmt die Wellenhöhe rapideauf 4m zu – dies wegen niedriger Wassertiefe und wegen Sandbänken– segeln nur mit Genua die wir später nach einer Halse noch reffen- Wildwasserfeeling macht sich breit und verstärkt sich noch als esschon bald auf den Engpass zwischen Festland und der kleinen Insel zugeht, wo um die Ecke in die Bucht liegt – die Anfahrt erfordertKonzentration – die grossen Brecher an den Felsen ermuntern dazu.
st mandann beim Engpass um die Ecke, öffnet sich eine wunderschöne ruhigeBucht, welche den Namen Pearl Bay verdient – Perlen gibt’s zwarnicht, dafür ist bereits ein relativ kleiner Trimaran in der Bucht –es ist kaum zu glauben, dass es in der Bucht so ruhig ist, währendes draussen doch ziemlich grob zu und her geht.
Die Nacht bringt etwas Schwell undRegen und der Tag soll schön werden mit gelegentlichen Schauern –offshore herrscht grobe See und weil am Funk zusätzlich eine strengeWindwarnung für unser Seegebiet ausgegeben wird, bleiben wir nochhier.
Diejungen Leute Jason und Emma vom Trimaran „Spirit“ Au holen dieElbe-Crew und uns mit ihrem Dingi ab (unsere Dingis sind auf Deckverzurrt) – wir geniessen einen unvergesslichen Abend mit BBQ bzw.Lagerfeuer am Strand – auf dem Rückweg in der Dunkelheit hörenwir viele Fische springen – einer davon springt Bernd an den Rückenund ein anderer landet im Dingi – als wir dann von der NICONE ausmit starkem Licht das Wasser ableuchten, ist gut zu sehen weshalb soviele Fische in die Luft sprangen – sie flüchteten vor Sandhaiendie sie verfolgten.
Muttertag: zu den Percy Islands 55sm
Zusammenmit „Elbe“ legen wir um 06:15 mit beginnendem Tageslicht ab undsetzen sofort Segel (Genua und Besan) – mit Ostwind haben wir einengenussvollen Segeltag – der Halbwind bringt uns gut voran, obwohl wirdas Gross-Segel gar nicht setzen. Nach neun Stunden fällt der Ankerin der von den Südostwinden bestens geschützten, jedoch nichtbesonders attraktiven Blunty Bay auf der Nordost Insel derPercy Inselgruppe.
Nach Frühbad am nächsten Morgen –dies ist keine Krokodil-Gegend – segeln wir zur lediglich 8 smentfernten West Bay der Middle Percy Isl.
Diese soll wegen scheusslichem Schwellnur bei ruhiger Wetterlage besucht werden – diese haben wir – derTrimaran ist ebenfalls hier und ist gestern mit bis zu 22 Kn Speedhierher gesegelt – neuer Rekord, so Jason – es segelt sich auchbei nicht allzu grossen Wellen ziemlich nass. Emma, seine Partnerin,hätte liebend gerne ein anderes Boot, braucht nicht schnell zu sein,dafür mit mehr Komfort und Platz, als es im engen Renn-Trimaran derFall ist – dabei hat Jason schon einige Anstrengungen in dieserRichtung unternommen.
Es ist eine wunderschöne Bucht mitPalmen – am Strand steht das „Percy Hilton“ bzw. die Überdachung„Middle Percy Island Yacht Club“, wo Segler aus aller Welt ihreSpuren hinterlassen haben – etwas versteckt gibt es ein bewohntesPrivathaus – während mehreren Jahrzehnten wurde auf der Insel, wieauf viel anderen, Schafzucht betrieben – ein Engländer war ca 1960– 1990 dort, bevor er zurück nach England ging.
Verbrenne auf der Insel etwas Abfälle,die wir vor Tagen vergessen hatten in der Marina zu deponieren –wir wunderten uns bereits über stinkende Momente, bis uns dervergessene Abfallsack in der Backskiste einfiel.
Am Abend treffen wir uns zum Sundownermit andern Yachties die inzwischen ebenfalls in die Bucht kamen.
Digby Island 23 sm
Da esnach windstillem Motortag aussieht, tuckern wir bei vorerst trübemWetter in die schöne von andern Inseln eingefasste Ankerbucht vonDigby Island der Beverly Group – gehen an Land – sind allerdings,wegen undurchdringlichem niedrigem Gebüsch, an den Strand gebunden.
Beschliessen mit Elbe trotzLeichtwindaussichten morgen weiter nordwärts zu segeln – am Abendkommen 2 weitere Yachten in die Bucht.
Scafell Island 44 sm
Nach ruhiger letzter Nacht, legen allesechs hier liegenden Boot früh und praktisch gleichzeitig ab – obwir sie wieder in der Bucht von Scafell Island sehen werden, was aufdem Weg zu den Withsundays einer logischen Tagesroute entspricht.Unser heutiges Ziel können wir dank guter Sicht schon kurz nach demStart sehen.
Ebenfallslogisch heute: bei fast achterlichem Wind setzen wir den Spinnakerund können ihn mehr als sechs Stunden stehen lassen bis der Wind zuviel seitlich einfällt – zu diesem Zeitpunkt setzen wir die Genuaund starten sicherheitshalber für kurze Zeit den Motor, da sich zweiTanker auf dem „recommanded track“ (Seekarte) in hohem Temponähern und uns relativ knapp vor dem Bug kreuzen.
„Elbe“,die das Ganze aus Distanz beobachtete, war etwas besorgt um uns –dabei erfolgte bei ihnen dasselbe, als so ein Riese hinter ihrem Bootpassierte – es war offenbar nur für die Bordfrauen etwasbeängstigend – die Skipper hatten das Ganze „im Griff“ (;-).Es gibt in der Gegend um Mackay sehr viele Tanker –auf dem autom.Identifikations System waren 29 der grossen Pots auszumachen, viele auf Reede – wie aus Funkgesprächen zu hören ist, wird an Stelleeines Pilotbootes für die Riesen der See ein Helikopter eingesetzt.
Abendsin der ruhigen Bucht kommt wiederholt ein Schwarm kleiner Vögelvorbei, eine sehr grosse Schildkröte taucht unweit des Bootes auf –prustet und taucht wieder – aus dem Grün der Insel sind dieGrillen und aus versch. Richtungen zwei Kuckucks zu hören!
Inzwischen ist bereits Mitte Mai undwir sind unserem Fahrplan 300 Seemeilen (in direkter Linie) voraus –gut so – können doch besondere, meist sind es unerwarteteEreignisse, diese Reserve ganz schnell auffressen.
Goldsmith Island 33 sm… und einrunder Geburtstag
EtwasSpannung beim Start und kurz danach: Ankerkette hängt an Koralle –Boot steuert gegen Ufer – AIS-Alarm – Tanker kommt von Bb –korr. freundlich seinen Kurs und passiert uns relativ knapp am Heck.
Unterwegs ständig viele grosse undprächtige Schmetterlinge ums Boot – schwierig zu fotografieren
einem Schmetterling der besonderen Art begegneten wir allerdings früher ineiner Drogerie…
Ansonsten: Kaffeesegeln – Leena backtBrot und einen Käsekuchen.
Nach anfänglich schönem Wetter wirdes trübe – wir fahren über eine glatte absolut windstille See.
dann kurz vor dem Ankerplatz wird esplötzlich schwarz und innert knappen zehn Minuten setzt heftigerSüdwind inklusive Regen ein.
Am Ankerplatz setzen wir mit dem Dingi,sowie mit dem Käsekuchen und grosser Toblerone zur „Elbe“hinüber, wo es einen runden Geburtstag zu feiern gibt.
Lindeman Island 17 sm
Mit Leichtwind passieren wir anSteuerbord Thomas Island – dort gibt es den „nacked Lady Beach“– wäre evtl. interessant… (;-)
Wiederliegen wir in einer wunderschönen Ankerbucht – wir erwartetendeshalb hier mehrere Boote vorzufinden, waren aber alleine.
AmStrand von Little Lindeman Island spaziert und herumgekraxelt –finden einen Helm der mir passt – Leena macht Fotos vonSchmetterlingen, Steinen und Felsen.
Gehe am Abend noch fischen vom Dingiaus – der Pass zwischen den Inseln wäre dafür eigentlich ideal –aber es sollte nicht sein – versuche es mit Schleppangel, späternoch mit zweiter Leine beim Treiben lassen – als sich die Leinen ummeinen Bauch verheddern gebe ich nach 1 ½ Stunden auf und esse Käseund Salami, den ich zum Fischen mitgenommen habe, selber – scheint,dass ich als Fischer nichts tauge – so gibt es halt wieder maletwas anderes zum Nachtessen.
Trotzdem geniessen wir den schönenAbend und erinnern uns, dass wir dieses Jahr bis dato 17. Mai genau2700 sm hinter uns haben und heute vor 6 Jahre mit der NICONE „thebig plan“ starteten.
Die Whitsundays – Inseln
18.Mai – Ein schöner Tag erwartet uns– ein paar Mal ums Boot geschwommen – 2 kleine neugierige Vögelzu Besuch auf der Reling und Delfine ziehen langsam ab und zuauftauchend durch die Bucht von Lindeman Island – paradiesisch.
Dann Anker auf, wir steuern dieberühmte Inselgruppe und heutiges Erholungsparadies der With Sundaysan. Sie liegt nur etwa 20 Km ausserhalb Queenlands Küste im GreatBarrier Reef.
In der Geschichte begegnen wir hierwieder mal James Cook, damals noch Leutnant, welcher 1770 mit der„Endeavour“ von Süd nach Nord der Küste entlang segelte (wiewir (;-). Er gab dem Inselgebiet den Namen Withsundays entsprechenddem Tag der Entdeckung. Dabei muss erwähnt werden, dass dieAboriginals seit 40‘000 Jahren Australien bewohnen und tausende vonJahren vor Cooks Passage auf den Withsundays lebten.
Whiteheaven Beach 11 sm
Schleichenbei Schwachwind und prächtigem Wetter unter Genua Whitsunday Islandentgegen und geniessen es für einmal langsam zu sein – begegnenein paar Charterbooten, welche mit dem Segeln etwas Mühe bekunden –aber darauf können wir Rücksicht nehmen.
In der Passage Whitsunday – HaselwoodIsland, dann einiger Bootsverkehr sowie Strömung, Wellen und erstaunlich grosse und kräftige Wirbel.
Amlangen weissen Whiteheaven Beach weisser, super feiner Sand, derunter den Füssen knirscht, wie wir bei einem Spaziergang am Stranderleben.
Ansonsten ist in diesem berühmtenErholungsgebiet geordnetes Ramba Zamba: Motorboote, Helikopter,Wasserflugzeuge… welche Tagestouristen zum und vom Strand„schaufeln“ – abends dann völlige Ruhe – noch 6 Segelbooteund 3 Motorboote am Anker – Abendschwimmen.
Haselwood- und Border Island 12 sm
NachFrühschwimmen machen wir einen kleinen Abstecher in die vomTourismus etwas abseitig gelegene wunderschöne Nordbucht vonHaselwood Island – Lunch und Mittagsschlaf.
Weiter zur Border Island – bekanntfür Schnorcheln – nach Festmachen an Gästemooring ist
Schnorcheln bei den Korallen angesagt –seit langem wieder grosse farbenprächtige Fische gesehen, welcheauch keine Scheu zeigen – leider auch ein paar tote Korallenfelder.
Weil seit längerer Zeit kein Internettel. wir mit der Schweiz und vernehmen dass dieEishockey-Nationalmannschaft an der WM nun im Final steht gegenSchweden!!! – unglaubliche Sensation.
Zum Airly Beach (Festland) 21 sm
FlotteFahrt über klarem Wasser durch die Hook-Passage zwischen hohengrünen Bergen – Treffen am Strand auf die Crew vom Renn-Trimaran:es macht den Anschein, dass Emma ihren Jason soweit hat, dass erweitere Komfortverbesserungen vornehmen wird evtl. sogar einCruisingboat kaufen will (;-)
AmStrand gibt es mehrere Wracks die im Frühjahr einem Cyclon zum Opferfielen.
Tätigen Einkäufe und haben seitlängerer Zeit wieder Internet-Verbindung: Route nachtragen, Skypeund E-mails, Wetter und Planung
Qeensbay am Cape Edgecunibe 36 sm
Vorerstfast ohne Wind mit Motorunterstützung – bedeutet Energie laden:Watermaker, Computer, Router, etc. – dann schöner Spi-Kurs bis 2sm vor die Ankerbucht den ich mit Freude von Hand steure – in derQueensbay müssen wir wegen langsam ansteigender Wassertiefe weitdraussen ankern – kein besonderer Ort, ausser schönerAbendstimmung.
Höre mal ins US-geprägte Funknetzhinein, das jetzt bereits „Indonesien-Segler“ erfasst – wieheisst es doch so schön: „wenn sich 2-3 amerikanische Seglertreffen, machen sie ein Funknetz“ – wir halten uns bedeckt,wollen wir uns doch nicht dem täglichen „Diktat sich melden zumüssen“ (;-), unterziehen.
Upstart Bay 41 sm
Wiedermüssen wir wegen Leichtwind die ganze Zeit mit Motorunterstützungsegeln – passieren Kohleverladungsstelle, welche weit in die Seehinaus reicht.
Beim Einrichten des Windfahnen-Pilotensehe ich plötzlich in 3m Entfernung vom Heck einen Hammerhaiknapp unter der Wasseroberfläche – rufe Leena – er istabgetaucht um ca. 2 Bootslängen später nochmals kurz an dieWasseroberfläche zu kommen. Kurz danach meldet sich die „Elbe“(in Sichtweite) über Funk: sie haben einen Fisch gefangen dem derSchwanz abgebissen wurde – ob es der Hammerhai war? – wirbekommen die Hälfte davon fertig filetiert – danke schön – esreichte für 2 Mahlzeiten.
Die Bucht und die Gegend sind ehertrist, dazu trägt auch das trübe Wetter und der Regen bei – amAbend setzt wie erwartet stärkerer Nordwind ein – wegen Schwell indie grosse Bucht schlafen wir im ruhigeren Salon.
Townsville – Rossheaven Marine 73sm
In der letzten Nacht Wellen, Windböen,Regen – es war eine mässige und kurze Nacht, aber wir wollensowieso früh aufbrechen, um voraussichtlich das 60sm entfernte CapeCleaveland anzusteuern.
Um 04:00 Anker auf – immer noch Regen– vorerst Fahrt durch stockfinstere Nacht – obwohl immer wiederRegen wird es ein Super-Segeltag – parallel zu Elbe und uns segeltdie „Irene“, eine 49 Fuss-Yacht aus Neuseeland.
Weil wirsehr gut vorankommen segeln wir ab Cape Cleaveland gleich zurRossheaven Marine-Werft, wo die Elbe nach Funkgespräch am folgendenTag technischen Support für den Motor bekommen kann – wir gehenmit, erledigen gleichzeitig Service Arbeiten (Motoröl- undImpellerwechsel) sowie Diesel auffüllen und anderes.
Am Nachmittag dann Fahrt mit Taxi indie einige Km entfernte Stadt Townsville: Bummel, Kaffee, dem Strandentlang – schöne Parks – dann noch Einkäufe – wir wollenmorgen früh weiter
Orpheus Island 47 sm
Mit Sonnenaufgang (06:30) und kurz nach„Elbe“ abgelegt – bei Schönwetter geht es an vielen Inselnvorbei – eigentlich waren bedeutend strengere Winde angesagt –mit Vorwindkreuzen und „Schmetterling-Segeln“ inklusive 8 xSchiften und 6 Stunden Handsteuern, geht es relativ langsam zurOrpheus Bucht.
AnMooring festgemacht, die man unter bestimmten Voraussetzungenbenützen darf bzw. soll, um den Boden der Bucht zu schützen.
Wir hofften noch Zeit zum Schnorchelnzu haben, da es dort sog. „Mördermuscheln“ (Riesenmuscheln)geben soll – dazu kam es nicht mehr – waren etwas spät und müde.
Durch den Hinchbrook Channel 33 sm
Bei Anker auf geht im Westen derVollmond unter während gegenüber die Sonne hoch steigt – Anfahrtzum Hinchbrook Channel
Es handelt sich um eine Wasserstrassezwischen dem Festland und der Insel Hinchbrook mit vielen Hügelzügenund Bergen – der höchste mit 1142 m – der Nationalpark hat vieleSumpfgebiete, Buchten und Seitenarme – der Seeweg kommt uns geraderecht, eignet er sich mit seinen Ankermöglichkeiten doch bestens alsSchutz bei grobem Wetter wie es zur Zeit herrscht.
Bei derSüdanfahrt – die Anfahrtstonne des Fahrwassers fehlt – geht esvorbei an der enorm langen Verladerampe der Zuckerhafenstadt Lucindaüber Untiefen in der Fahrrinne, die nur bei hohem Tidenstandbefahren werden kann. Ein beliebter Ankerplatz ist bei einer kleinenInsel, wo wir einen Zwischenhalt einschalten und auf eine (von 3)bekannte Yacht treffen – wir werden für den Abend zum Pot-Luckeingeladen („Glückstopf“: alle bringen und teilen etwas zumEssen) – vielen Dank aber wir wollen noch weiter – es gibt nurganz wenige Orte wo es wegen den Mangroven möglich ist an Land zugehen – einen solchen finden wir schon fast am Ausgang derWasserstrasse – wir fahren mit dem Dingi und etwas gemischtenGefühlen zusammen mit der Elbe-Crew an Land, um die dortigeGrillstelle zu benützen.
DaNiedrigwasser ist müssen wir durch Schlick gehen – am Ufer gibt esein Krokodil-Warnschild – als ich zum Dingi zurückgehe um etwas zuholen, glaube ich ein Krokodil zu sehen – mache ein Foto – rennezu den andern – zeige das Foto – allgemeine Unsicherheit – es istwohl keines – gehe nochmals mit Bernd zurück – wir werfen Steine –es war ein Stück Holz… trotzdem komische Gefühle.
Mourilyan Harbour 47 sm
Als wir früh den Hinchbrook Channelverlassen, ist es grau und wir haben eine unruhige Nacht am Ankerhinter uns mit Wellen und heulendem Wind – der heutige Tag könnteetwas rau werden – ein Zurück gegen Wind und Wellen „gibt esnicht“ – es wurde aber trotz trübem Wetter eine flotte undschnelle, wenn auch etwas ruppige Fahrt bis zum geschützten Hafenvon Mourilyan Harbour, eines weiteren Zuckerverladeortes
Cairns 58 sm
Es war unsere Absicht um 6:00 nachCairns zu starten – es heult, es ist grau, Böen jagen durch dieBucht – zusammen mit „Elbe“ beschliessen wir über Funk einen Tagzu bleiben, da wir sowieso etwas müde sind – schlafen noch etwas -aber als es eine Stunde später nach vernünftigen 3 W’s aussieht(Wind, Wellen Wetter),starten wir doch und dies gleichzeitig mit 3andern SY welche ebenfalls abwarteten. Quasi in Viereck-Formationsegeln alle Boote mit dem Tradewind – vormittags mit 15 – 20 Knund nachmittags mit 24 – 32 Kn Südost praktisch den ganzen Tag imgleichen Abstand nordwärts – die junge Crew eines Bootes wollte esdann noch schnell wissen und begann alle Register zu ziehen umschneller zu sein… ein Race? Ok, könnt ihr haben…(;-) – siezweigten dann ein paar Bootslängen achteraus ab zur Bucht vonFitzroy Island.
Es warschliesslich ein prächtiger Segeltag mit „schnellem“ Segeln bis16:00… wir waren einige Minuten im Fahrwasser nach Cairns, als einanderes Boot im 90°-Winkel in die Fahrbahn hinein geschossen kam –um der Yacht, genügend Raum zu geben und sie uns nicht rammt, wichenwir etwas nach Steuerbord aus und fuhren prompt auf sandigen Grund –dies kurz vor Niedrigwasser – er versuchte uns wegzuziehen, jedocherfolglos – also warteten wir die steigende Tide ab und fuhren inder Dunkelheit mit dem inzwischen stark einsetzenden Regen zumAnkerplatz ausserhalb der Marina von Cairns – es war dem Skipperetwas peinlich als ich ihm am folgenden Morgen seine Leine zurückgab – er hatte leichte Schuldgefühle – aber wie das Salz in derSuppe, alles kein besonderes Problem und soweit ok.
Liebe Freunde und Leserinnen
Wir bleiben ein paar Tage in Cairns – inzwischen ist es Ende Mai geworden – das nächste Mal hoffen wir von der Fortsetzung der Seereise nach Cape York und nach Darwin berichten zu können – wir lassen wieder von uns hören und freuen uns wie immer über allfällige Hallos von euch.