Vorbereitungen für Panama-Kanalpassage in der Shelterbay-Marina
Es war schon ein feines Gefühl als wir gestern Sonntag 20.02. bei herrlichen Bedingungen wie von Geisterhand mit dem Windpilot und zügigem Nordost zur Shelterbay-Marina segelten.
Zuvor bei der Inbetriebnahme des Windpiloten, nach doch längerer Zeit, wollte dieser nicht so recht funktionieren, weil der Feststellschieber noch fixiert war. Die Bordfrau machte sich schon Gedanken darüber ob wir nach dem Atlantik nun auch den Pazifik von Hand steuern müssten…
Unser Panamakanal-Agent kam schon einen Tag darauf, erklärte uns das Prozedere, das wir schon recht gut aus eigener Linehandler-Erfahrung und von anderen Seglern kennen:
- Termin Kanalpassage voraussichtlich bereits in 5-7 Tagen
- Kurz vorher Abmeldung und Fahrt-Bewilligung einholen
- Bootsvermesser wird kommen und weitere Instruktionen geben
- Durchfahrt mit Start Mittag / Abend – Übernachten im Gatunsee – Weiterfahrt mit Ankunft im Pazifik nach dem Mittag
- Ein Advisor wird an Bord kommen und die Fahrt überwachen
- Fahrt wird allein oder im Paket mit anderem Boot oder angedockt an Schlepper erfolgen
- Jedes Boot benötigt neben dem Skippper 4 weitere Personen zur Handhabung der Leinen (Boot zu Personen auf Schleusenmauer) zusätzlich ein Advisor – total 6 Personen
- Der Agent bringt Pneus (Fender) und Leinen die auf der Pazifikseite wieder abgegeben werden.
- Kosten total: 909.- US$
Die Linehandler sind bereits „engagiert“: neben Leena stellen sich Marie-Therese und Paul von der „Mabuhay“ sowie Manfred von der „Pan Gea“ zur Verfügung. Es müssen 4 Linehandler sein, ob sie dann alle zum Einsatz kommen bleibt offen und ist davon abhängig wie geschleust wird (allein, Paket, an Schlepper). Wird z.B. im Paket mit 2 Booten aneinander gedockt geschleust, benötigt jedes Boot nur 2 Linehandler. Dieser Entscheid fällt erst vor der Schleuse. Die Regel gilt auch für kleine Segelboote, welche ohnehin wenig Platz haben. Sie bekunden dann oft Mühe mit so vielen Leuten an Bord.
Als der Vermesser kommt, ist das Boot schnell vermessen – es interessiert nur die Länge über alles von Anker bis Davits (13.30 m), somit weniger als 50 Fuss und damit niedrigere Preisklasse. Es gibt einige Administrativpapiere auszufüllen sowie Anweisungen zu berücksichtigen – darunter Verpflegung für den Advisor, Vorschrift für Leinenlänge, Durchmesser und Schlaufengrösse , Frage nach Toilette/n, Max-Speed, Dieseltankinhalt und Verbrauch etc.
Neu gibt es in den umliegenden Orten Hafen-Kapitäne, so auch hier in der Shelterbay, die nach neuen Regeln handeln, welche während unseres Schweiz-Aufenthaltes in Kraft getreten sind. Er will unsere Papiere sehen und meint, dass wir mit einer Busse rechnen müssten, weil wir letztmals nicht am entsprechenden Ort ausgecheckt hätten… denkste… er erkundigte sich beim Amt in Colon und vermeldet uns am nächsten Tag es sei ok.
Zur Zeit gibt es hier einige Bewegung in der Marina – viele Segler bereiten die Saison vor – täglich kommen und gehen ein paar Segelboote. Besonders die Boote welche in den Pazifik wollen, gilt es auszurüsten, zu bunkern, Ersatzteile zu besorgen, nötige Reparaturen vorzunehmen, da entsprechende Möglichkeiten rar werden, wenn Panama achteraus liegt.
Spruch des Tages von Marlies SY Pan Gea: „Segler reparieren sich mit dem Boot um die Welt“.
Überall wird an den Booten gearbeitet – hinter uns fällt dabei die schöne Sarah ins Wasser, was ihr und den andern aber eher Freude bereitet und als ihr Sonnenhut vom Wind getrieben vorbeischwimmt, hechtet sie elegant nochmals hinterher.
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Auf der Werft besuchen wir die „Odyssey“, das grosse Motorboot, das beinahe mit samt Crew versunken wäre (im Jan/Feb- Bericht erwähnt). Die Arbeiter die uns sofort erkennen, zeigen und erklären uns stolz die Fortschritte am Boot, das schon wieder ganz passabel aussieht – gute Zimmermannsarbeit – es wurden eine Anzahl neue Spanten und Planken eingesetzt sowie das ganze Boot kalfatert – in 2 Wochen soll es wieder im Wasser sein.
Leena macht grosse Wäsche. Nach den vorherigen Arbeiten unter Deck mit dazu gehörendem Chaos (Panamarina) richtete sie alles schön her. Leider vergassen wir wieder mal die Bananen zu verstauen – ein Fressen für die Fledermäuse in der Nacht und ärgerlich wegen vielen Kotflecken auf den frischen Polsterüberzügen!
Grosseinkauf in Colon – daselbst Bankproblem – der Automat belastete zwar unser Konto, aber die 500$ spukte er nicht aus… wird uns noch beschäftigen…
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Gehen abends in den Dschungel um sieben Kapuzineraffen beim Fressen zu beobachten. Marie-Therese weiss zu erzählen, dass die Weibchen bestimmen wann sie Sex wollen, dann zwinkern sie mit den Augenbrauen – das ist das Zeichen für die Männchen… Da unsere Frauen die Augenbrauen (noch) nicht bewegten… gehen wir auf ein Bier zur Mabuhay.
Ärger – und natürlich wieder mal am Freitag: E-mail aus Miami – die bei Arturo bestellte Ware kommt in ca 2 Wochen, statt der versprochenen 3-5 Tage… heisst warten auf Pazifikseite – die Kanaldurchfahrt ist inzwischen für Sonntag festgelegt.
Dann Last Minute-Vorbereitungen: Leena macht noch Frischwareneinkäufe in Colon – bereitet Essen vor für die Crew während Passage – selbst bereite ich das Deck vor: beseitige Stolpermöglichkeiten (Leinen und Schoten), decke Solarpanele ab, damit die Affenfäuste, die im Kanal zugeworfen werden, keinen Schaden anrichten können…etc. etc.
Sind am Abend nach geschäftigem Tag zum Sundowner auf der Mabuhay eingeladen.
Spruch von Paul: „ ich werde 124 Jahre alt – bin heute schon halb tot“
Kanal-Passage 27. und 28. Feb. 2011
Etliche Fragen beschäftigen besonders den Skipper: wird alles klappen? Boot ok? – z.B. ein Motorausfall bzw. Schlepp im Kanal würde sehr teuer – Crew? Timing? Advisor? Linehandling? Paul wird wohl wegen seiner Handverletzung während des Schleusens das Steuer bedienen, währenddessen ich „seine“ Leine bedienen werde!? Bojenplatz Gatunsee? Übernachtung?…
Werden Pneus (Fender) und Leinen noch rechtzeitig angeliefert? – ja 2 Std vorher.
Kommt Joaquino wegen Seefunk noch vorbei heute Sonntag? – ja er kam.
Es kommen Freunde um sich zu verabschieden – sie folgen später oder segeln weiter auf der Atlantikseite.
- 13:45 Willkommen Crew – der Advisor wird später an Bord gebracht
- 14:04 Ablegen und Fahrt bei Starkwind zum Ankerplatz vor Kanal – Anmeldung über Funk – Rückmeldung, dass Advisor (erst) um 18:00 an Bord gebracht wird – Seemannsgarn, Bad bei Welle, schlafen, Käsekuchen…
- 18:00 Advisor kommt an Bord – Fahrt vor die erste Schleuse, wo wir mit einem alten 60-Fuss Renn-Segler (Holländer) ein Paket bilden. Unterdessen ist es dunkel geworden und es gilt bei dem vielen Verkehr aufmerksam zu sein.


Überall Aufregung: ein grosser Frachter konnte bei der Anfahrt offensichtlich nicht genügend Fahrt aus dem Schiff nehmen und musste den Anker werfen – er kam diagonal zu stehen- Schleppboote eilten herbei – unterdessen fahren wir in die Schleuse ein – vor uns ein Frachter, dann ein Schubverband und wir dahinter.
Die Durchfahrt durch die 3 Schleusen im Lichtermeer der geschäftigen Anlagen ist spannend und verläuft problemlos – wir haben ja auch eine erfahrene Crew und Edwin ist ein sympatischer Advisor, hingegen bekunden unsere Kollegen auf der grossen holländischen Yacht teilweise etwas Mühe mit dem Linenhandling und den Winschen. Das in die Schleusen
einfliessende (Süss-) Wasser des Gatunsees verursacht unterschiedliche z.T. starke Strömungen und Wasserpilze… eindrücklich.

- 21:10 Nach der dritten Schleuse wird das Bootspaket aufgelöst – noch ein kurzes Stück Fahrt – dann anlegen an einer grossen Boje für die Nacht – ein US-Segler ist bereits an der selben Boje – der freundliche und von der Crew begeisterte Advisor (oder war es eher Leenas Essen) wird abgeholt – wir essen unsererseits und gehen jeder in seine Koje: Manfred in der Bugkabine, Leena im Salon, Marie-Therese in der Achterkabine, Paul und ich im Cockpit.
Montag 28.2. Pazifik wir kommen

- 05:45 erster Kaffee – der neue Advisor wird erst um 07:15 per Boot gebracht statt wie erwartet 1 Std früher.

- 07:35 Ablegen zur Fahrt über den Gatunsee – wir sind nun 4 Boote welche dem Pazifik entgegen motoren (segeln verboten) – die 3 anderen eilen voraus – ob’s was bringt? – schöne Fahrt durch den „Banana-Cut“, dann einschwenken auf Hauptrou

- 10:50 auf Pos.09°06,8’ N – 079°48.8’W passieren wir den geschichtsträchtigen „Titan-Kran“ – ein Monsterkran, der 350 Tonnen heben kann – im Hitler-Deutschland gebaut – von den Amerikanern „konfisziert“ – später für 1 $ an Panama abgetreten – weiter in Betrieb zum Heben der schweren Schleusentore
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1 Std später durchfahren wir den Landeinschnitt „Culebra-Cut“ und kurz darauf sind wir vor der Pedro-Miguel-Schleuse – wir haben die andern 3 Boote, die aus irgendwelchen Gründen ihre Fahrt verlangsamen mussten, überholt.
- 12:30 Erneut wird unser Paket für die 3 „Abwärts“-Schleusen geschnürt.

In der mittleren (Miraflores-) Schleuse sind wir mit „zu Hause“ in telefonischer Verbindung – sie können unser Boot via der dort installierten Webcam (klein zwar) ausmachen – „Freude herrscht“…
- 14:05 …das letzte Schleusentor öffnet sich – wir sind im Pazifik! – eine „Seemeilenboje“ (Meilenstein) im Seglerdasein.
Lösen des Bootspaketes – Verabschiedung von den Holländern.

Alles ist gut verlaufen – alle sind happy – wir können anstossen!

- 15:50 Der Anker fällt in der Ankerbucht Las Brisas / Isla Perico, einer weit vorgelagerten Insel von Panama-City, neben der uns bekannten „Sail-away“.

Abschied von unserem Topp-Linehandler Manfred – er fährt noch gleichen Tags zurück zur Shelterbay, während Marie-Therese und Paul noch bleiben. Super: Paul, ganz Mechaniker, will mit mir die leckende Wellenlagerdichtung – eine Folge des Bruchs einer Motorauflage (Jan/Feb-Bericht) auswechseln – keine einfache Sache!.
Hektik Tags darauf:
Um die Wellenlagerdichtung zu ersetzen, muss das Boot aus dem Wasser. In der Überzeugung in Panama-City eine neue Wellenlagerdichtung kaufen zu können, mache ich in der nahe gelegenen Flamenco-Marina eine Reservation für den Travellift: geplant morgen 13.00 Auswassern – 2-3 Std Arbeit – wieder Einwassern.
Am Nachmittag suchen wir per Taxi in allen möglichen Geschäften nach dem Ersatzteil – was zu Hause ein Pappenstiel wäre, ist hier eine Riesenübung – das Teil ist nicht aufzutreiben, aber… Paul hat auf seinem Boot in der Shelterbay genau einen solchen Ersatz! Also los – Taxifahrt zur Shelterbay zurück, wo wir vor 2 Tagen zur Kanaldurchfahrt starteten – Marie-Therese bleibt dort auf ihrem Boot, während wir mit dem Ersatzteil sofort zurück zu unserem Boot fahren, das wir müde um 21:00 erreichen.
Tag zum Vergessen:
…eigentlich begann es ganz gut – wir waren froh gelaunt über den Husarenstreich gestern und machten kleine Unterhaltsarbeiten. Am Mittag fuhren wir dann zur nahe gelegenen Flamenco-Marina – legten an – ich musste vor dem Ausheben im Büro die Gebühr bezahlen.
Unterdessen kamen drei Personen (Gesundheits-Inspektor, Agrikultur-Beamter und eine Dame vom Zoll) vorbei – später hörten wir, dass es sich um eine Willkür-Aktion handelte, wie sie auch anderen passiert ist. Der Inspektor führt sich auf als wären wir Verbrecher und droht das Boot an die Kette legen zu lassen bis wir die entprechenden Gebühren bezahlt hätten. Anmerkung: wir waren immer bemüht alle Papiere in Ordnung zu haben – alle andern Segler wussten auch nichts von dieser Regelung. Niemand informierte behördlicherseits darüber und im Marinabüro gab man mir zu verstehen, dass ich nicht bezahlen solle… genützt hat es nichts.
Der Beamte, der nur Spanisch sprach, wurde etwas freundlicher als wir zu verstehen gaben dass es nicht unser Problem sei wenn Informationen fehlen und oder Regeln dauernd ändern. Dabei kam er wegen einer TV-Sendung die gerade lief, auf den Sport zu sprechen. Ich erwähnte nebenbei, dass ich mal Olympiateilnehmer war… er versank fast vor Ehrfurcht und sagte dass er sich geehrt fühle… blah, blah…
Schliesslich erhielt ich eine Menge Papiere, u.a. für Ausräuchern des Bootes sowie Check, dass wir keine spezielle Sorte Viecher an Bord hätten – notabene ohne dass irgend eine diesbezügliche Aktion vorgenommen worden wäre.
Kosten: 100.- $ Gesundheitspapiere, 40.-$ Agrikulturpapier und 25.-$ für Zollpapier… mit dem Vermerk, dass es später in Galapagos teurer wäre… ich verlangte Namen und Quittungen – muss überlegen ob und was ich unternehmen werde.
Mit viel Verspätung haben wir das Boot ausgekrant und machten uns mit Hochdruck an die Arbeit – aber so einfach war die Sache nicht – jeden falls reichte die Zeit, wegen der „Behördenübung“ nicht mehr um die alte Wellendichtung aus- und die neue einzubauen und gleichen Tags wieder einzuwassern.
Der freundliche Marinamanager meinte, es sei kein Problem wenn wir das Boot erst morgen (wegen Tide erst 13:30) einwassern – nur sei es nicht erlaubt auf dem Boot bzw. Marinagelände zu übernachten – also mit dem Taxi in die Stadt zu einem Hotel – dann Pizza und beim Schlummertrunk blicken wir hundemüde und Sprüche klopfend auf die Tagesereignisse zurück.
Früh am nächsten Morgen verlassen wir das Hotel – Leena macht Einkäufe – mit Paul, der schon die nächsten genauen Arbeitsschritte im Kopf hat, mache ich mich auf den Rückweg und an die Arbeit – gab es gestern noch Knacknüsse zu lösen, so war es heute eine wahre Freude die Teile wieder ein- und zusammen zu bauen. Guter Job – merci Paul! Gleich noch Diesel mittels Bidons gebunkert. Paul der die „Bauleitung“ inne hatte ist rechtschaffen müde und macht ein Nickerchen bevor die Nicone wieder zu Wasser gelassen wird und wir befreit von Behördenkram, sowie Lärm auf der Marinawerft, zum Ankerplatz fahren.
Mittagsschlaf, baden, Lagebesprechung, dann fällt Paul auf, dass unser Boot beim derzeitigen Wellengang ruhiger liegt als die meisten andern – schön für uns – wir diskutieren über die Gründe – geniessen Sundowner, gefolgt von feinem Znacht und krumme Villiger (Heimatgefühl (;-))
Heribert von der „Wasaby“ kommt früh vorbei – er hatte ähnliche Probleme wie wir bei den Behörden und ist nochmals auf dem Weg dort hin – er will heute noch ablegen zu den Perlas-Inseln.
Paul fährt „nach Hause“ auf die Mabuhay in der Shelterbay um seinerseits einen hier gekauften neuen Autopilot-Computer einzubauen.
Spruch von Paul in Anspielung auf aufwändigen Bootsunterhalt und Beschaffungsfallen denen Segler ausgeliefert sind:
„Wenn Du einem Kollegen etwas antun willst, musst Du ihm ein Boot schenken!“
Wir machen viele Erledigungen in der Stadt – gehen bei Arturo vorbei um zu vernehmen, dass unsere Ware (aus USA) auf die wir längst warten, zwar beim Zoll sei, dort aber bis nächsten Donnerstag wegen des Carnevals niemand arbeite – somit wächst die Lieferzeit auf satte 3 Wochen an, statt der versprochenen 3-5 Tage (Extragebühr von 130.-$ für Express- Lieferung inklusive).
Haben im Ankerfeld schon am ersten Ankunftstag ein Boot ohne Mast gesehen. Jetzt sehen wir den Eigner und erkennen ihn sofort – haben ihn letztmals in Kuba getroffen – er verlor vor acht Monaten ca. 500 sm nördlich von hier in einem kurzen heftigen Sturm den Mast – als der neue Mast endlich geliefert wurde, war dieser auf dem Transport verbogen worden – nun „kämpft“ er mit der Versicherung und ist natürlich deprimiert – er will weiter…
Treffen am Abend noch Erik und Monika, die soeben von einem Behördengang zurück kehrten und stocksauer sind auf deren Willkür – kommt uns bekannt vor…
Überprüfung des Seefunks bzw. Pactor / Tuner durch Electronik-Fachmann – wie diesen finden?
Ich frage Heribert, der weiss es sicher.
Heribert sagt: frag doch mal den Ali, der kennt hier alle… mache ich
Ali sagt : frag doch mal den Heinz oder den David, sind beide ok… mache ich
Heinz sagt: frag doch mal den Peter, den kann ich Dir sehr empfehlen… mache ich
Peter, obwohl Deutscher, vormals aus Dresden spricht nur gebrochen deutsch – englisch fällt ihm leichter – er ist pensionierter Elektroniker für Marinegeräte, wohnt hier und führt diesen Job weiter als Hobby aus. Er will das Gerät prüfen und hernach mit mir einbauen und testen – melde sich in zwei Tagen wieder.
Hole ihn dann mit dem Beiboot ab – wir machen Messungen und Tests mit SSB-Radio, Leitungen, Tuner, Antenne: alles i.O Beim Lunch erwähnt Peter (Ex DDR), dass er 1972 letztmals in Deutschland, nämlich als Athlet (Fussballer) an den Olymp. Spielen in München gewesen sei… wir freuen uns natürlich mächtig über die überraschende Gemeinsamkeit.
Am letzten Carnevalstag, wollen wir noch den Umzug sehen. Wir fahren zu viert zum Ort des Geschehens an der Küstenstrasse. Das Gelände ist von viel Militärpolizei abgeriegelt. Alle Personen werden abgetastet und Ausweise mit Computerdaten verglichen – als wir uns in die Warteschlange stellen, werden wir ohne Kontrolle freundlich auf der Seite durchgeschleust … gibt zu denken…
Der
Umzug sei erst am Abend, dafür gibt’s Musik und die dichtgedrängte Menschenmasse bewegt sich (soweit dies überhaupt möglich ist) im Rhythmus dazu.
Das Spezielle: obwohl es zu diesem Zeitpunkt gerade regnet werden die Menschenmassen von Tankwagen aus regelrecht abgespritzt – was offenbar allen gefällt.