Aktuell Oktober / November 2014

Das Wetter macht uns weiterhin zu schaffen

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Zum Trost für alle welche sich nach warmen Tagen sehnen: hier Temperaturen 28 – 33°C (gefühlt 40°C plus) – hohe Luftfeuchtigkeit – schwitzen und trinken, trinken und schwitzen und … werken – meist windstill und eine Wohltat wenn eine leichte Brise daher kommt – öfters heftige Gewitter und während 1 – 2 Std Unmengen Regen – Mücken am Abend – da wünscht man sich manchmal das „andere Klima“ z.B. wie das in der Schweiz…

… aber alles wird gut … Westmonsunzeit bald vorbei…

Leben auf dem „Trockenplatz“ besser Hartplatz – so trocken war’s nicht – siehe oben

Es gibt rund 50 Segelboote auf dem Hartplatz – einige warten auf die Rückkehr der Besitzer – an einem Dutzend Boote, darunter die Nicone, werden Unterhaltsarbeiten gemacht – je nach Notwendigkeit dauert dies einige Tage, meistens jedoch ein paar Wochen – dann gibt es auch Eigner, welche viel Zeit in ihr „Projekt Boot“ (meist alte Boote) investieren müssen – ein Paar lebt bereits 3 Jahre auf dem Werkplatz – fast alle die wir kennen, drängen darauf diese Zeit so kurz wie möglich zu halten.

Die Arbeiten am und im Boot nahmen einen erfreulichen Fortgang – Unterhalt, Ersatz- Materialien, Auswechslung von Teilen, Gerätetests und lösen von Elektro-Fragen mit Carsten – dazwischen trotzdem Zeit für kurze Meetings mit Freunden.

2 Kissenüberzüge nähen

Leena kocht, wäscht, näht, poliert, ist für Hygiene und Gesundheit zuständig, hilft mir beim Lasten schleppen und wenn bei technischen Arbeiten mehr als zwei Hände gefragt sind.

3 am Pool Resort Rebak

Abends manchmal Erholung im Pool und Essen im Marine-Restaurant – weil zu müde zum Kochen und Abwaschen und sowieso billig im Vergleich…

Gelegentlich geht’s mit der Fähre von unserer vorgelagerten kleinen Insel Rebak-Insel zur grossen Langkawi-Insel für Einkäufe, Freitagsmarkt, zu speziellen Hardware-Shops, Apotheke, Früchte- und Gemüseläden mit grosser Auswahl an feinen exotischen Waren.

4 Der Unterwasser-Rumpf dieses Wracks wurde repariert damit es auf dem Wasser abtransportiert werden kann

An einem Wrack auf dem Hartplatz wurden von den Marine-Arbeitern die Masten und eine Reihe Deck- und Innenteile entfernt, dann aussen der Rumpf soweit abgedichtet, dass es auf dem Wasserweg abtransportiert (dann versenkt?) werden kann.

5 Affe zu Besuch auf dem Trockenplatz

Relativ häufig gibt’s Affenbesuch auf dem Marinegelände – kürzlich jagte eine Bande von 8 Affen mit Gekreische, wohl einen Rivalen, über den Platz.

<span“>Gelegentlich sind Echsen von 0.5 – ca. 1 m Länge zu sehen – auf dem Boot haben wir wieder einen Geko – Unterschlupf irgendwo an Deck und häufig zu sehen am Abend wenn er Mücken jagt – willkommen.

Im Marine-Shop wird man mit klarer freundlicher Stimme mit „hello“ und kurz danach, „how are you“ begrüsst – aber niemand zu sehen – erst nach einem weiteren „good morning“, ist im Hintergrund ein Vogelkäfig mit einem Beo zu erkennen, der noch weit mehr weiss – dann meldet sich Noel der Besitzer, der hinter einem riesigen Bildschirm sitzt.

6 Hornbill der Nashornvogel

Mit beginnender Dunkelheit um 19:00 wird es ruhig im Gebiet, bzw. das Quaken der Frösche und das Zirpen der Grillen nimmt dann überhand. Besonders bei Morgen- und Abenddämmerung ist das spezielle Gekreische eines oder mehrerer „Hornbill“ Nasenvogel-Pärchens zu hören.

Glück gehabt

Anfangs Oktober waren die Arbeiten am Unterwasser soweit fortgeschritten, dass die Nicone zurück ins Wasser konnte – wir ärgerten uns, dass wir von der Marina sehr kurzfristig orientiert wurden, dass wegen einer wichtigen Feier, der Werftbetrieb mehrere Tage eingestellt werde… also warten…

… dieser Umstand entpuppte sich jedoch als Glücksfall, weil wir feststellen mussten, dass das Bilgenventil, zuständig für Auslass von Wasser im tiefsten Punkt des Bootes, gebrochen war, was erst ein Test zum Vorschein brachte – äusserlich war am Ventil nichts zu sehen, der Ventilhebel liess sich normal bewegen, aber im Innern blieb das Ventil geschlossen – nicht gerade das was man braucht, sollte es darauf ankommen.

Hätten wir das Boot zu Wasser gebracht, hätten wir es wieder herausnehmen (Ventil inklusive Rumpfdurchbruch mussten ersetzt werden) und erneut Einwassern müssen – neben grossem Aufwand wäre dies auch mit happigen Travellift-Kosten verbunden gewesen.

Allgemeines, Ernstes, Klatsch und Tratsch

7 Gas besorgen

Trotz ein paar Beschwerden, wie Nackenschmerzen bei Leena, entzündeten Augen, teilzeitlich Ohrenschmerzen bei beiden von uns, und Oberarm-Schulterschmerzen in meinem Fall, geht es uns gut – meine Hände erholen sich ebenfalls langsam vom Umgang mit Chemikalien, einer Fingerwunde durch Eisensäge, einer Schnittwunde mit dem Messer und verschiedenen Schürfwunden…

Weniger rosig sieht die Zukunft für ein Freundespaar aus, mit denen es einen „guten Draht“ gab, als sie letztes Jahr ab Ostküste Australien eine Zeit lang auf derselben Route wie wir unterwegs waren. Wegen schwerer Krankheit des Mannes, mussten sie das Boot verkaufen und deswegen nach Hause zurück.

Eine Bootsnachbarin gab eine Abschiedsparty – nachdem ihr Mann vor 5 Jahren verstarb blieb das Boot hier – nun ist sie für ein paar Wochen angereist, hatte das Boot ausgeräumt und gereinigt und zum Verkauf frei gegeben.

Langjährige Freunde, die schon länger hier sind und ein grösseres Refit an ihrem Boot vornehmen, haben u.a. an der Klarmachung einer grossen alten Holz-Segelyacht mitgearbeitet und werden in Bälde als Crew die Gelegenheit erhalten, das Boot nach Burma zu segeln / motoren, wo grössere Holzarbeiten am Boot warten – wie zu hören, von guten Zimmermanns-Fachleuten für US$ 6.- pro Tag!

Malaysia als Muslimland zeigt sich im Umgang mit Glaubensfragen recht tolerant – so war bisher auch unser Eindruck, der vor einem halben Jahr auch von der Tourismusbranche hochgehalten wurde – nun erklärt uns ein Lufthansa-Angestellter, dass es auch extreme Strömungen gebe und neu das Wort Allah per Gesetz nur von Muslimen verwendet werden dürfe – andern Glaubensrichtungen sei es verboten das Wort zu gebrauchen…

Quasi eine Vorschau auf den Indischen Ozean und Südafrika erhalten wir von Denis, der aus eigener Erfahrung zu berichten wusste, von schlechten Häfen wie Galle auf Sri Lanka – eine Segelyacht setzte sich wegen äusserst ruppigen Verhältnissen schnellstens wieder ab – ein Fischerboot wegen Havarie gesunken – dann aber auch von der Schönheit der Andamanen-Inseln mit klarem Wasser und grossen Fischen, die einfach zu fangen seien… – vom Agulhasstrom (bis 6 Kn Mitstrom) an der Südostküste Afrikas und den schnell wechselnden Wetterfenstern am Kap der Guten Hoffnung, welche aufs Genaueste zu beachten sind, will man nicht in Teufels Wetterküche geraten – eigentlich kann alles nachgelesen werden, ist aber aus dem Munde eines erfahrenen Seglers doch viel authentischer – es dürfte spannend werden.

Eine Seglerin sagte über die Frau eines Skippers, einer nicht mehr ganz jungen, dennoch hübschen „Exotin“: „ Sie meint, wenn sie die Lippen rot anmale, sei sie die Chefin an Bord“ (;-).

Wieder auf dem Wasser

Mitte Oktober, nach etwas mehr als 3 Wochen auf dem Werkplatz mit viel Arbeit – nicht alles macht man freiwillig, auch wenn es selbstgewählt ist – ist es soweit:

Noch schnell eine stärkere Motor-Starter-Batterie einsetzen, dann kommt der Travel-Lift und hebt das Boot an – letzte Pinselstriche an Kiel-Auflagen.

8 die Nicone ist bald wieder in ihrem Element 9 Gewicht 15 Tonnen ok

Das Einsetzten ins Wasser ist immer mit Anspannung verbunden – an alles gedacht? – Ventile dicht? – nirgends undichte Schläuche etc? – der Check ist wichtig – schliesslich verläuft die Wasserlinie auf Kniehöhe im Bootsinnern (;-) – derweil warten die Marine-Werk-Angestellten – alles ok – die Gurten werden gelöst – die Nicone schwimmt wieder – wow – dann geht’s zum Anlegesteg, wo bereits der neue Anker und die frisch galvanisierte Ankerkette bereit liegen.

Detail, für die meisten unwichtig, für uns jedoch sehr: mit dem neuen, leichteren und gemäss Erfahrungen und Berichten besten Anker (Typ Rocna, mehrfacher Testsieger), wollen wir u.a. auch unsere Ankerwinsch etwas entlasten – der gute alte, 48 Kg schwere CQR-Anker hat damit ausgedient.

Das gute Gefühl wieder auf dem Wasser zu sein, enthebt uns noch nicht von weiteren „to do’s“, die aber, wenn nicht gerade Verrenkungen und grosse Kraftanstrengungen gefragt sind, leichteren Charakter haben. Solche erwarteten mich beim Klettern und Arbeiten am Windgenerator auf dem Besan-Mast, wo’s keine Maststufen gibt wie beim Hauptmast und die Bordfrau mitleidet, während sie mich an der Winsch sichert.

Unser Computer ist ausgestiegen – Festplatte defekt – aus fertig – zum Glück alle Daten auf zweitem Rechner bzw. in der „Cloude“, d.h. von einem Fremd-Server abrufbar.

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Es gibt Kontakte mit Bekannten und Besuch einer Werft, wo Freunde ihr Boot überholen.

Wir unternehmen einen „Visa-Run“ nach Penang, wo man beim Konsulat ein Visa beantragen kann, das dann ab Einreisedatum in Thailand während zwei Monaten gültig ist.

Wir hatten bereits ein solches, als wir letzten Dezember bei der Fahrt nach Thailand durch die Seestrasse von Malaka einen Zwischenhalt in Penang einlegten.

11 Kl Gratis-FÑhre Rebak - Langkawi 12 am Jetty Point Langkawi

Jetzt ist es etwas umständlicher, müssen wir doch mit der kleinen Fähre zuerst nach Langkawi, dann mit der grossen Fähre nach Penang und zurück – die Wartezeiten die dabei entstehen verbringen wir mit Besichtigungen, Einkäufen, Restaurantbesuchen und Lesen, bevor es am dritten Tag wieder zurück nach Langkawi geht.

13 wartet auf Kundschaft 14 Chin. Tempel 15 Schweizer-CafÇ  Edelweiss

nicht zu übersehen das Schweizer-Café Edelweiss im Chinesenviertel von Penang

Besonders gefallen hat uns in Penang eine Rikschafahrt durch das chinesische Quartier, Little India und die Street-Art – hier eine Auswahl:

16 Street Art 17 Street Art 18 Street Art 19 Street Art 20 Street Art

Bevor wir mal im November nach Thailand ablegen, vereinbaren wir mit „Amigo“ (oesterreich. Crew) jetzt Ende Oktober eine Flug- und Landreise nach Vietnam – mehr darüber beim nächsten Mal hier.

21 RÅckfahrt FÑhre nach Langkawi

Allen die der kalten Jahreszeit entgegen gehen und solchen, die sich auf die Trockenzeit in andern Gefilden einstellen, wünschen wir einen guten Start – freuen uns wie üblich über ein evtl. Zeichen aus euren Reihen – bis bald.

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