Aktuell November 2015

Zurück zum Boot

… schön war’s – unser Landurlaub ist zu Ende – für wie lange? – wir sind wieder in Malaysia

1 Skifahren Adelboden
Zurück bleiben all die guten Erinnerungen mit vielen Höhepunkten im Kreise von Familie, Freunden, und Bekannten – wie nicht anders zu erwarten gab es ein volles Programm, so dass wir wie früher im Job einen ziemlich gefüllten Terminkalender hatten und nicht alle sehen und alle Wünsche erfüllen konnten.

2 Herbst am Lauenensee
Skifahren (noch schnell vor Schulteroperation), Wandern, Radfahren, viel Schwimmen in der Aare vor dem Haus und eine längere Nordlandreise ergänzten Routine-Tätigkeiten, wie Arbeiten rund ums Haus, Enkelkinder hüten – war oft amüsant, jedenfalls intensiv und teilweise schön wenn wir sie wieder abgeben konnten – neben Bank, Arzt, Bootsteile besorgen sowie einigen andern Geschäften war der Hausverkauf an die Jungen, welche seit unserer Abreise vor acht Jahren daselbst wohnen ein vordergründiges Thema – damit sind wir „homeless“ –  ein etwas wehmütiges Gefühl – aber gut so – dürfen das Gästezimmer weiter beziehen wenn wir wieder mal nach Hause kommen um dann zu sehen ob und wie wir sesshaft werden wollen.

Überraschung in Kuala Lumpur auf der Hinreise nach Langkawi

Es kam der Tag der Rückreise, natürlich Abschied mit Herzschmerz: Flug Zürich – Amsterdam – Kuala Lumpur – Langkawi, Malaysia, so der Plan – alles ok bis Kuala Lumpur – dann grosse Überraschung – der Weiterflug nach Langkawi fällt aus wegen Buschbränden in Indonesien, wobei seit Wochen von Sumatra Rauch- und Abgase nach Malaysia getragen werden – auch in Kuala Lumpur ist die Sonne deswegen nicht zu sehen – wie zu vernehmen sind hunderte von Touristen betroffen – also Flug umbuchen nach Penang, dann mit Fähre nach Langkawi – leicht gesagt – Gepäck finden – neue Bordkarten mit viel administrativem Aufwand besorgen – und immer wieder warten – aber es klappt – sechs Stunden später Flug nach Penang – spät noch Hotel besorgen – kurze Nacht – früh Fähren-Tickets besorgen – wir kriegen noch Platz in der übervollen Fähre.

Weitere Überraschung und Schreck

Bei Ankunft in Langkawi ist der Himmel trüb wegen des Rauches in der Luft – viele Leute tragen Atemmasken

3 Ankunft Fähre in Langkawi
Kaum Landboden betreten in Langkawi geschieht es: beim Tragen der schweren Koffer die Pier-Treppe hinauf plötzlicher Schmerz in der Schulter (in der noch einigermassen guten) – es bildet sich ein grosser Knollen – die Bordfrau und Krankenschwester ist schockiert – nein nicht schon wieder – als Notfall ins Spital – effiziente Behandlung – nach Untersuchung / Röntgen handelt es sich nur um einen Muskelfaszienriss – mit Tabletten, Salbe und einer Armschlinge verlassen wir das Spital, reisen mit der Kleinfähre nach Rebak wo unser Boot auf dem Trockenplatz steht – Vorteil der Armschlinge: Alle helfen mit Gepäck und Extra-Transport – vielen Dank – zum Glück wendete sich dieses Malheur innert Wochenfrist zum Guten.

Wieder beim Boot auf dem Trockenplatz

Nach einem halben Jahr treffen wir die Nicone in überraschend guter Verfassung an – das war auch schon mal anders – Noel von der Chandlery und seine Jungs haben ausgezeichnet zum Boot geschaut – nicht immer ganz einfach, leidet doch einiges unter dem Monsunregen, der Tropensonne und dem Wind, wie teilweise auch zu sehen an andern Booten.

Die geliebte alte mechanische Borduhr ist wieder aufgezogen – entsprechend europäischer Winterzeit sind wir hier sieben Stunden voraus.

4 Kiel wird geschliffen
In den nächsten Wochen gilt es das Boot auf Vordermann zu bringen, vorerst das Grobe auf dem Trockenplatz dann nach dem Einwassern – same procedure as last year – mit dem Unterschied dass es weniger zu tun gibt, haben wir doch vor einem Jahr eine generelle Überholung gemacht –neben den notwendigen Unterhaltsarbeiten wollen wir aus Sicherheitsgründen und aus Bequemlichkeit (wir spüren natürlich das Älterwerden) ein paar weitere Dinge machen lassen, die wir etwas früher noch selber gemacht haben.

Alltag in der Marina

4a Hornbill bzw Nashornvogel
Bei Ankunft hier begrüssten uns die lärmenden Hornbills (Nashorn-Vögel) mit ihren grossen gelben Schnäbeln – am Abend dann auch die Mücken, die Grillen und Frosch-Geschnatter – die Marina und das Ressort machen einen Bilderbuch-Eindruck mit den vielen tropischen Pflanzen – eine Vielzahl von Angestellten sorgt für die Gäste – da sind die Marina- und Ressort- Verantwortlichen, die Fährbetrieb-Leute, die Transporteure mit Elektro-Mobilen, die Landschafts-Gärtner, die Köche und Hotelbediensteten, die Poolverantwortlichen – auf dem Hartplatz ist am Freitag (Muslim-Feiertag mit Freitagsgebet) kein Personal zugegen– der Bootslift steht still – hingegen arbeiten mehrere Eigner an ihren Booten – wir kennen einige Boote, die schon länger da sind – u.a. treffen wir auf den Banjo-Spieler, der fast täglich am Rumpf seines Bootes schleift – er soll schon mehrere Jahre auf dem Hartplatz mit Arbeiten am Boot verbracht haben – anfänglich vermissten wir die Affen – dann aber wunderten wir uns über ausgeräumte Abfall-Tonnen – das ist doch die Tat von Affen – am Abend Geräusche wie sie vom Gezänk von Affen herrühren – später dann sehen wir eine ganze Menge gleichzeitig wie sie am Steilhang herumturnen – nun wohnen und arbeiten wir also für beschränkte Zeit in dieser Umgebung

5 warten auf Kundschaft im Marinashop 6 Leena nimmt einen Check beim Wassertank vor
– Leena macht Einkäufe im Marina-Shop und besorgt mit der Fähre Frischwaren und unterstützt mich bei Arbeiten rund um die Bootstechnik – gehen Abends im Meer und/oder im Pool baden – bis anhin gab es danach oft Regen – gelegentlich essen wir dann im Hard Dock Café wo sich meist auch ein paar Seefahrer-Musiker einfinden und zum eigenen Vergnügen und für die Gäste singen und musizieren.

Am Pool treffen wir ein Schweizer Ehepaar das hier Ferien verbringt und aus unserer Gegend stammt – im Gespräch zeigt sich wieder mal wie klein die Welt ist – ich bekomme vom Fachmann gute Tipps für meine Schulter, welche mir zu wenig Fortschritte zu machen scheint.

Langjährige Freunde mit denen wir auch schon längere Törns im Atlantik und Pazifik gemeinsam gesegelt sind, haben ihr Boot in Telaga ganz in der Nähe und werden uns morgen besuchen damit wir etwas „klönen“, bzw. unsere zwischenzeitlichen Erlebnisse austauschen können.

Die West-Monsunzeit mit viel Regen scheint nun dem Ende entgegen zu gehen – gelegentlich gibt’s noch kurze aber ausserordentlich heftige Tropengewitter

6a Tropengewitter über Telaga
Einige Segler die die Regenzeit bei Landurlaub in andern Gefilden verbracht haben erscheinen auf der Bildfläche um bald wieder zu segeln – die Tagestemperaturen liegen bei 35° C und 80%>iger Luftfeuchtigkeit – während der Regenzeit liessen wir am Boot einen gemieteten Aircondition laufen, was die Luft auf angenehme 28° (zu Hause würde man beinahe stöhnen) herunter kühlt – bald werden wir das Boot zu Wasser lassen – noch einige To do’s am Steg, dann ist fertig Aircondition, dann hoffen wir auf schöne Brise auf offenem Wasser.

7 Abend in der Marina

Wieder auf dem Wasser

Bereits nach zwei Wochen sind sowohl die extern vergebenen wie auch die wichtigsten Eigen-Arbeiten an Land erledigt.

Wie immer wenn es ums Einwassern geht herrscht etwas Nervosität und Hektik – an alles gedacht was nachher an der Rumpfaussenseite unter Wasser liegt? – es gibt schliesslich 21 sog. Rumpfdurchbrüche (Wasser-Ein- und Auslässe von Pantry, WC, Propellerschaft, Ruderschaft, Bugstrahler etc.) – im Bootsinnern alle Ventile und Schläuche dicht welche unterhalb der Wasserlinie liegen? – das Boot wird zu Wasser gelassen – die Krangurten werden jedoch erst entfernt wenn der Check durch den Skipper erfolgt ist, für den Fall dass das Boot wegen Problemen wieder aufs Trockene gebracht werden müsste – bei der Propellerschaft-Dichtung war etwas Unsicherheit vorhanden, hatten wir doch kurz vor dem Auswassern vor einem halben Jahr noch ein Fischernetz in die Schraube bekommen… aber alles ok – feines Gefühl auf der kurzen Fahrt zum Steg – unser Boot schwimmt wieder…

In den Letzten Tagen ging es darum das Boot segelfertig zu machen – u.a. Navigationsgeräte prüfen (AIS – automat. Identifikations-System) funktioniert zur Zeit noch nicht – schliesslich war nur ein von der Sicherung getrenntes Kabel die Ursache), Starter- und Bugstrahl-Batterie müssen ersetzt werden, Dingi und Aussenbordmotor funktionsfähig machen, praktisch alle Leinen und Schoten waschen, Segel anschlagen, Navigationslichter checken und wo sind die Mückennetze und… und…

Irgendwie hat es ein kleiner Geko zu uns an Bord geschafft – via abgestelltes Gepäck? – der nützliche Schwarzfahrer zeigt sich ab und zu am Abend beim Besanmast, wenn er auf Mückenjagd ist – willkommen an Bord.

Nach einer Woche am Steg sind wir eigentlich bereit um abzulegen – am Zielort Telaga von wo aus wir dann Thailand ansteuern wollen, findet ein Iron-Man-Marathon statt – Bucht und Umgebung sind gesperrt – also warten wir noch das Wochenende ab.

8 Qualle der sehr bgiftigen Art mit 2 m langen giftigen Fäden
Wie zu vernehmen, hat ein trainierender Triathlet im Vorfeld des Wettkampfes  beim Schwimmen die giftigen Fäden einer Qualle quer übers Gesicht gekriegt und musste schleunigst in Spitalpflege gebracht werden – die vielen Quallen sind ein Zeichen von Verunreinigung des Wassers, was dieses Jahr besonders schlimm sei – nicht ganz verwunderlich bei der Bautätigkeit von immer mehr Resorts – die Abwasser werden der See zugeführt – beim Baden und Schwimmen ist Vorsicht geboten – für die Schwimmer des Iron-Marathons wurde im Schwimmbereich offenbar eine grossangelegte Säuberungs-Aktion durchgeführt, d.h. von Booten aus wurden Quallen abgefischt.

Erste Ausfahrt

Nach der Enge und der Hitze in der Marina ist das Verlassen derselben in die freie Wildbahn ein besonderer Höhepunkt.

Am 16. November legen wir ab und erleben einen ganz besonders feinen Tag – es gibt nach fast windlosen Tagen eine angenehme Brise – zwar aus Norden auf die Nase – aber was soll‘s – Hauptsache Segeln – geniesserisch geht es zur Sache – mit 2 langen Kreuzschlägen bei 12 – 14 Knoten erreichen wir die schöne Ankerbucht von Telaga, wo sich zur Zeit etwa 20 Segler, z.T. langzeitige Ankerlieger befinden – es sind weitere Segler zu erwarten nachdem die Regenzeit zu Ende geht – hier treffen wir Freunde, geniessen den Abend und erfreuen uns der kühlenden Brise am Anker und nach Dunkelwerden an der grünen Lichterkette der über 20 Fischerboote  vor der Küste.

9 Nachbar und Lichterkette der Fischer
Von hier aus geht’s auf dem Landweg nach Kuah, Hauptort von Langkawi mit dem mächtigen Seeadler als Wahrzeichen – dort besorgt uns Surin die tüchtige indische Managerin die Visas für Thailand…

10 Surin die tüchtige indische Managerin  11 Seeadler, Wahrzeichen von Kuah Langkawi

Pläne sind geschmiedet

Was kann uns aufhalten weiter zu segeln? – der Geist ist willig…  das Boot in guter Verfassung und wir bereit uns selber zu testen – vorerst beim Inselhüpfen nordwärts nach Phuket / Thailand – easy going Route, dann später voraussichtlich nach Sabang, Indonesien und sofern alles gut von statten geht, von dort evtl. direkt nach Sri-Lanka… oder… alles ist offen – Hauptsache Hoffnung auf gute Zeiten – dies wünschen wir euch allen!

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