Von Sri Lanka zu den Malediven
Wir wollen weiter – die Bordfrau ist fit – der Schreiber nach 10 Tagen lausiger Erkältung mit Husten und laufender Nase auch wieder – der Papierverbrauch mit etlichen Servietten, Haushaltpapier, Nastücher und Rollen Toilettenpapier nahm ungeahnte Ausmasse an – nach diversen Einkäufen (Lastverteilung) sind wir für die Reise zu den Malediven und die geplante Zeit von ca sechs Wochen in den Atollen vorbereitet.
Neues Crew-Mitglied an Bord
Einige Tage vor dem Start erreichte John (74 J) mit der „SY Invictas Reward“ UK, begleitet von Mark einem jungen Schweizer auf Weltreise und einem Maledivianer, von den Malediven kommend Sri Lanka – letzterer musste in Colombo einen Arzt aufsuchen – er ist ansonsten gelegentlich Seemann auf Cargoschiffen und will von hier aus wieder zurück – es lag auf der Hand dass er mit uns kommen möchte – sollen wir – sollen wir nicht – ein nicht ganz einfacher Entscheid für uns, die keine Fremden auf Törn mitnehmen und gewohnt sind… – John & Mark äussern sich zurückhaltend über Mohammed (Name geändert) und gewisse Manieren- auf Grund dafür dass die Behördensache einfach ist, stimmen wir schliesslich zu.
Der Deal „Hand gegen Koje“ wurde per Handschlag besiegelt – in diesem Fall hiess das (unter Zeugen): er wird nicht von uns angeheuert / keine Bezahlung – wir übernehmen Kost & Logie – er geht in Uligam wieder von Bord – wir erhoffen uns eine gewisse Entlastung beim Segelhandwerk (meine Schultern werden es allenfalls zu schätzen wissen) und ausserdem angenehmere Nachtwache mit der Aussicht auf 3 Std Nachtwache / 6 Std Schlaf statt Wechsel alle 3 Std.
Überfahrt von Galle, Sri Lanka nach Uligam im Norden der Malediven – 450 Seemeilen
Seit Tagen checken wir die Windbedingungen für dieses Seegebiet – ca. 450 Seemeilen, eigentlich ein Klacks bei guten Winden – wir rechnen mit 4 Tagen bzw. 3 – 4 Nächten
Am Samstag 27. Februar legen wir ab in der Hoffnung, dass der erste Tag wie so oft etwas mehr Segelwind bereit hält als angekündigt – dem war leider nicht so – hätte ja sein können (;-)
dafür gab es vorerst viel Grossschifffahrts-Verkehr, sowie Gegenströmung und schier endlosen Schaukelkurs in allen Dimensionen – viele „alte Wellen“ aus allen Richtungen – versuchte lange vergeblich ein Wellenmuster auszumachen – somit unruhige erste Nacht – es folgten andern Tags dafür angenehme Segelverhältnisse – nun haben wir unter Vollbesegelung eine gute Brise aus Nordost – so geht es weiter in die zweite Nacht und den nächsten Tag mit zunehmendem Wind – nun mit langen Wellen und Mitstrom sind wir schnell und stabil wie auf Schienen unterwegs – „Freude herrscht“ (;-) – sollten die Verhältnisse so bleiben, erreichen wir die Malediven bereits morgen Abend – bei Dämmerung vor der dritten Nacht aber lässt der Wind immer mehr nach, sodass wir noch zwei Nächte unterwegs sein werden – auf dem AIS sind zwei rel. grosse Segelyachten zu sehen, welche uns parallel mit rel. hoher Geschwindigkeit unter Motor überholen – sie haben es eilig und wollten eine Nacht weniger opfern, wie zu erfahren war, als wir sie dann in Uligam wieder trafen – selber segeln wir weiter und müssen auch noch verlangsamen um dann Übermorgen bei Morgendämmerung den Ankerplatz anzufahren – wir segeln nur mit gerefftem Vorsegel und erreichen punkt- und zeitgenau während Skippers Wache zwischen zwei Inseln die Anfahrt zum Ankerplatz – zuvor gab es starke Versetzungen durch Nordwest setzende Strömung.
Malediven – eine neue Wasser-Welt
2. März 2016: Noch eine Seemeile bis zum Ankern: Gastland- und Quarantäne-Flagge setzen – Motor starten – Genua einrollen – sorgfältige Anfahrt über Korallen und sandige Flecken – fünf andere Segelyachten sind schon hier – Anker fallen lassen – wir sind da – im Paradies wie es scheint – gehe gleich ins super klare Wasser (Anker-Check) – bald kommt auch schon der Agent (obligatorisch vorgeschrieben) mit den Behörden an Bord – angenehm und freundlich ist das Einklarieren in 30 Minuten erledigt
Als wir uns für die effiziente Erledigung bedanken, meint der Agent schelmisch… „ja wir sind nicht Sri Lanka oder Indonesien“…
Für den jungen Agenten haben wir nur ausserordentliches Lob – das deutete sich schon früh mit postwendenden klaren Antworten und beim Empfang mit kalten Getränken und bereithalten von Tel-/ Internetkarten an – er ist bekannt für seine ausserordentlichen Bemühungen, den Yachties den Aufenthalt auf den Malediven angenehm zu gestalten, gibt es doch einiges zu beachten was speziell für die Malediven gilt – dies jederzeit auch nach Bezahlung der Gebühren als wir dann unterwegs sind.
Einmalige Erfahrung
Auf der Fahrt hierher stellte sich schnell heraus, dass unser zusätzliches Crewmitglied, eigentlich recht umgänglich, jedoch keine grosse Hilfe war und vom Segelhandwerk entgegen seinen Äusserungen keine grosse Ahnung hatte – die Bordfrau zeigte ihm einiges… er verstand sich offenbar als Guide in Bezug auf Beratung für die Malediven – aus Seglersicht mit z.T. unverantwortlichen Vorschlägen – telefonieren, schlafen und fischen waren seine Lieblingsbeschäftigungen – so gab es auch frischen Fisch – kurzum, wir stellten uns darauf ein, da es ja nur ein paar Tage seien – zwei Mal mussten wir eingreifen weil wir Bedenken hatten, dass er über Bord gehen könnte – es kümmerte ihn kaum, dass er in der Bugtoilette eine Überschwemmung hinter liess – auch sonst stieg der Wasserverbrauch plötzlich unglaublich – ausserdem hatten wir Bedenken wenn er auf Nachtwache war: das Boot wurde u.a. wegen Strömung und Winddrehung massiv versetzt und seine Manieren waren tatsächlich… na ja…etc…
Nach Ankunft schaute er halbherzig wie er auf seine Insel nach Hause kommt – zwei Tage später (er ist Muslim) nach dem er im Dorf beim Freitags-Gebet war, verkündete er, dass er von Bord gehe, es gebe eine Fähre – als er mit dem Koffer in der Hand bereit war, fragte er was wir ihm an Bezahlung geben würden… wir waren perplex… – hatten wir doch eine klare Vereinbarung getroffen und ansonsten nur Kosten sowie Mehraufwand und einige Sorgen mit ihm – hatten ausserdem das Gefühl auch einen Sozial-Beitrag (inkl. Geld für Behörden, Fähre etc…) geleistet zu haben – wir waren masslos enttäuscht – so nicht – ich setzte ihn an Land.
Weil er auf unserer Crewliste stand, besprachen wir die Situation mit unserem Agenten – dieser meinte dass es leider typisch sei für Malediven-Crew, dass sie nicht halten was sie vorgeben und am Schluss noch Ärger bereiten, wie er selber erfahren musste, als er für Cruising-Yachten Crew-Mitglieder vermittelte und sich die Eigner danach bitter beschwert hätten – wir werden’s verdauen und haben jedenfalls unsere Schlüsse daraus gezogen
Bald südwärts zu andern Atollen, Inseln und Lagunen
Vorerst etwas relaxen – das 500-Seelen-Dorf Uligam ist schnell besichtigt – in den 3 kleinen Läden gibt es Basisware – wenn das Versorgungsschiff kommt auch Gemüse
Am Abend nach Ankunft wird von den Locals ein Dinner für die Crews der vor Anker liegenden Yachten organisiert – vielfältig und mit Liebe zubereitet – jedoch, weil mit viel Curry, nicht ganz nach meinem Geschmack – was soll’s, die meisten scheinen es zu mögen und wir lernen die andern Crews kennen aus England und je zwei aus Deutschland und den USA,– an unserem Tisch wird heftig zwischen und mit den Amerikanern über die derzeitigen Präsidentschaftswahlen diskutiert
Bereits hier am Anlerplatz bekommen wir eine Vorahnung von klarem Wasser, weissem Sand und Korallen, sowie Fischen die zum Boot kommen
In den Malediven zu Gast als Segler
… das bedeutet sich neben den Landes-Regeln auf eine besondere Wasserwelt einzustellen, in welcher wir uns in den folgenden Wochen aufzuhalten gedenken.
Der Islam ist Staatsreligion – andere Religionen sind verboten – die Malediven sind seit 1965 unabhängig und haben entsprechend islamischen Begebenheiten strenge Gesetze: „Allah hat immer Recht!“ – was dem Vernehmen nach schon mancher „Westler“ zu spüren bekam und kurzerhand ausgewiesen wurde.
Während in den Resorts – lies für Touristen – westliche Sitten (Alkohol, Kleidung etc.) gelten, wird in der Öffentlichkeit „gesittetes“ Benehmen, besonders was Kleidung für Frauen anbelangt, erwartet.
Ein Atoll reiht sich eines nach dem andern und nebeneinander von Nord nach Süd über eine Distanz von 850 Km Luftlinie – total 19 Hauptatolle – mit unzähligen kleinen Inseln von Riffen umgeben – nur 220 Inseln sind bewohnt – die wenigsten davon dürfen von Ausländern besucht werden – die Regierung will damit, wie uns gesagt wurde, verhindern, dass die Einheimischen schlechten Einflüssen wie Alkohol (für Muslime verboten) ausgesetzt werden – trotzdem… erst kürzlich wurden wir von einem Coastguard-Angestellten (Muslim) nach Zigaretten und Bier gefragt – was strafbar ist, jedenfalls für uns… – es ist ebenfalls verboten Einheimische an Bord zu lassen…was wir auch gar nicht wollen…
Die Malediver selber sind freundlich und aufgeschlossen – Touristen auf den Hotelinseln leben in den für Ferien eingerichteten Betrieben in einer (andern westlichen) Atmosphäre wo sie wenig vom Alltagsleben mitbekommen – einerseits gibt es neu auf einer bestimmten Insel die Möglichkeit für Touristen das Zusammenleben mit der Bevölkerung zu pflegen, andererseits wird von Regierungsseite her offenbar wieder vermehrt auf islamische Traditionen Wert gelegt wie das Kopftuch tragen…
Nicht alle Resorts wollen, dass Segelboote in ihrem Revier ankern, was problematisch sein kann wenn gegen Abend ein Alternativ-Ankerplatz gesucht werden muss – wegen der Lichtverhältnisse (Sicht und Farben der Riffe und Korallen, werden bei sinkender Sonne oder Gegenlicht grau) ist es angezeigt, einen Ankerplatz zwischen drei und spätestens vier Uhr nachmittags anzulaufen.
Die vielen Untiefen mit oft unerwartet rasch ansteigenden und bis unter die Oberfläche reichenden Korallen, Riffs und Sandbänke machen das Segeln innerhalb der Atolle (generell 30 – 50m tief) zu einem anspruchsvollen Cruising-Gebiet, während dessen die Tiefe ausserhalb der Atolle sofort auf mehrere hundert Meter abfällt – es ist nicht ratsam, kann sogar gefährlich sein nachts innerhalb eines Atolls unterwegs zu sein.
Ankern in grossen Tiefen hat seine Tücken – Gefahr dass sich Anker dort verhakt – man bedenke Ankertiefen von 20 m (ergibt ca. 60 m Kette) sind eine grosse Belastung für die Ankerwinsch.
Fortbewegung nur am Tag – zw. 09:00 und 15-16:00 wegen Farberkennung Riffe, Korallen – d.h. bei guten Verhältnissen ca 30 Seemeilen Bewegungsraum.
Wir sind ca 6 Wochen in den Malediven und werden etwa 600 sm (Luftlinie 450 sm) zurücklegen – somit durchschnittlich ca 15 sm / Tag als Grundlage – bei Stopps entspr. längere Distanzen vorsehen oder mal in tiefem Wasser ausserhalb der Atolle eine Nachtfahrt einplanen.
Vorsicht wegen Bumps die sich unmittelbar aus 40m Tiefe bis an die Wasseroberfläche erheben können
Karten sind selten genau – oft versetzt – auf Karte fährt man oft über Land – am besten fährt es sich zusätzlich mit Google-Map – mögliche Ankerplätze (Farbe etc) sind damit besser überprüfbar
Die Tide beträgt lediglich 0.5 – 1 m, kann aber entscheidend sein ob z.B. eine Lagune erreicht werden kann oder nicht.
Los geht’s südwärts
Leider lässt der Wind in den folgenden drei! Wochen zu wünschen übrig – sodass wir wie andere Segler auch, die wir ganz selten sehen, meist das eiserne Segel in Betrieb nehmen müssen, lies Motor, wenn wir ein Tagesziel erreichen wollen.
Oft sehen wir überhaupt niemanden oder weiter weg ein Fischerboot, eine kleine unbewohnte Insel
Nach Einfahrt zwischen Riffen und Ankern auf Sandboden, Besuch in einem Dorf (wo Betreten erlaubt ist)
Gepflegtes Ambiente, saubere Strassen, (weisser Sand), schöne Häuser, freundliche Leute, aufgestellte Jugendliche
… halt echtes Malediven-Feeling
In Kulhudhuffushi sind wir im Kommerzhafen mit SY Flomaida DE und SY Caduzeus UK willkommen – gehen einkaufen – diese jungen Damen weisen uns den Weg zum Geldautomaten
Praktisch täglich tauchen Delfine auf – meist am Ankerplatz zu unserer Begrüssung!?
Ankern ist oft wie erwähnt nicht einfach – an diesem Ort am Morgen vor Wegfahrt bzw. Anker auf, nochmals mit Schnorcheln Situation geschaut – mit sorgfältigem Vorwärts- dann Rückwärts- und nochmals leichtem Vorwärtsfahren unter ständigem Heben des Ankers war es schliesslich kein Problem frei zu kommen.
… und ankern bei einem kleinen namenlosen und unbewohnten Inselchen, wo ich auf den Mast stieg um einen Check am Windmesser vorzunehmen, bei welchem sich etwas Korrosion an den Kontakten gebildet hatte
… statten dem Traumflecken mit dem Beiboot noch einen kurzen Besuch ab – die Vegetation ist undurchdringlich, so dass es bei einem Spaziergang auf Sand am Strand bleibt
Nach Verlassen des einen und Einfahren in ein weiteres Atoll, dem Faadhipollhu-Atoll (;-) gehen wir bei einem Resort wo Yachties willkommen sind an eine Boje, – die Gäste kommen und verlassen den Ort mit dem Wasserflugzeug – alles ist gut überwacht – trotzdem hat uns ein Sicherheits-Mann nicht gesehen als wir mit dem Beiboot zum Ufer kamen – er geriet in Aufregung – wie konnte ihm das passieren… wir müssen ihn fast trösten – er telefoniert zuerst eine Zeit lang – dann wird gewünscht, dass wir vor Anker gehen – die Boje ist für einen Touristen-Segler (ohne Segel) reserviert, der später kommt – als wir dann wieder mit dem Beiboot zum Steg kommen, werden wir gleich von vier Sicherheitsleuten erwartet und zur Rezeption geführt, wo uns wiederum vier Angestellte gleichzeitig in Empfang nehmen – es war ein tolles Resort und wir erhielten ein gediegenes Dinner – alles zu einem „einmaligen Preis“ , der es uns wert war.
Vom nächsten Ort den wir nach nur 12 sm anfahren gibt’s leider kein Foto – aber der Ankerplatz auf weissem Sand in ca. ½ Seemeile vom Ufer entfernt, erhält von uns 10 Punkte in Bezug auf einmaliges Malediven-Feeling: eine kleine einsame Insel mit unendlich langen weissen Sandbänken die sich in der Ferne zur nächsten Insel hinziehen – soooo schööööön, dass es für mich schwierig ist dies zu beschreiben – man muss es (sorry) selber erleben.
Am folgenden Tag dann zwei Probleme die uns zu schaffen machen, bzw. den Wunsch aufkommen lassen nach unproblematischen Tagen z.B. zu Hause! – sollen uns doch die Malediven… – der Karten-Plotter setzte wie schon in Summatra aus – also Zugriff auf Backup-System – wird es möglich sein
dies hier evtl. in der Hauptstadt Male zu rep. oder … das Problem konnte später mit einem Reset rel. leicht gelöst werden – im Weiteren legten wir, weil kein Wind, eine grössere Strecke unter Motor zurück, um dann mit leicht aufkommendem Wind doch noch zum nächsten Ankerplatz zu segeln – in dessen Nähe dann wieder Motorstart… doch nichts tat sich… somit schwieriges Ankern unter Segel über steil abfallendem Korallenboden mit Sandflecken – einige Zeit danach (Ursache unbekannt) löste sich das Problem wie von selbst – aber wird dies wieder geschehen???
Da ist man an einem wunderschönen Ort – kann es aber nicht geniessen, weil das Ungewisse nagt…
Bevor wir am nächsten Morgen wegfahren kommen unzählige Fische zum Boot
Ziel ist das 32 sm entfernte, Gaafaru-Atoll, von welchem wir Morgen zum Nord-Male-Atoll weiter wollen.
Das kleine ringförmige Gaafaru-Atoll mit 10 Km Durchmesser hat drei Durchbrüche, wo man einfahren kann – wir haben mässige, etwas milchige Sicht – das Atoll ist erst eine halbe Seemeile vorher zu erkennen und das auch nur an der helleren Farbe des unter Wasser liegenden Korallen-Rings – weil es keinen Wind hat gibt es auch keine Wellen wie sie sonst an Riffen zu sehen sind – dann noch die Einfahrt suchen – die Karte ist versetzt – im Atoll drinnen dann 2 Delfine die herankommen – toll – etwas später kommt auf der Nordostseite die SY Caduzeus ebenfalls ins Atoll wie auf dem AIS zu sehen.
Von hier aus wollen wir in zwei Etappen nach Hulumale einer Lagune nördlich der Hauptstadt Male gelegen – in Male selbst ist es praktisch unmöglich zum Ankern – nach der ersten Etappe treffen wir am Ankerplatz wieder die beiden SY Flomaida und Caduzeus – auch an diesem Tag konnten wir etwas segeln – zuckelten aber in drei Stunden gerade mal 5 sm weit, von 32 die es zurück zu legen galt – also mit Motor weiter – perfid wie schon ein paar Mal an den Tagen zuvor, setzte kaum am Ankerplatz, eine schöne Brise ein die auch nachts anhielt und natürlich mussten wir am nächsten Tag wieder den Motor bemühen – nach ruhigen Zeiten ist es dann vorbei – je näher wir nach Hulumale und Male kommen desto mehr Schiffsverkehr, Resorts, Touristenbetrieb und Versorgungsschiffe gibt es – u.a. begegnet uns dieser kopflastige Fischer-Kahn
Es gibt schönere Ankerplätze als die In der Lagune von Hulumale – hier herrscht viel Fährbetrieb, grosse Fischerboote, Motoryachten, Tauchboote, kleine Frachtboote und ein paar Segelboote finden sich hier ein und damit auch der Verkehr von den Booten zum Ufer – zusätzlich der lärmige Flugverkehr des internationalen Flughafens– aber es ist ein geschützter Ort.
Kehrrichtverbrennung bei der Einfahrt in die Lagune
Die Hauptstadt Male wo fast alles erhältlich ist, ist von hier in Hulumale mit der Fähre in 20 Minuten zu erreichen – Kosten 5.5 Rufies / Person (35 Cents)
Viel Betrieb in der Fährstation – die Fähren kursieren im 20 Min. Abstand und sind praktisch immer mit ca 50 Personen besetzt
(Bild 27, wird nachgeliefert)
Auf knapp 2 Quadrat-Km Fläche leben in Male auf kleinstem Raum 130‘000 Personen, das ist fast ein Drittel der Maledivenbevölkerung – für junge Leute nahezu die einzige Chance, Arbeit zu finden
Die Metropole beherbergt den Präsidentensitz und ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum
Neben Emsigkeit, hier beim Früchte- und Gemüsemarkt, nehmen diese Männer ein Time-out für ein Spiel auf dem Gehsteig
Am 22. März verlassen wir nach 5 Tagen das „Mittelfeld“ der Malediven und ziehen weiter südwärts
Nach einer geschäftigen Zeit hier mit Lösen von technischen Fragen zusammen mit Freunden, Diesel bunkern, Einkäufen in Male sowie Austausch von Informationen unter den Seglern beim Sundowner verlassen wir Hulumale.
… passieren vorerst einige Tanker und grosse Frachtschiffe, danach eine Insel der ständig viel Rauch entsteigt, wo offenbar Abfälle verbrannt werden – erreichen bald das Süd-Male-Atoll, wo es ruhig wird und sich mehrere Hotelinseln befinden
… ankern bei absolut ruhigen Bedingungen „in der Prärie“ im Nirgendwo an der Ostseite des Südmale-Atolls
… erleben einen prächtigen Sonnenuntergang – immer von Neuem eine feine Sache
… während fast gleichzeitig im Osten der Mond aufsteigt
Am folgenden Morgen starten wir früh zum 42 Seemeilen entfernten Süd-Ari-Atoll, wo wir die Schweizer-Crew der „Mabuhay“ treffen werden – das Wasseroberfläche ist ruhig wie in einem Dorfteich – die Sicht ist milchig und mässig, so dass Himmel und Wasser ohne Kontur in einander fliessen – also Fahrt mit zwar klarem Ziel jedoch verschwommener Zukunft…