Aktuell März 2015 – vorläufig letzter Logbuch-Bericht

Wie zum Teil bereits im letzten Bericht erwähnt, haben wir am 24. Februar nach 6 gemächlichen Segeltagen von Phuket, Thailand her kommend, die Ostseite der Insel Langkawi, Malaysia erreicht, wo wir dann bei plötzlich forderndem Wind und entsprechenden Wellen, vorerst einen unsicheren, dann noch knapp vor Dunkelheit einen geschützten Ankerplatz fanden.

1 IMG_6599a enge Zu- und Ausfahrt zum Hole in the wall
Bei Bilderbuchwetter suchten wir am folgenden Morgen die enge Einfahrt zum „Hole in the wall“ – danach ankern und mit dem Dingi weiter zum „Loch in der Wand“, einer durchgehenden Grotte, mit Stalaktiten und Fredermäusen, die von unzähligen Touristen besucht wird.

Nun da alle Termine und Vorkehrungen für die Rückkehr in die Schweiz (Marina, Auswassern, Bootslagerung, Rückflug, etc) in die Wege geleitet sind, erscheint uns die Zeit bis dahin etwas  langsam voran zu schreiten.

2 IMG_6605b Rahsegler vor Anker in Kuah
In der grossen Bucht von Kuah passieren wir diesen prächtigen Rahsegler, der dort vor Anker liegt und an drei auseinander liegenden Orten werden Kids und Jugendliche auf „Optis“, „Lasern“ und „420er“ von Trainern auf begleitenden Motorbooten für eine Segelkarriere vorbereitet.

3 DSCF0485a Ankerbucht und Leuchtturm Telaga
Wir verlegen uns für die nächsten zwei Wochen ins nur unweit entfernte Telaga, wo wir jedoch weder in der gut besetzten Marina festmachen, noch im übervollen Vorhafen ankern, sondern mit 3 andern Yachten ausserhalb der Wellenbrecher-Inseln vor Anker gehen – Vorteile zur Zeit: kein grobes Wetter zu erwarten, somit relativ ruhige See, kaum Bootsverkehr, ständige angenehme Brise und dadurch keine Mücken, sowie Beobachtung von Seeadlern, vorbeiziehenden Delfinen und freier Ausblick mit herrlichen Sonnenuntergängen – nachts sind die kleinen Fischerboote mit ihren grünen Fischerlampen über den Horizont verteilt zu sehen – ein eindrückliches Bild – wir zählten jeweils zwischen 40 – 50 Boote, aufgereiht wie an einer Perlenkette.

4 IMG_6642a spielende Delfine ziehen am Ankerplaqtz vorbei 5 IMG_6643 6 IMG_6158a
Bleiben oft an Bord und machen Checks für längere Abwesenheit – Vorräte: Kleinstkäfer in vakumierten Verpackungen gefunden, sowie ausgelaufene Schweppsdosen, Entsorgungen, Lagerung – erledigen Schreibarbeiten – Fotobearbeitung – Refreshing Seefunk und Astronavigation – Lesen – gegen Abend oft Besuch von und bei Freunden, Skype-Versuche (falls Internet) oder Treff im „Blue Marine“ zur Lagebesprechung (;-).

Ein Besuch in der Stadt Kuah von Telaga aus, Kollegen besorgten ein Miet-Auto, endete beinahe desaströs – beabsichtigt war ein Zahnarztbesuch unserer Kollegen, sowie Einkäufe in verschiedenen Läden – wir trennten uns vorerst für eine Stunde – danach beim Treff beim Auto versperrten vier Männer mit einem andern Auto die Wegfahrt – sie seien von der „ Maybank“ und wir könnten nicht weiter und müssten das Auto stehen lassen, weil der Autobesitzer (Vermieter) die Ratenzahlungen nicht beglichen habe… – ein krimineller Akt? In Übereinstimmung mit Gesetz? ein selbst angefertigter Ausweis? – wir misstrauten den Kerlen – machten Fotos – und weil die Polizei sowieso nicht eintraf – verlangten wir die sofortige Weiterfahrt zu einem Supermarkt – falls sie wollen könnten sie uns folgen, was dann auch geschah – nach Rückkehr zum Auto versperrten sie uns abermals die Wegfahrt – nun erkundigten wir uns nach der Polizei, im Wissen dass es schwierig werden würde (Sprache, Protokoll, Zeitaufwand, Ärger…) – zum Glück erschien endlich die Vermieterin des Wagens und übergab uns ein anderes Mietauto – wir fuhren, verärgert zwar, aber andererseits froh heil aus der Sache heraus zu sein, zu unseren Booten zurück.

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obwohl idyllisch am Ankerplatz, veranstalteten malaysische Luft- und Seestreitkräfte über volle zehn Tage hinweg lärmige Manöver im Seegebiet von Langkawi –  täglich waren zwei Kampf-Flugstaffeln, drei Bomber und drei Gross-Helikopter in der Luft und zur See bis sieben Kriegsschiffe zu beobachten – wie zu vernehmen war, stürzten zwei  Kampf-Jets ab, weil sie sich touchierten – ob es die entfernte Rauchsäule war die man sah? – die beiden Piloten hätten sich per Schleudersitz retten können – über Funk (auf Kanal 16 ohne Verschlüsselung?) waren die Befehle auf den Kriegsschiffen zu hören, darunter von  einem der Schiffe dauernd die Forderung nach 20‘000 Liter Frischwasser von einem Versorgungsschiff – es war zu vernehmen, dass die Manöver u.a. dazu dienten, damit die Piloten ihre Pflichtflüge absolvieren konnten, was dann am Schluss der Manöver in einer Flugshow gipfelte.

8 IMG_6615a Aussicht von TelagaEine „Bergtour“ mit der modernen, steilen Gondelbahn brachte uns in luftige Höhen mit herrlicher Aussicht über das Inselgebiet, das wir aus Seefahrersicht schon gut kennen – auf dem Rückweg querte unweit von uns eine ca. 1.5 m lange Echse den Weg.

Um ein letztes Mal unseren Wassermacher in Betrieb zu nehmen (und es eine schöne Brise  gab) unternahmen wir einen langen Kreuzschlag am Wind in tieferes Gewässer mit besserer Wasserqualität als in den seichten Ufergewässern oder gar in der Marina – später am Tag beabsichtigten wir in einer Bucht zu ankern um dort zu übernachten – wegen wechselnd aufkommendem und auflandigem Wind, versprach es bei der angepeilten Küste eine unruhige Nacht zu werden – deshalb beschlossen wir mit idealem raumem Wind zurück nach Telaga zu segeln – ein feiner Segeltag ging damit zu Ende.

9 DSCF0511 last run 2015 to RebakKurz darauf folgte für längere Zeit „the last run“ zur Marina, ein Ort den wir glaubten nie mehr zu sehen – aber eben das Leben hat oft Überraschendes bereit – die relativ kurze Fahrt planten wir, ohne den Kalender zu konsultieren, für Freitag den 13. (bedeutet von je her Unglück in der Seefahrt) und weil uns auch die Freunde „warnten“, verlegten wir auch ihnen zu liebe (;-) das Ablegen um einen Tag – am Steg in der Marina hatten wir in den nächsten Tagen genügend Zeit für die Vorbereitung des Bootes vor dem Auswasserungstermin.                                          U.a. musste eine Bootsdecke besorgt werden, Segel demontieren und verstauen, Logbuch, Bootspapiere und Zertifikate kopieren, Aussenborder, Benzingenerator und Watermaker für Langzeit-Lagerung präparieren, Windgenerator vom Mast holen, Windpilotruder demontieren, Dingi reinigen und einpacken, Check und Massnahmen für Diesel, Benzin, Gas, Wasser, Batterien etc.                    Im Umfeld der Marina ist es fast windstill und heiss bei gefühlten Temperaturen von bis zu 45° C (eff. um 32° C) – in diesen Tagen trinken wir bis 5 Liter Wasser pro Tag – schlafen oder lesen in der heissesten Zeit und geniessen spät am Abend ein Bad im Pool, wo wir Freunde treffen und danach noch versuchen ob das Internet evtl. funktioniert.

Das Auswassern erfolgte problemlos und dann stand das Boot fast am selben Ort wie letztmals vor einem halben Jahr, hoch über dem Marinabecken auf dem Hartplatz, wo es nun wieder auf unsere Rückkehr (Oktober?) wartet.

Zum Schluss noch letzte To do’s – jetzt aber bei angenehmen Temperaturen im Bootsinnern, haben wir doch ein Aircondition-Gerät montiert, das in unserer Abwesenheit in der Regenzeit für entsprechende Belüftung/Temp. sorgen wird – der letzte Akt bevor wir das Boot verliessen war das Entfernen der Leiter, damit die auf der Insel wieder in grösserer Zahl vorhandenen Affen nicht aufs Boot klettern können.

Mit Blick zurück verabschieden wir uns von unserem Boot für die kommende Regenzeit

10 IMG_6482a Blick zurÅck

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