Ungewisse Zeiten
Das Wetter stabilisierte sich in letzter Zeit merklich – Wind meist aus nord-ost, in der Mittagszeit oft abflauend – die Trockenzeit ist definitiv da.
Ankerbucht Nai Harn im Südwesten von Phuket
Wir möchten weiter… haben viel investiert – das Boot wartet auf grössere Einsätze und ist klar bei Start zu neuen Gefilden – der Bordfrau geht es gut, sie ist ebenfalls reisebereit – nur beim Kapitän hapert es zur Zeit…
Was erwartet uns? – wie sieht es die Admiralität?
Seit November letzten Jahres habe ich Probleme mit der rechten Schulter. Die Röntgenbilder und MRI sehen nicht gut aus, der Arzt rät im jetzigen Zustand von einer Weiterreise ab und sieht ein neues Schultergelenk als definitive Lösung für die Beschwerden. Schonen ist angesagt, Cortison + Schmerzmedikamente und warten. Wir hoffen Besserung – und wenn nicht?
Stehen einschneidende Veränderungen ins Haus, eh ins Boot? Ende des geliebten Seenomadenlebens? – Das war’s? – Neuorientierung? – zufrieden sein? – es war schliesslich eine enorm bereichernde Zeit, in welcher wir unsern Traum gelebt haben, obwohl wir gerne noch weiter träumen eh segeln würden! (werden?) – wie weiter? – wir beraten alle nur denkbaren Varianten – die Hoffnung liegt auf Besserung um zu starten… wird wohl schon schief gehen (;-)
Abwarten – Schonzeit
Abend am Strand von Nai Harn
… „plötzlich haben wir Zeit“… es gelingt beinahe die nötige Schonzeit relativ gelassen in Angriff zu nehmen – hadern sinnlos – trotzdem geniessen lernbar!? – es wurde jedenfalls nicht langweilig – wir unternehmen kleinere Törns, vorerst unter Motor zwecks Besorgungen oder sind mehrere Tage am Anker – erledigen kleine Bordarbeiten und lang gehegte To do’s von untergeordneter Bedeutung.
erfreuen uns an Spaziergängen am Strand, barfuss im Sand und vorbei am Bild des thailändischen Königs, der von den Thailändern sehr verehrt wird und uns von einer Baustelle her freundlich zulächelt – weiter zum vornehmen Leuchtturm im Süden von Phuket, der mit der noblen Marmor-Verkleidung, welcher nur Barfuss betreten werden darf – danach musste Rene barfuss zurück zum Schiff gehen, da offenbar zwischenzeitlich jemand Freude an seinen Schuhen gefunden hatte.
Baden häufig, in meinem Fall mit einarmigem Schwimmen und Tauchen am Boot und versuchen uns generell fit zu halten mit entsprechender Lebensweise und gesunder Ernährung (meistens jedenfalls ) – dazu gehört ein Mix aus der allgemein guten Thai-Küche und Leenas Hausmanns-, eh Bordfraus-Kost – dabei in Erinnerung an Tage im Pazifik, z.B. Le Poisson cru à la tahitienne – hier das Rezept für Interessierte (Foto etwas undeutlich):
Roher Fisch auf tahitische Art
Zutaten für 6 Personen:
- 500 gr Thuna
- 2 Tomaten
- 1 kleine Gurke
- 2 grüne Zitronen
- 1 Zwiebel
- Milch von geriebener Kokosnuss
- 1 Frühlingszwiebel
- Salz
- Pfeffer
den Fisch in kleine Würfel schneiden – für 5 Min in Meerwasser oder Salzwasser legen – in eine Salatschüssel kleingeschnittene Tomaten und Gurken, dünne Zwiebelscheiben, gehackte Frühlingszwiebel und Petersilie – Zitronensaft beigeben , salzen, pfeffern – einige Minuten stehen lassen – den abgetropften (trockenen) Fisch hinzufügen – alles gut mischen – im letzten Moment die Kokosmilch beigeben – frisch servieren – guten Appetit – und sagt uns doch ob’s geschmeckt hat!
treffen Margrith & Peter unsere Schweizer Freunde die hier Wohnsitz haben – geniessen bei ihnen einen feinen Sonntags-Brunch, den wir ursprünglich auf unserm Boot vereinbarten, wegen Schwell und deshalb Schonung der Gäste aber zu ihnen ans Land verlegten – bereden unsere Befindlichkeiten, die Politik und Gott und die Welt – dazu stösst auch Sepp von Erstfeld, welcher ebenfalls zeitweise in Phuket wohnt und mit dem Roller vorbeikommt, um hallo zu sagen – einfach so, schön!
Ausserdem gibt es mehrere gegenseitige Besuche auf Booten für Info-Austausch und Unterstützung bei kniffligen technischen Angelegenheiten sowie zum Sundowner.
haben eine tolle Zufallsbegegnung mit den Schweizern Katrin, ehemalige Spitzenseglerin aus Oberhofen, dynamische Managerin* und Alois ehemals aus Luzern, Tierarzt und äusserst motivierter Geschäftsleiter, heute beide in Berlin lebend – mit ihnen verbringen wir einen feinen Abend in ihrer „Oase“ hier, dann beim gemeinsamen kurzen Innehalten beim Geisterhäuschen für guten Spirit (;-) und anschliessendem auserlesenem Essen.
* mit dem sympathischem Leitspruch: „Man wird nie ein neues Land entdecken, wenn man immer das Ufer im Auge behält“
alles in allem kochen wir momentan etwas auf kleinerer Flamme, verfügen über mehr Zeit – Zeit für Lesen, Fotografieren, Gedankenmodelle und Kontaktpflege u.a. beim Skypen – ganz angenehm.
… und weiter
Sch… aber andere haben auch ihre eigenen und oft viel grösseren Probleme als meine z. Z. „blöde Schulter“ (Auswirkungen Spitzensport und Unfall – dabei war auch das es eine sehr schöne Zeit) – unsere Gespräche drehen sich natürlich fast nur um das wie weiter – aber der Reihe nach:
Was können wir – was nicht? – Schliesslich hatten wir bereits früher ähnliche schwierige Situationen zu bewältigen:
toll wenn man für schwierigere Situationen auf Freunde zählen kann – Rene montiert u.a. das Ruder des Windpiloten – ich assistiere – merci, super!
Es ist dann nicht ganz leicht ein paar Freundboote ohne uns nach Sri Lanka ziehen zu lassen, ungewiss ob wir folgen werden oder nicht.
Geben uns noch Zeit und arbeiten weiter an Detail-Vorbereitungen
dafür müssen wir eine Visa-Verlängerung besorgen – viele Touristen wollen dasselbe, weshalb bei der Immigration grosses Gedränge herrscht.
Wir warten nun noch auf neue Solarpanele – die alten bringen nicht mehr die gewünschte Leistung. Dazwischen gegen Ende Januar haben wir mit guten Winden Tests bei Tagestörns unternommen – wir wollten vor allem wissen, wie die Handhabung des Bootes gesamthaft für Leena (habe ja eine starke Frau mit finnischem SISU) und (noch) nicht voll vorhandener Belastbarkeit meinerseits zu bewältigen ist – gut gelaufen – für schweres Wetter und Mehrtages-Törns gilt es noch abzuwarten.
Wenn die erwartete weitere Besserung eintritt – wir sind zuversichtlicher als auch schon – wollen wir nach Sri Lanka starten – wohlwissend… andernfalls lassen wir euch unsere Strategie bald mal wissen.
soweit die Pläne – danke für allfälliges Daumendrücken – machen wir auch für euch
jedes Mal anders und von neuem ein Erlebnis: Sonnenuntergang 24.1.2015 Nai Harn, Phuket, Thailand