Aktuell Februar 2016

Galle Stadt im Süd-Süd-Westen von Sri Lanka

Absicht: 3 – 4 Wochen Aufenthalt in Sri Lanka – Boot bleibt so lange am Steg in Galle, da es sonst an der gesamten Küste praktisch keine Marinas oder sichere Ankerbuchten gibt (Ausnahme Trincomale an der Ostküste) – dann weiter zu den Malediven.

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Im Hafen: wir liegen mit Bug-Anker und Heckleinen an einem mässig Vertrauen erweckenden Steg aus Plastik-Elementen – alles immer in Bewegung – zur Zeit ist bis ca. Anfang April Nordost-Monsun, d.h. der Steg-Platz ist relativ gut geschützt – letztes Jahr ist bei einem West-Monsun-Sturm der Steg samt Booten an das Ufer geworfen worden – ein demoliertes Segelboot auf dem Pier zeugt noch davon

Das Einklarieren war ähnlich dem in Sumatra (siehe Januar Bericht) – jedoch mit Erleichterung dadurch, dass ein obligatorisch angeheuerter Agent die hauptsächliche administrative Angelegenheit erledigt –  jedes Mal wenn wir das Hafengelände verlassen oder wieder betreten, müssen wir uns am Kontrollpunkt ausweisen und oft die Taschen öffnen und fast jedes Mal fragen die Beamten ob wir etwas für sie haben…

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Ein paar Fischer bevölkern mit ihren Auslegerbooten die Bucht – die Bauweise der Boote  ist typisch für Sri Lanka, wo die sehr schmalen Boote sonst am Sandstrand liegen und beim Ablegen die ankommenden Wellen durchbrechen müssen ohne zurückgeworfen zu werden.

Am Rand der Bucht liegen einige vor sich hinsiechende Boote – etwas weiter werden Frachter mit Zement entladen und verbreiten je nach Windlage entsprechend schmutzige Luft – neben uns befinden sich Sicherheitsboote, welche mit den Tankern und Frachtern in der Seestrasse vor Sri Lanka in Verbindung stehen und täglich ausfahren. Unweit wird ab und zu an der neuen Marina gebaut – seit 2013 „under construction“

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Am Ufer werden Kokosnüsse gepflückt, wobei die Fussgelenke des Pflückers mit einem Riemen verbunden sind und er mit „Hüpfbewegungen“ die Palmen besteigt –

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Einladung: am selben Tag unserer Ankunft wurden alle Segler-Crews zum BBQ auf dem Pier bei diesem Pracht-Segler eingeladen, eine 56 m lange Ketsch mit 10 Crew-Leuten sowie zusammen mit 14 Crew-Leuten einer riesigen Motor-Yacht – totale Luxusboote – eine andere Welt – die Eigner der Yachten sind nicht da – kommen irgendwann irgendwohin – dann muss das Schiff vor Ort sein – herzliche Begrüssung durch den Kapitän und die flotte junge Crew – neben feinem Essen und Trinken zeigt uns ein Deck-Matrose (angehender Schiffs-Ingenieur) das ganze Schiff – alles vom Feinsten – mit unglaublicher Elektronik und Ausrüstung – nebenbei: die Eigner-Kabine hat fast die Ausmasse unseres Bootes und ist jedenfalls breiter.

3 Old Gate

in der Stadt Galle:

wie üblich in den nächsten Tagen sind wir zu Fuss und mit dem Drei-Rad-Taxi unterwegs – vorerst mit Joseph, einem Tour-Organisator, der uns ständig Vorschläge macht, was wir tun sollten – es wird uns lästig, gegängelt zu werden – z.B. seinen Bruder zu besuchen, weil er sich mit uns gerne auf Deutsch unterhalten wolle, ist wie sich erst dann herausstellt in Wirklichkeit ein Juwelier… etc.

4 auf der Fortmauer
Eindrücklich die Altstadt, einem ehemals portugiesischen Fort das von den Holländern erobert und ausgebaut wurde, bis 1796 die Herrschaft der Engländer begann wovon das heutige Altstadtbild geprägt ist.

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Die neue Stadt ist voller Lärm, Verkehr bzw. einem „chaotischen Gewusel“ mit vielen Polizisten und Wachpersonal – dauernd wird man angesprochen oder es wird versucht direkt etwas zu verkaufen –
beim Fischmarkt ist es etwas ruhiger – wir beobachten während einer Stunde wie über zwei Dutzend  Locals ein weit draussen in der Bucht ausgelegtes Fischernetz an Land ziehen – das Resultat ist deprimierend – viel Arbeit für wenig Beute: ein Barakuda, einige Kleinstfische und viel Plastikmüll

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Inlandreise ins Hochland

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Mit Zug, Auto, Bus, stundenweise zu Fuss und in einem Nationalpark mit Fahrrädern, unternehmen wir zusammen mit unsern Boots-Nachbarn Rita & Werner eine von den beiden  vorgeschlagene, selbst organisierte Landreise – hier ein paar wenige Eindrücke:

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seltsame Klänge in einem Hindu-Tempel in Colombo

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Leena unterzeichnet einen Vertrag (Gästebuch) in einem Ratszimmer mit den damaligen holländischen Kolonialherren in der Hauptstadt Colombo

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weiter mit dem Zug im angehängten Aussichtswagen von Colombo nach Kandy, dem ehemaligen Königreich – die abenteuerliche Fahrt geht nach einer gewissen Zeit aufwärts durch Dschungelgebiet und schlängelt sich durch Tunnels und an steil abfallenden Hängen entlang ins Bergland, wo es bedeutend kühler, auch angenehmer ist, als auf Meereshöhe –

12a Königspalast von Kandy
der Königspalast, ein buddhistischer Tempel in welchem die Reliquie des linken oberen Eckzahns von Buddha aufbewahrt wird (;-) – acht Könige regierten hier bis die Engländer das Zepter übernahmen

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„Kandy-Dance“ war eine sehenswerte Tanz-Show begleitet von Trommlern, welche eine unglaubliche Fertigkeit zeigten

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beim Elefanten-Camp

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in Sigiriya (Schlund des Löwen) ersteigen wir den von Lustgärten umgebenen Felsen mit steilen Treppen und schliesslich prächtiger Aussicht
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im archäologischen Bezirk von Polonaruwa sind wir mit dem Miet-Fahrrad im weiten heiligen Viereck unterwegs – eine spannende Kulturunternehmung verbunden mit Fitness

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Teeplantagen im Hochland (1900 müM) – einer der schönsten Gegenden Sri Lankas wie wir bei einer Fahrt von Nuwara Eliya nach Ella sehen konnten und viel über den aufwändigen Teeanbau erfuhren

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nach einer Woche ging’s in sechs stündiger Busfahrt, davon eine Stunde stehend im gedrängten Bus, südwärts nach Galle zurück – Anmerkung: die interessante, eindrückliche und volksnahe Fahrt kostete 280 Rupien pro Person (ca. 2.-CHF)!

Umgebung der Südküste

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Nach unserer Inland-Tour mussten wir feststellen dass die Krähen sich offenbar wohlfühlten auf unserem Boot  in unsere Abwesenheit – zu sehen an der Hinterlassenschaft, lies Vogeldreck –  eines der wenigen Gewitter hier half bei der Reinigung – es gibt Tausende und abertausende Krähen besonders in Galle – manchmal erfüllt ein unglaubliches Gekrächze die Abendstunden.

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unweit an der Südküste können in uralter Tradition die Stelzenfischer bewundert werden

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mit Pahan „unserem“ fast täglichen Tuk-Tuk-Fahrer (3-Rad-Vehikel) hatten wir viel Glück  – er ist ein freundlicher offener und bescheidener Mann, dem wir vieles zu verdanken haben – er zeigte uns abseits der Touristenplätze vieles was Normaltouristen nicht zu sehen bekommen und lud uns auch in sein Haus bei seiner Familie zum Essen ein – wir wussten dies ausserordentlich zu schätzen und uns auch zu revanchieren – sein früheres Haus wurde beim Tsunami 2004, der selbst hier starke Verwüstungen hinterliess, zerstört – der Staat half mit für ein neues Haus, nun an einem etwas sichereren Platz.

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Mit vielen neuen Erlebnissen, Begegnungen und Eindrücken zu Lande, wenden wir uns wieder der See zu und verlassen am 27. Februar 2016 Sri Lanka – ausnahmsweise zu dritt – Wahid ein Maledivianer (sagt man so?) ist vor ein paar Tagen mit einem Segelboot, das von den Malediven kam und gegen den Wind zu kämpfen hatte, hier angekommen – statt zurück zu fliegen wird er nun uns begleiten – mehr darüber nächstes Mal

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