Aktuell Februar 2015

Wolken beeinträchtigen Sicht auf Horizont und Absichten

1 DSCN7527 Wolken beeinträchtigen den Horizont und unsere Pläne

Ende Januar starteten wir eine Serie von Tagestörns rund um Phuket, um zu testen ob wir es nicht doch wagen können, wegen der lädierten Schulter (des Kapitäns), über den Indischen Ozean zu starten – „the doctor says no“ (;-)

Mehrere Törns um 20 – 35 Seemeilen verliefen unter günstigen Wind- und Seebedingungen recht gut, wenn auch teilw. unter gelegentlicher Einnahme von Medikamenten – es wird ja vielleicht noch besser…

Hier für dieses Mal ein paar Boote und Stimmungsbilder von unseren „Testfahrten“ unterwegs:

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…kommt vor unserem Auslaufen in den frühen Morgenstunden vom Nachtfischen zurück

3 IMG_6378a zwei Fischerboote im Moment als sie sich nahe kreuzen
Zwei Fischerboote welche sich in diesem Moment nahe auf gleicher Höhe kreuzen

4 IMG_6415a Touristen werden mit 3x 250 PS zu einer Insel gebracht 5 IMG_6509a Touristen auf Ko Phraya Nak
Touristen werden wie hier mit 3 x 250 PS zu einer Insel zum Baden und Relaxen gebracht und am Abend wieder abgeholt –

Oft sind es sehr viele Motorboote und Touristen, welche überfallartig einen Strand oder eine kleine Insel bevölkern – an schönen ausgesuchten Stränden wie diesem auf der kleinen Insel Ko Praya Nak treffen sie sich dann – beim Vorbeisegeln früh morgens zählten wir 27 Touristen-Transportboote und entsprechend Leute am Strand – erst, wenn gegen Abend alle wieder nach dem Festland oder der grossen Insel Phuket abgebraust sind, wo sich viele ins Nachtleben stürzen werden, wird es dann plötzlich ruhig – herrlich, dann das Privileg zu haben, evtl. mit ein paar andern Booten in einer ruhigen Ankerbucht die Abendstunden zu geniessen.

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Fischerboot abends bei der Ausfahrt zum Nachtfischen

7 IMG_6447a Nicone an meinem runden Geburtstag im Schutze von Kalksteinf...
Nicone an einem „gediegenen“ Ankerplatz im Schutze von steilen Kalksteinfelsen der Insel Ko Phanak im Nordosten von Phuket – zugleich waren hier zwei Charter-Cats mit russischen Crews plus ein Australier und beim Eindunkeln folgte noch eine Yacht unter deutscher Flagge – allerdings kam in der folgenden Nacht heftiger auflandiger Wind und Wellen auf – eine Yacht begann zu driften und musste weiter draussen neu vor Anker gehen.

8 IMG_6385a nach einem langen Segeltag
Am Anker fest – grosse Gefühle nach einem langen Segeltag an der Westküste von Phuket – nach diesem schönen Tag bei 28 ° C und angenehmem Wind, am Abend spät (Zeitverschiebung 6 Std zu Mitteleuropa) noch Skype:  vernehmen und sehen dabei, dass vor dem Haus in der Schweiz die Landschaft unter einer relativ dicken Schneedecke liegt – eine andere schöne Welt – unsere Enkelkinder wünschen sich, dass der Schnee noch bleibt.

Ermutigt durch das Segeln unter guten Bedingungen, segelten wir an der Westküste von Phuket nordwärts, um hintereinander zwei längere Tages-Ausflüge mit bis zu 54 Seemeilen pro Tag anzugehen, diesmal bei konstant starken, teilweise drehenden Winden und dauernd einfallenden Böen bei Halbwind- und Am-Wind-Kursen – dabei hatten wir eine unangenehme Begegnung:

9 IMG_6396a diese private Mega-Motoryacht fuhr uns beinahe über den Hauf...
Wir segelten unter Volltuch am Wind als sich uns diese private Mega-Motoryacht, begleitet von zwei yachteigenen Motorbooten von achtern näherte; uns in steilem Winkel zwar nicht allzu schnell überholte, uns jedoch beinahe über den Haufen fuhr, als sie dabei sehr nahe kam – zwei offenbar aufgeschreckte Angestellte rannten auf der Motoryacht auf unsere Seite,  um zu sehen ob es reichen würde… nichts passiert, obwohl sich unser Boot aufrichtete als wir in den Windschatten gelangten und sich dem Aufbau der Motor-Yacht bedrohlich zuneigte – Absicht oder nicht? Der ungeübte Eigner selbst am Steuer oder niemand am Steuerstand, unter automatischem Kurs? – wir begnügten uns damit, dass wir dem Fahrer eines der begleitenden Motorboote Zeichen gaben, an den Kopf tippten – er nickte heftig und zustimmend … schliesslich war nichts Schlimmes passiert und wir verzichteten auf eine diesbezügliche Intervention, um weiteren Ärger zu vermeiden.

Grenzen

Neben diesem Ereignis waren es zwar aufgestellte Segel-Erlebnisse und Zufriedenheit spielte mit, dass wir unter den momentanen Gegebenheiten auch härtere Segelbedingungen meistern konnten, aber… wir wurden gefordert und kamen beide an Belastungsgrenzen bei der Decksarbeit, beim Winschen etc. Schliesslich mussten wir uns eingestehen, dass der Geist zwar willig ist, aber was wäre wenn… also was soll’s… es gibt ja für jedes Problem eine Lösung…

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Dieser Schmetterling mit einem verletzten Flügel verweilte lange auf dem Sonnenhut – Seelen-Verwandter ?  – habe ja ebenfalls einen verletzten „Flügel“ (;-) – wie bekannt, kann der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Sturm auslösen – ist dieser bereits vorbei?… halten uns des Weiteren daran, dass der Schmetterling ja auch als Symbol für Freiheit… und legendärer Glücksbringer gilt.

… es galt nun „Nägel mit Köpfen zu machen“ wie weiter…

Unterdessen waren endlich unsere neuen Solarpanele eingetroffen und montiert – dies war der letzte geplante Akt vor unserem Ablegen nach Sri Lanka gewesen – aber eben erstens kommt es ja bekanntlich anders und zweitens als man denkt…

… jedenfalls begannen wir schon mal angelegte Vorräte zu essen und Freunde einzuladen, welche gerne Bier trinken – für uns zwei hätten die gebunkerten Dosen bis Südafrika gereicht…

Es zeichnete sich ab, die Schulter-Angelegenheit zu Hause zu lösen – es gibt ja auch Schlimmeres – jammern? keine Zeit, oder nur ganz kurz(;-)

Die Würfel sind gefallen

Der Grundsatzentscheid vernünftig zu sein, war einiges härter, als die Seereise trotzdem fortzusetzen. Es stimmte die Bordfrau ebenso nachdenklich, war sie doch an „diesem Projekt“ genauso beteiligt.

Ein Reisebericht des Segel-Cats „Imagine“, langjährig Bekannte, welche soeben auf „unserer geplanten Sri-Lanka-Route“ unterwegs waren, bestärkte uns in unserem unpopulären Entscheid nicht zu starten: sie hatten teilw. ungewohnt schweres Wetter mit entsprechend schwieriger See – wir wären sozusagen dabei gewesen…

Treffen Abklärungen für das nach Hause kommen – Anfrage und Beschluss zur Einstellung des Bootes erneut in Langkawi, Malaysia – bald läuft unser Thailand- Visa aus – somit dann Ablegen nach Malaysia – Buchung Flug gegen Ende März in die Schweiz – Rückflug im Herbst – weiter 2016!?

Wir sind glücklich, dass wir zu Hause freudig erwartet werden – freuen uns nun ebenfalls darauf, früher als beabsichtigt, wieder Familienangehörige, Freunde und Bekannte  zu sehen.

Vermischtes

Von einem Schweizer wurden wir auf Einbrüche bei verankerten Booten bei Chalong aufmerksam gemacht – dieser Ort im Südosten von Phuket muss für das Ein- und Ausklarieren angelaufen werden und ist überdies praktisch für Einkäufe – in seinem Falle blieb es beim Versuch der oder des Einbrechers ins Innere zu gelangen – dagegen erfolgten an einem Ankerplatz nur kurze Zeit später Einbrüche in zwei Boote, während die beiden Crews am Abend mit dem Beiboot an Land fuhren und dort das Nachtessen einnahmen – nicht genug: zwei Tage später wurde bei einem der Betroffenen an einem anderen Ankerplatz zum zweiten mal eingebrochen.

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Am Ankerplatz in Patong treffen wir nochmals unsere Freunde von der Mabuhay (CH) und der Sailaway (De). Erstere warten seit längerer Zeit auf eine neue Ankerwinsch und wollen dann raschmöglichst nach Sri Lanka starten, während die Sailaway noch im Seegebiet bleibt, dann nach Hause fliegt und den Sommer in Deutschland und Schweden verbringen will.

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Tsunami-Tafel erinnert daran, dass es hier an der Westküste nicht ungefährlich sein kann, war doch die Insel Phuket vom verheerenden Tsunami von 2004 ebenfalls arg betroffen

13 IMG_6359b Longtail-Boot  lärmig, jedoch hervorragend geeignet für die...
dem Vernehmen nach verloren damals viele Fischer und andere ihre Boote und damit die Lebensgrundlage – eine Spendenaktion der Schweiz soll eine Vielzahl dieser Longtailboote, die zwar sehr lärmig aber für die hiesigen Gewässer gebaut und sehr geeignet sind, ersetzt haben.

14 IMG_6490a am Tag des Chinesischen Neujahrs
eines frühen Morgens, noch in der Dunkelheit, sind am Ankerplatz Zisch- und Knall-Laute zu hören – aufgeschreckt, beobachten wir, wie es bei einem Paket von mehreren Fischerbooten die weiter seewärts vor Anker liegen, in deren Rigg funkt, blitzt, knallt, dann abflaut und von Neuem beginnt – ein Kurzschluss der Explosionen nach sich zieht? – nichts dergleichen; es stellte sich heraus, dass die chinesischen Crews mit Feuerwerk das Chinesische Neujahr begrüssten!

Thailand ausklariert und nach Malaysia gestartet

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in mehreren Tages-Etappen geht es wieder südwärts – beim Verlassen von Phuket war es trübe. Dabei war es in letzter Zeit bei 26 – 30°C und einer ständigen mittleren bis starken Brise recht angenehm – seither gab’s unterwegs (Ausnahme erster Abend mit Gewitter) wolkenloses Wetter und mit Ausnahmen nur leichte Winde, wobei es in Langkawi das nur ca. 250 Km südlicher liegt, einige Grade wärmer ist.

Kleine Besonderheiten unterwegs

Tag 1:  Phuket – Phi Phi-Island W-Seite – 24 sm – viel Mot. – 2 wirklich grosse Fischflossen neben Boot auftauchen sehen – enges Ankern auf 18 m Tiefe – Affen am Ufer – 1 Std heftiges Gewitter

Tag 2: Phi Phi-Isl. – Ko Lanta Yai SW-Seite – 30 sm – praktisch ganze Zeit am Wind gesegelt – schöner Abend am Strand – nur die Pizza war so, so, la, la…:

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Tag 3: Ko Lanta Yai – Ko Muk – 19 sm (indirekt) – Starkwind und Böen am S-Kap Ko Lanta Yai – feiner Ankerplatz in kleiner Bucht unter hohen Felsen – überforderter Skipper einer Charter Yacht übte bei besten Bedingungen lange mit dem Ankern – seine Künste waren bemerkenswert – Details werden nur vertraulich und mündlich weiter gegeben (;-)

Tag 4: Ko Muk – Ko Talibong – 15 sm – kein Wind – Motor – Zwischenstopp an S-Küste Ko Kadran – mit Dingi an Land zum Luch – noch Schnorcheln – als ein grosses Boot mit Touristen an der selben Boje anlegte wo wie bereits waren („no problem – no problem“) – die Boje wurde stark unter Wasser gezogen… – legten wir ab – nach dem Ankern vor Ko Talibong nochmals mit Dingi an Land – langer Spaziergang am unbewohnten einsamen Strand:

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Tag 5: Ko Talibong – Ko Tarutao – 39 sm – Vormittag kein und am Nachmittag Schwachwind, dafür „Tag der Fischer und hunderten von Fischerbojen!“ – hatten jeden Tag Fischerbojen jedoch nie so viele – wollten eigentlich schon vorher bei der kl. Insel Ko Bulon Le ankern – war jedoch ungeeignet.

Tag 6: Ko Tarutao – Langkawi, Malaysia – 31 sm

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weil vormittags kein Wind zu erwarten ist, gehen wir vorerst noch an Land zum Nationalpark von Tarutao – gepflegtes Gelände mit sanftem Tourismus – über den Bäumen kreisen zwei Seeadler

Weiter: Rundung N-Kap der Insel, dann südwärts – wunderbar: kein Tourismusbetrieb, (fast) keine Fischerbojen, dafür kurz zwei Delfine beim Boot – friedlicher Zwischenstopp zum Abkühlen und für Lunch – dann unverhofft guter Wind – segeln über Seegrenze nach Langkawi – Flaggenwechsel und Zeitumstellung (1 std später – plus 7 Std zu Mitteleuropa) – wegen auflandigem Wind segeln wir in den Schutz der Ostseite der Insel – die Suche nach einem akzeptablen Ankerplatz wird wegen beginnender Dunkelheit noch spannend.

In der Zwischenzeit

ist Ende Februar – wir haben für Malaysia einklariert – treffen auf freundliche und effiziente Beamte am Jetty-Point von Kuah, der Hauptstadt von Langkawi – Einkäufe Frischware getätigt und halten uns momentan im südlichen Inselgebiet auf – trafen hier einen jungen Italiener und Australier (Aussteiger auf Zeit), welche sich für zwei Tage auf einer kleinen Insel absetzen liessen – geniessen mit ihnen den Sundowner und vernehmen dabei, dass der Australier aus Melburne unsere Freunde von „Two to Tango“ kennt, mit welchen wir von Sydney bis Eden segelten und dabei turbulente Tage erlebten – small world!

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