Aktuell April – Mai 2015

Hallo liebe Leserin, lieber Leser

Berichte von der Nicone:
Momentan bis Herbst 2015
… haben wir unsere Seereise, wie berichtet, unterbrochen und hoffen euch zu einem späteren Zeitpunkt über die Fortsetzung informieren zu können. Der März-Bericht 2015 war vorderhand für unbestimmte Zeit der letzte Kurz-Bericht von der Nicone.

In der Zwischenzeit
… wartet das Boot nun auf demselben Hartplatz wie im letzten Jahr in Langkawi, Malaysia auf unsere Rückkehr.
Zwischenzeitlich planen, wagen oder versuchen wir euch an dieser Stelle mit ein paar Kurz-Geschichten aus dem Seefahrer-Leben „bei der Stange“ zu halten – sind zwar zugegebener Massen unsicher ob’s gelingt – es gibt ja auch als Landratten viel zu tun… – also einfach mal wieder reinschauen.

Fortlaufend
… ist der Administrator bemüht, Berichte der früheren Jahre hier nach und nach wieder aufzuschalten – dies auf Grund einiger Anfragen – die Berichte gingen vor längerer Zeit wegen Surfer-Problemen „verloren“ und konnten lange Zeit nicht reanimiert werden, was jetzt mit einigem Aufwand wieder zu gelingen scheint.

Selber befinden wir uns in nächster Zeit auf Landurlaub zu Hause in der Schweiz – ab Ende Juni sind wir gelegentlich im Ausland /Europa unterwegs – die Bordfrau bereits im Mai – wir sind erreichbar unter

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Aktuell März 2015 – vorläufig letzter Logbuch-Bericht

Wie zum Teil bereits im letzten Bericht erwähnt, haben wir am 24. Februar nach 6 gemächlichen Segeltagen von Phuket, Thailand her kommend, die Ostseite der Insel Langkawi, Malaysia erreicht, wo wir dann bei plötzlich forderndem Wind und entsprechenden Wellen, vorerst einen unsicheren, dann noch knapp vor Dunkelheit einen geschützten Ankerplatz fanden.

1 IMG_6599a enge Zu- und Ausfahrt zum Hole in the wall
Bei Bilderbuchwetter suchten wir am folgenden Morgen die enge Einfahrt zum „Hole in the wall“ – danach ankern und mit dem Dingi weiter zum „Loch in der Wand“, einer durchgehenden Grotte, mit Stalaktiten und Fredermäusen, die von unzähligen Touristen besucht wird.

Nun da alle Termine und Vorkehrungen für die Rückkehr in die Schweiz (Marina, Auswassern, Bootslagerung, Rückflug, etc) in die Wege geleitet sind, erscheint uns die Zeit bis dahin etwas  langsam voran zu schreiten.

2 IMG_6605b Rahsegler vor Anker in Kuah
In der grossen Bucht von Kuah passieren wir diesen prächtigen Rahsegler, der dort vor Anker liegt und an drei auseinander liegenden Orten werden Kids und Jugendliche auf „Optis“, „Lasern“ und „420er“ von Trainern auf begleitenden Motorbooten für eine Segelkarriere vorbereitet.

3 DSCF0485a Ankerbucht und Leuchtturm Telaga
Wir verlegen uns für die nächsten zwei Wochen ins nur unweit entfernte Telaga, wo wir jedoch weder in der gut besetzten Marina festmachen, noch im übervollen Vorhafen ankern, sondern mit 3 andern Yachten ausserhalb der Wellenbrecher-Inseln vor Anker gehen – Vorteile zur Zeit: kein grobes Wetter zu erwarten, somit relativ ruhige See, kaum Bootsverkehr, ständige angenehme Brise und dadurch keine Mücken, sowie Beobachtung von Seeadlern, vorbeiziehenden Delfinen und freier Ausblick mit herrlichen Sonnenuntergängen – nachts sind die kleinen Fischerboote mit ihren grünen Fischerlampen über den Horizont verteilt zu sehen – ein eindrückliches Bild – wir zählten jeweils zwischen 40 – 50 Boote, aufgereiht wie an einer Perlenkette.

4 IMG_6642a spielende Delfine ziehen am Ankerplaqtz vorbei 5 IMG_6643 6 IMG_6158a
Bleiben oft an Bord und machen Checks für längere Abwesenheit – Vorräte: Kleinstkäfer in vakumierten Verpackungen gefunden, sowie ausgelaufene Schweppsdosen, Entsorgungen, Lagerung – erledigen Schreibarbeiten – Fotobearbeitung – Refreshing Seefunk und Astronavigation – Lesen – gegen Abend oft Besuch von und bei Freunden, Skype-Versuche (falls Internet) oder Treff im „Blue Marine“ zur Lagebesprechung (;-).

Ein Besuch in der Stadt Kuah von Telaga aus, Kollegen besorgten ein Miet-Auto, endete beinahe desaströs – beabsichtigt war ein Zahnarztbesuch unserer Kollegen, sowie Einkäufe in verschiedenen Läden – wir trennten uns vorerst für eine Stunde – danach beim Treff beim Auto versperrten vier Männer mit einem andern Auto die Wegfahrt – sie seien von der „ Maybank“ und wir könnten nicht weiter und müssten das Auto stehen lassen, weil der Autobesitzer (Vermieter) die Ratenzahlungen nicht beglichen habe… – ein krimineller Akt? In Übereinstimmung mit Gesetz? ein selbst angefertigter Ausweis? – wir misstrauten den Kerlen – machten Fotos – und weil die Polizei sowieso nicht eintraf – verlangten wir die sofortige Weiterfahrt zu einem Supermarkt – falls sie wollen könnten sie uns folgen, was dann auch geschah – nach Rückkehr zum Auto versperrten sie uns abermals die Wegfahrt – nun erkundigten wir uns nach der Polizei, im Wissen dass es schwierig werden würde (Sprache, Protokoll, Zeitaufwand, Ärger…) – zum Glück erschien endlich die Vermieterin des Wagens und übergab uns ein anderes Mietauto – wir fuhren, verärgert zwar, aber andererseits froh heil aus der Sache heraus zu sein, zu unseren Booten zurück.

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obwohl idyllisch am Ankerplatz, veranstalteten malaysische Luft- und Seestreitkräfte über volle zehn Tage hinweg lärmige Manöver im Seegebiet von Langkawi –  täglich waren zwei Kampf-Flugstaffeln, drei Bomber und drei Gross-Helikopter in der Luft und zur See bis sieben Kriegsschiffe zu beobachten – wie zu vernehmen war, stürzten zwei  Kampf-Jets ab, weil sie sich touchierten – ob es die entfernte Rauchsäule war die man sah? – die beiden Piloten hätten sich per Schleudersitz retten können – über Funk (auf Kanal 16 ohne Verschlüsselung?) waren die Befehle auf den Kriegsschiffen zu hören, darunter von  einem der Schiffe dauernd die Forderung nach 20‘000 Liter Frischwasser von einem Versorgungsschiff – es war zu vernehmen, dass die Manöver u.a. dazu dienten, damit die Piloten ihre Pflichtflüge absolvieren konnten, was dann am Schluss der Manöver in einer Flugshow gipfelte.

8 IMG_6615a Aussicht von TelagaEine „Bergtour“ mit der modernen, steilen Gondelbahn brachte uns in luftige Höhen mit herrlicher Aussicht über das Inselgebiet, das wir aus Seefahrersicht schon gut kennen – auf dem Rückweg querte unweit von uns eine ca. 1.5 m lange Echse den Weg.

Um ein letztes Mal unseren Wassermacher in Betrieb zu nehmen (und es eine schöne Brise  gab) unternahmen wir einen langen Kreuzschlag am Wind in tieferes Gewässer mit besserer Wasserqualität als in den seichten Ufergewässern oder gar in der Marina – später am Tag beabsichtigten wir in einer Bucht zu ankern um dort zu übernachten – wegen wechselnd aufkommendem und auflandigem Wind, versprach es bei der angepeilten Küste eine unruhige Nacht zu werden – deshalb beschlossen wir mit idealem raumem Wind zurück nach Telaga zu segeln – ein feiner Segeltag ging damit zu Ende.

9 DSCF0511 last run 2015 to RebakKurz darauf folgte für längere Zeit „the last run“ zur Marina, ein Ort den wir glaubten nie mehr zu sehen – aber eben das Leben hat oft Überraschendes bereit – die relativ kurze Fahrt planten wir, ohne den Kalender zu konsultieren, für Freitag den 13. (bedeutet von je her Unglück in der Seefahrt) und weil uns auch die Freunde „warnten“, verlegten wir auch ihnen zu liebe (;-) das Ablegen um einen Tag – am Steg in der Marina hatten wir in den nächsten Tagen genügend Zeit für die Vorbereitung des Bootes vor dem Auswasserungstermin.                                          U.a. musste eine Bootsdecke besorgt werden, Segel demontieren und verstauen, Logbuch, Bootspapiere und Zertifikate kopieren, Aussenborder, Benzingenerator und Watermaker für Langzeit-Lagerung präparieren, Windgenerator vom Mast holen, Windpilotruder demontieren, Dingi reinigen und einpacken, Check und Massnahmen für Diesel, Benzin, Gas, Wasser, Batterien etc.                    Im Umfeld der Marina ist es fast windstill und heiss bei gefühlten Temperaturen von bis zu 45° C (eff. um 32° C) – in diesen Tagen trinken wir bis 5 Liter Wasser pro Tag – schlafen oder lesen in der heissesten Zeit und geniessen spät am Abend ein Bad im Pool, wo wir Freunde treffen und danach noch versuchen ob das Internet evtl. funktioniert.

Das Auswassern erfolgte problemlos und dann stand das Boot fast am selben Ort wie letztmals vor einem halben Jahr, hoch über dem Marinabecken auf dem Hartplatz, wo es nun wieder auf unsere Rückkehr (Oktober?) wartet.

Zum Schluss noch letzte To do’s – jetzt aber bei angenehmen Temperaturen im Bootsinnern, haben wir doch ein Aircondition-Gerät montiert, das in unserer Abwesenheit in der Regenzeit für entsprechende Belüftung/Temp. sorgen wird – der letzte Akt bevor wir das Boot verliessen war das Entfernen der Leiter, damit die auf der Insel wieder in grösserer Zahl vorhandenen Affen nicht aufs Boot klettern können.

Mit Blick zurück verabschieden wir uns von unserem Boot für die kommende Regenzeit

10 IMG_6482a Blick zurÅck

Aktuell Februar 2015

Wolken beeinträchtigen Sicht auf Horizont und Absichten

1 DSCN7527 Wolken beeinträchtigen den Horizont und unsere Pläne

Ende Januar starteten wir eine Serie von Tagestörns rund um Phuket, um zu testen ob wir es nicht doch wagen können, wegen der lädierten Schulter (des Kapitäns), über den Indischen Ozean zu starten – „the doctor says no“ (;-)

Mehrere Törns um 20 – 35 Seemeilen verliefen unter günstigen Wind- und Seebedingungen recht gut, wenn auch teilw. unter gelegentlicher Einnahme von Medikamenten – es wird ja vielleicht noch besser…

Hier für dieses Mal ein paar Boote und Stimmungsbilder von unseren „Testfahrten“ unterwegs:

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…kommt vor unserem Auslaufen in den frühen Morgenstunden vom Nachtfischen zurück

3 IMG_6378a zwei Fischerboote im Moment als sie sich nahe kreuzen
Zwei Fischerboote welche sich in diesem Moment nahe auf gleicher Höhe kreuzen

4 IMG_6415a Touristen werden mit 3x 250 PS zu einer Insel gebracht 5 IMG_6509a Touristen auf Ko Phraya Nak
Touristen werden wie hier mit 3 x 250 PS zu einer Insel zum Baden und Relaxen gebracht und am Abend wieder abgeholt –

Oft sind es sehr viele Motorboote und Touristen, welche überfallartig einen Strand oder eine kleine Insel bevölkern – an schönen ausgesuchten Stränden wie diesem auf der kleinen Insel Ko Praya Nak treffen sie sich dann – beim Vorbeisegeln früh morgens zählten wir 27 Touristen-Transportboote und entsprechend Leute am Strand – erst, wenn gegen Abend alle wieder nach dem Festland oder der grossen Insel Phuket abgebraust sind, wo sich viele ins Nachtleben stürzen werden, wird es dann plötzlich ruhig – herrlich, dann das Privileg zu haben, evtl. mit ein paar andern Booten in einer ruhigen Ankerbucht die Abendstunden zu geniessen.

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Fischerboot abends bei der Ausfahrt zum Nachtfischen

7 IMG_6447a Nicone an meinem runden Geburtstag im Schutze von Kalksteinf...
Nicone an einem „gediegenen“ Ankerplatz im Schutze von steilen Kalksteinfelsen der Insel Ko Phanak im Nordosten von Phuket – zugleich waren hier zwei Charter-Cats mit russischen Crews plus ein Australier und beim Eindunkeln folgte noch eine Yacht unter deutscher Flagge – allerdings kam in der folgenden Nacht heftiger auflandiger Wind und Wellen auf – eine Yacht begann zu driften und musste weiter draussen neu vor Anker gehen.

8 IMG_6385a nach einem langen Segeltag
Am Anker fest – grosse Gefühle nach einem langen Segeltag an der Westküste von Phuket – nach diesem schönen Tag bei 28 ° C und angenehmem Wind, am Abend spät (Zeitverschiebung 6 Std zu Mitteleuropa) noch Skype:  vernehmen und sehen dabei, dass vor dem Haus in der Schweiz die Landschaft unter einer relativ dicken Schneedecke liegt – eine andere schöne Welt – unsere Enkelkinder wünschen sich, dass der Schnee noch bleibt.

Ermutigt durch das Segeln unter guten Bedingungen, segelten wir an der Westküste von Phuket nordwärts, um hintereinander zwei längere Tages-Ausflüge mit bis zu 54 Seemeilen pro Tag anzugehen, diesmal bei konstant starken, teilweise drehenden Winden und dauernd einfallenden Böen bei Halbwind- und Am-Wind-Kursen – dabei hatten wir eine unangenehme Begegnung:

9 IMG_6396a diese private Mega-Motoryacht fuhr uns beinahe über den Hauf...
Wir segelten unter Volltuch am Wind als sich uns diese private Mega-Motoryacht, begleitet von zwei yachteigenen Motorbooten von achtern näherte; uns in steilem Winkel zwar nicht allzu schnell überholte, uns jedoch beinahe über den Haufen fuhr, als sie dabei sehr nahe kam – zwei offenbar aufgeschreckte Angestellte rannten auf der Motoryacht auf unsere Seite,  um zu sehen ob es reichen würde… nichts passiert, obwohl sich unser Boot aufrichtete als wir in den Windschatten gelangten und sich dem Aufbau der Motor-Yacht bedrohlich zuneigte – Absicht oder nicht? Der ungeübte Eigner selbst am Steuer oder niemand am Steuerstand, unter automatischem Kurs? – wir begnügten uns damit, dass wir dem Fahrer eines der begleitenden Motorboote Zeichen gaben, an den Kopf tippten – er nickte heftig und zustimmend … schliesslich war nichts Schlimmes passiert und wir verzichteten auf eine diesbezügliche Intervention, um weiteren Ärger zu vermeiden.

Grenzen

Neben diesem Ereignis waren es zwar aufgestellte Segel-Erlebnisse und Zufriedenheit spielte mit, dass wir unter den momentanen Gegebenheiten auch härtere Segelbedingungen meistern konnten, aber… wir wurden gefordert und kamen beide an Belastungsgrenzen bei der Decksarbeit, beim Winschen etc. Schliesslich mussten wir uns eingestehen, dass der Geist zwar willig ist, aber was wäre wenn… also was soll’s… es gibt ja für jedes Problem eine Lösung…

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Dieser Schmetterling mit einem verletzten Flügel verweilte lange auf dem Sonnenhut – Seelen-Verwandter ?  – habe ja ebenfalls einen verletzten „Flügel“ (;-) – wie bekannt, kann der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Sturm auslösen – ist dieser bereits vorbei?… halten uns des Weiteren daran, dass der Schmetterling ja auch als Symbol für Freiheit… und legendärer Glücksbringer gilt.

… es galt nun „Nägel mit Köpfen zu machen“ wie weiter…

Unterdessen waren endlich unsere neuen Solarpanele eingetroffen und montiert – dies war der letzte geplante Akt vor unserem Ablegen nach Sri Lanka gewesen – aber eben erstens kommt es ja bekanntlich anders und zweitens als man denkt…

… jedenfalls begannen wir schon mal angelegte Vorräte zu essen und Freunde einzuladen, welche gerne Bier trinken – für uns zwei hätten die gebunkerten Dosen bis Südafrika gereicht…

Es zeichnete sich ab, die Schulter-Angelegenheit zu Hause zu lösen – es gibt ja auch Schlimmeres – jammern? keine Zeit, oder nur ganz kurz(;-)

Die Würfel sind gefallen

Der Grundsatzentscheid vernünftig zu sein, war einiges härter, als die Seereise trotzdem fortzusetzen. Es stimmte die Bordfrau ebenso nachdenklich, war sie doch an „diesem Projekt“ genauso beteiligt.

Ein Reisebericht des Segel-Cats „Imagine“, langjährig Bekannte, welche soeben auf „unserer geplanten Sri-Lanka-Route“ unterwegs waren, bestärkte uns in unserem unpopulären Entscheid nicht zu starten: sie hatten teilw. ungewohnt schweres Wetter mit entsprechend schwieriger See – wir wären sozusagen dabei gewesen…

Treffen Abklärungen für das nach Hause kommen – Anfrage und Beschluss zur Einstellung des Bootes erneut in Langkawi, Malaysia – bald läuft unser Thailand- Visa aus – somit dann Ablegen nach Malaysia – Buchung Flug gegen Ende März in die Schweiz – Rückflug im Herbst – weiter 2016!?

Wir sind glücklich, dass wir zu Hause freudig erwartet werden – freuen uns nun ebenfalls darauf, früher als beabsichtigt, wieder Familienangehörige, Freunde und Bekannte  zu sehen.

Vermischtes

Von einem Schweizer wurden wir auf Einbrüche bei verankerten Booten bei Chalong aufmerksam gemacht – dieser Ort im Südosten von Phuket muss für das Ein- und Ausklarieren angelaufen werden und ist überdies praktisch für Einkäufe – in seinem Falle blieb es beim Versuch der oder des Einbrechers ins Innere zu gelangen – dagegen erfolgten an einem Ankerplatz nur kurze Zeit später Einbrüche in zwei Boote, während die beiden Crews am Abend mit dem Beiboot an Land fuhren und dort das Nachtessen einnahmen – nicht genug: zwei Tage später wurde bei einem der Betroffenen an einem anderen Ankerplatz zum zweiten mal eingebrochen.

11 DSCF0347 Sundowner Patong
Am Ankerplatz in Patong treffen wir nochmals unsere Freunde von der Mabuhay (CH) und der Sailaway (De). Erstere warten seit längerer Zeit auf eine neue Ankerwinsch und wollen dann raschmöglichst nach Sri Lanka starten, während die Sailaway noch im Seegebiet bleibt, dann nach Hause fliegt und den Sommer in Deutschland und Schweden verbringen will.

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Tsunami-Tafel erinnert daran, dass es hier an der Westküste nicht ungefährlich sein kann, war doch die Insel Phuket vom verheerenden Tsunami von 2004 ebenfalls arg betroffen

13 IMG_6359b Longtail-Boot  lärmig, jedoch hervorragend geeignet für die...
dem Vernehmen nach verloren damals viele Fischer und andere ihre Boote und damit die Lebensgrundlage – eine Spendenaktion der Schweiz soll eine Vielzahl dieser Longtailboote, die zwar sehr lärmig aber für die hiesigen Gewässer gebaut und sehr geeignet sind, ersetzt haben.

14 IMG_6490a am Tag des Chinesischen Neujahrs
eines frühen Morgens, noch in der Dunkelheit, sind am Ankerplatz Zisch- und Knall-Laute zu hören – aufgeschreckt, beobachten wir, wie es bei einem Paket von mehreren Fischerbooten die weiter seewärts vor Anker liegen, in deren Rigg funkt, blitzt, knallt, dann abflaut und von Neuem beginnt – ein Kurzschluss der Explosionen nach sich zieht? – nichts dergleichen; es stellte sich heraus, dass die chinesischen Crews mit Feuerwerk das Chinesische Neujahr begrüssten!

Thailand ausklariert und nach Malaysia gestartet

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in mehreren Tages-Etappen geht es wieder südwärts – beim Verlassen von Phuket war es trübe. Dabei war es in letzter Zeit bei 26 – 30°C und einer ständigen mittleren bis starken Brise recht angenehm – seither gab’s unterwegs (Ausnahme erster Abend mit Gewitter) wolkenloses Wetter und mit Ausnahmen nur leichte Winde, wobei es in Langkawi das nur ca. 250 Km südlicher liegt, einige Grade wärmer ist.

Kleine Besonderheiten unterwegs

Tag 1:  Phuket – Phi Phi-Island W-Seite – 24 sm – viel Mot. – 2 wirklich grosse Fischflossen neben Boot auftauchen sehen – enges Ankern auf 18 m Tiefe – Affen am Ufer – 1 Std heftiges Gewitter

Tag 2: Phi Phi-Isl. – Ko Lanta Yai SW-Seite – 30 sm – praktisch ganze Zeit am Wind gesegelt – schöner Abend am Strand – nur die Pizza war so, so, la, la…:

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Tag 3: Ko Lanta Yai – Ko Muk – 19 sm (indirekt) – Starkwind und Böen am S-Kap Ko Lanta Yai – feiner Ankerplatz in kleiner Bucht unter hohen Felsen – überforderter Skipper einer Charter Yacht übte bei besten Bedingungen lange mit dem Ankern – seine Künste waren bemerkenswert – Details werden nur vertraulich und mündlich weiter gegeben (;-)

Tag 4: Ko Muk – Ko Talibong – 15 sm – kein Wind – Motor – Zwischenstopp an S-Küste Ko Kadran – mit Dingi an Land zum Luch – noch Schnorcheln – als ein grosses Boot mit Touristen an der selben Boje anlegte wo wie bereits waren („no problem – no problem“) – die Boje wurde stark unter Wasser gezogen… – legten wir ab – nach dem Ankern vor Ko Talibong nochmals mit Dingi an Land – langer Spaziergang am unbewohnten einsamen Strand:

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Tag 5: Ko Talibong – Ko Tarutao – 39 sm – Vormittag kein und am Nachmittag Schwachwind, dafür „Tag der Fischer und hunderten von Fischerbojen!“ – hatten jeden Tag Fischerbojen jedoch nie so viele – wollten eigentlich schon vorher bei der kl. Insel Ko Bulon Le ankern – war jedoch ungeeignet.

Tag 6: Ko Tarutao – Langkawi, Malaysia – 31 sm

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weil vormittags kein Wind zu erwarten ist, gehen wir vorerst noch an Land zum Nationalpark von Tarutao – gepflegtes Gelände mit sanftem Tourismus – über den Bäumen kreisen zwei Seeadler

Weiter: Rundung N-Kap der Insel, dann südwärts – wunderbar: kein Tourismusbetrieb, (fast) keine Fischerbojen, dafür kurz zwei Delfine beim Boot – friedlicher Zwischenstopp zum Abkühlen und für Lunch – dann unverhofft guter Wind – segeln über Seegrenze nach Langkawi – Flaggenwechsel und Zeitumstellung (1 std später – plus 7 Std zu Mitteleuropa) – wegen auflandigem Wind segeln wir in den Schutz der Ostseite der Insel – die Suche nach einem akzeptablen Ankerplatz wird wegen beginnender Dunkelheit noch spannend.

In der Zwischenzeit

ist Ende Februar – wir haben für Malaysia einklariert – treffen auf freundliche und effiziente Beamte am Jetty-Point von Kuah, der Hauptstadt von Langkawi – Einkäufe Frischware getätigt und halten uns momentan im südlichen Inselgebiet auf – trafen hier einen jungen Italiener und Australier (Aussteiger auf Zeit), welche sich für zwei Tage auf einer kleinen Insel absetzen liessen – geniessen mit ihnen den Sundowner und vernehmen dabei, dass der Australier aus Melburne unsere Freunde von „Two to Tango“ kennt, mit welchen wir von Sydney bis Eden segelten und dabei turbulente Tage erlebten – small world!

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Aktuell Januar 2015

Ungewisse Zeiten 

Das Wetter stabilisierte sich in letzter Zeit merklich – Wind meist aus nord-ost, in der Mittagszeit oft abflauend – die Trockenzeit ist definitiv da.

1 Ankerbucht Naj Harn im SÅdwesten vonPhuket
Ankerbucht Nai Harn im Südwesten von Phuket

Wir möchten weiter… haben viel investiert – das Boot wartet auf grössere Einsätze und ist klar bei Start zu neuen Gefilden – der Bordfrau geht es gut, sie ist ebenfalls reisebereit – nur beim Kapitän hapert es zur Zeit…

2 letzter Schliff bzw Politur
letzter Schliff bzw Politur

Was erwartet uns? – wie sieht es die Admiralität?

die Admiralität
Seit November letzten Jahres  habe ich Probleme mit der rechten Schulter. Die Röntgenbilder und MRI sehen nicht gut aus, der Arzt rät im jetzigen Zustand von einer Weiterreise ab und sieht ein neues Schultergelenk als definitive Lösung für die Beschwerden. Schonen ist angesagt,  Cortison + Schmerzmedikamente und warten.  Wir hoffen  Besserung – und wenn nicht?

4  auf Suche
Chaoszeit?

Stehen einschneidende Veränderungen ins Haus, eh ins Boot? Ende des geliebten Seenomadenlebens? – Das war’s? – Neuorientierung? – zufrieden sein? – es war schliesslich eine enorm bereichernde Zeit, in welcher wir unsern Traum gelebt haben, obwohl wir gerne noch weiter träumen eh segeln würden! (werden?) – wie weiter? – wir beraten alle nur denkbaren Varianten – die Hoffnung liegt auf Besserung um zu starten… wird wohl schon schief gehen (;-)

Abwarten – Schonzeit5 Abend am Strand von Nai Harn
Abend am Strand von Nai Harn

… „plötzlich haben wir Zeit“… es gelingt beinahe die nötige Schonzeit relativ gelassen in Angriff zu nehmen – hadern sinnlos –  trotzdem geniessen lernbar!? – es wurde jedenfalls nicht langweilig – wir unternehmen kleinere Törns, vorerst unter Motor zwecks Besorgungen oder sind mehrere Tage am Anker – erledigen kleine Bordarbeiten und lang gehegte To do’s von untergeordneter Bedeutung.

6 Beach Nai Harn, Phuket 7 der KÅnstler und sein Werk 8 der verehrte Kînig ist auch an dieser Baustelle prÑsent 9 nobler Leuchtturm Åber SÅdspitze von Phuket
erfreuen uns an Spaziergängen am Strand, barfuss im Sand und vorbei am Bild des thailändischen Königs, der von den Thailändern sehr verehrt wird und uns von einer Baustelle her freundlich zulächelt – weiter zum vornehmen Leuchtturm im Süden von Phuket, der mit der noblen Marmor-Verkleidung, welcher nur Barfuss betreten werden darf – danach musste Rene barfuss zurück zum Schiff gehen, da offenbar zwischenzeitlich jemand Freude an seinen Schuhen gefunden hatte.

Baden häufig, in meinem Fall mit einarmigem Schwimmen und Tauchen am Boot und  versuchen uns generell fit zu halten mit entsprechender Lebensweise und gesunder Ernährung (meistens jedenfalls ) – dazu gehört ein Mix aus der allgemein guten Thai-Küche und Leenas Hausmanns-, eh Bordfraus-Kost – dabei in Erinnerung an Tage im Pazifik, z.B. Le Poisson cru à la tahitienne – hier das Rezept für Interessierte (Foto etwas undeutlich):

10 feines Rezept in Erinnerung an Tahiti
Roher Fisch auf tahitische Art

Zutaten für 6 Personen:

  • 500 gr Thuna
  • 2 Tomaten
  • 1 kleine Gurke
  • 2 grüne Zitronen
  • 1 Zwiebel
  • Milch von geriebener Kokosnuss
  • 1 Frühlingszwiebel
  • Salz
  • Pfeffer

den Fisch in kleine Würfel schneiden – für 5 Min in Meerwasser oder Salzwasser legen – in eine Salatschüssel kleingeschnittene Tomaten und Gurken, dünne Zwiebelscheiben, gehackte Frühlingszwiebel und Petersilie – Zitronensaft beigeben , salzen, pfeffern – einige Minuten stehen lassen – den abgetropften (trockenen) Fisch hinzufügen – alles gut mischen – im letzten Moment die Kokosmilch beigeben – frisch servieren – guten Appetit – und sagt uns doch ob’s geschmeckt hat!

11 bei Margrith & Peter zu Hause
treffen Margrith & Peter unsere Schweizer Freunde die hier Wohnsitz haben – geniessen bei ihnen einen feinen Sonntags-Brunch, den wir ursprünglich auf unserm Boot vereinbarten, wegen Schwell und deshalb Schonung der Gäste aber zu ihnen ans Land verlegten – bereden unsere Befindlichkeiten, die Politik und Gott und die Welt – dazu stösst auch Sepp von Erstfeld, welcher ebenfalls zeitweise in Phuket wohnt und mit dem Roller vorbeikommt, um hallo zu sagen – einfach so, schön!

Ausserdem gibt es mehrere gegenseitige Besuche auf Booten für Info-Austausch und Unterstützung bei kniffligen technischen Angelegenheiten sowie zum Sundowner.

12 Feine Zufallsbekanntschaft mit den Schweizern Kathrin und Alois
haben eine tolle Zufallsbegegnung mit den Schweizern Katrin, ehemalige Spitzenseglerin aus Oberhofen, dynamische Managerin* und Alois ehemals aus Luzern, Tierarzt und äusserst motivierter Geschäftsleiter, heute beide in Berlin lebend – mit ihnen verbringen wir einen feinen Abend in ihrer „Oase“ hier, dann beim gemeinsamen kurzen Innehalten beim Geisterhäuschen für guten Spirit (;-) und anschliessendem auserlesenem Essen.

* mit dem sympathischem Leitspruch: „Man wird nie ein neues Land entdecken, wenn man immer das Ufer im Auge behält“

13 Zeit zum Lesen 14 lebendes Symbol fÅr Freiheit und GlÅck auf dem Hut
alles in allem kochen wir momentan etwas auf kleinerer Flamme, verfügen über mehr Zeit – Zeit für Lesen, Fotografieren, Gedankenmodelle und Kontaktpflege u.a. beim Skypen – ganz angenehm.

… und weiter 

Sch… aber andere haben auch ihre eigenen und oft viel grösseren Probleme als meine z. Z. „blöde Schulter“ (Auswirkungen Spitzensport und Unfall – dabei war auch das es eine sehr schöne Zeit) – unsere Gespräche drehen sich natürlich fast nur um das wie weiter – aber der Reihe nach:

Was können wir – was nicht? – Schliesslich hatten wir bereits früher ähnliche schwierige Situationen zu bewältigen:

15 Montage des Windpilot-Hilfsruders
toll wenn man für schwierigere Situationen auf Freunde zählen kann – Rene montiert u.a. das Ruder des Windpiloten – ich assistiere – merci, super!

Es ist dann nicht ganz leicht ein paar Freundboote ohne uns nach Sri Lanka ziehen zu lassen, ungewiss ob wir folgen werden oder nicht.

Geben uns noch Zeit und arbeiten weiter an Detail-Vorbereitungen

16 GedrÑnge bei der Immigration fÅr VisaverlÑngerung
dafür müssen wir eine Visa-Verlängerung besorgen – viele Touristen wollen dasselbe, weshalb bei der Immigration grosses Gedränge herrscht.

17 Begegnung am Wind - er hat Vortritt
Wir warten nun noch auf neue Solarpanele – die alten bringen nicht mehr die gewünschte  Leistung. Dazwischen gegen Ende Januar haben wir mit guten Winden Tests bei Tagestörns unternommen – wir wollten vor allem wissen, wie die Handhabung des Bootes gesamthaft für Leena (habe ja eine starke Frau mit finnischem SISU) und (noch) nicht voll vorhandener Belastbarkeit meinerseits zu bewältigen ist – gut gelaufen – für schweres Wetter und Mehrtages-Törns gilt es noch abzuwarten.

Wenn die erwartete weitere Besserung eintritt – wir sind zuversichtlicher als auch schon – wollen wir nach Sri Lanka starten – wohlwissend… andernfalls lassen wir euch unsere Strategie bald mal wissen.

soweit die Pläne – danke für allfälliges Daumendrücken – machen wir auch für euch

18 kurz vor dem Versinken
jedes Mal anders und von neuem ein Erlebnis: Sonnenuntergang 24.1.2015 Nai Harn, Phuket, Thailand

Aktuell November / Dezember 2014

Regenzeit vorbei – Boot und uns fit machen 

Dass die Regenzeit sich dem Ende nähert merkt man daran, dass sich Segler aus allen möglichen Ecken der Welt wie Vögel versammeln, um demnächst grössere Land-Wasser-Land- Distanzen in Angriff zu nehmen – einige bleiben zwar im Seegebiet, einige zieht es ostwärts Richtung Pazifik, andere verladen ihr Boot auf einen Frachter, der einen Sammeltransport durchs Rote Meer ins Mittelmeer anbietet, die meisten aber wollen im Januar / Februar wenn die Winde günstig sind, westwärts über den Indischen Ozean nach Südafrika segeln.

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Die Winde, in der zweiten Novemberhälfte noch etwas zaghaft, begannen sich von West- auf Nordost einzupendeln – heiss ist es weiterhin, aber jetzt weht des Öfteren eine Brise aus der richtigen Richtung (NE), was das Leben angenehmer macht – zwischendurch gibt’s etwas Landregen und Abends noch Hitzegewitter – gelegentlich treten immer noch starke Gewitter und Sturmwinde auf.

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Nach unserem Vietnam-Ausflug noch dies und das erledigt, wie Deckreinigung, an der Salzwasserpumpe des Motors Impeller gewechselt – obwohl Servicezeit noch nicht erreicht, war dies eine gute Entscheidung, war doch eine Lippe abgebrochen, sodann vergebliche Wiederbelebungsversuche des Kühlaggregates – da wir hier zeitlich kein neues bekommen können, das dann auch noch eingebaut werden müsste und wir wieder Richtung Thailand starten wollen, besorgten wir deshalb ziemliche Mengen von Eis und wunderten uns weshalb wir in der Bilge viel Wasser hatten – merkten erst später, dass es vom geschmolzenen Eis herrührte – dann noch Arztbesuch (au meine Hand) – Computer ausgestiegen (zum Entsorgen!) und auf Zweitrechner neu ein Problem, das aber Marc unser Schwiegersohn mit Bravour löste, d.h. telefonisch Fehler evaluiert, via Internet Daten gesendet, die wir von Drittrechner „umladen“ und wiederum telefonisch zusammen montieren – ganz einfach… (;-)

Am 19. November ist es soweit – Verabschiedung von Freunden – sie arbeiten hier noch weiter an ihren Booten und einige werden wir wieder sehen – wir verlassen die Rebak-Marina, wo das Boot seit März platziert war – fahren zum Ankerplatz von Kuah, der Hauptstad der Insel Langkawi, wo wir am nächsten Tag ausklarieren werden – bereits auf der mit 11 sm kurzen Strecke macht sich das altbekannte Gefühl des Freiseins deutlich bemerkbar – wunderbar! dann noch einiges an Ess- und Trinkwaren bunkern und nach einer weiteren Nacht verlassen wir Malaysia und legen nach Thailand ab.

Am folgenden Tag rutscht meine gute Befindlichkeit allerdings gegen Null – die der Bordfrau ist zum Glück gut und wie so oft ausgeglichener als ich es bin – habe seit einiger Zeit starke Schmerzen in linker Hand und rechtem Oberarm – ich hadere: wie soll ich dermassen handicapiert die anfallenden Bordtätigkeiten verrichten und die Zukunft… – dazu kommt dass plötzlich das vordere WC blockiert ist… Sch… – kann warten, haben ja noch ein zweites – und …

In solchen Momenten wünscht man sich ein ruhigeres Leben in einer Umgebung wo alles funktioniert und z.B. in der Nähe der Enkelkinder… heute würde ich sofort tauschen… aber morgen (;-) …

Von Malaysia nach Thailand

Memo: die Route legten wir im Dezember 2013 ohne Zwischenhalt schon einmal zurück- damals nachts mit einer vermutlichen Berührung einer Boje – nun haben wir mehr Zeit:

Wir beabsichtigen in 4 Tagesetappen nach Phuket zu gelangen, um dort einzuklarieren. Besondere Absicht (speziell der Bordfrau) ist es, das Boot in Thailand inwendig verschönern zu lassen – nach Jahren auf engem Raum ist das Innere etwas „abgelebt“ und kann dort zu günstigen Preisen und in guter Qualität erneuert werden. Dazu stehen ein paar andere Dinge an, deren Abklärung und allfällige Erledigung in Phuket wegen der vielen Marine-Fachgeschäfte und Spezialisten einfacher vor sich geht als in Malaysia.

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Die Grenze die Malaysia und Thailand trennt, ist schon kurz nach Langkawi erreicht – Flaggenwechsel – und nach dieser „Kaffeefahrt“, meist mit Motorunterstützung, ankern wir nach 45 sm zwischen zwei Inseln – Nieselregen am Abend und starke Winde und Wellen in der Nacht.

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Der folgende Tag verläuft bis Mittag ruhig, dann geraten wir fast zwischen zwei Schleppfischer, welche in grossem Abstand, parallel fahrend zwischen sich ein Netz schleppen – nach weiteren 45 sm ankern wir gerade rechtzeitig vor einem fürchterlichen Gewitter bei zwei kleinen Inseln – wir verstauen wegen Blitzschlaggefahr wieder mal unsere Computer und Mobiltelefone im sicheren Backofen – das Beiboot füllt sich in einer Stunde zu einem Viertel mit Regenwasser – auf dem automatischen Identifikations–System entdecken wir die österreichische „Pan Gea“, welche sich im Sturm langsam der Insel nähert. Wegen schlechtem Ankergrund fahren unsere Freunde dann aber in die Nacht hinein weiter – alles gut gegangen, wie wir später von ihnen erfahren – selber erlebten wir in dieser Nacht Schwell von der groben Sorte, rollte doch das Boot enorm und liess uns nur mässig schlafen.

4 a IMG_6023a passieren Fischerboot mit vielen Leuten das auf 50 m Tiefe ankert 4 b IMG_6024a
Die Insel Phi Phi Island war Ziel einer weiteren Tagesstrecke – unterwegs passierten wir ein mit vielen Leuten besetztes Fischerboot das auf über 50 Meter Tiefe verankert war und offenbar die Netze  in Ordnung brachte – fröhliches Winken und Zurufe auf thailändisch.

Auf der Touristenhochburg Phi Phi Island, mit unkontrolliertem Bau-Wildwuchs, ist viel Russisch zu hören und es gibt überall viel Lärm und Judihui-Angebote – unzählige Longtail- und andere Motorboote fahren die Touristen zu verschiedenen Inseln – überall kleine Stände und Bootreise-Anbieter: „Hallo! Boat!? very good!…

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wir kreuzen dieses kleine Segelboot, das unverantwortlich mit 17! Touristen beladen ist …

Kaufen Eis für unsere nicht funktionierende Kühlbox, haben Internet und können mit Skype die ersten Schritte unseres Enkelkindes Emil bewundern und freuen uns ausserdem diesen Ort morgen wieder zu verlassen.

Gelangen dann in wenigen Stunden Motorfahrt (praktisch kein Wind) nach Chalong, Phuket, wo wir für Thailand Einklarieren müssen – nachdem wir beim vermeintlichen Büro eintrafen, erklärte man uns, dass sich das neue Büro nun draussen am Ende des langen Piers befinde – also von dort wo wir herkommen – zurück und Überraschung: das Büro war geschlossen aber wir konnten durch die Verglasung einen Beamten schlafend über dem Pult sehen – wir schauten auf unsere Uhr – danach war offizielle Bürozeit – und klopften an – der Beamte öffnete nicht unfreundlich und führte uns in die neue Technik der Computeranmeldung ein – dann zur Immigration dem zweiten Büro nebenan – die Beamten schienen zu kichern – zuletzt noch zum Zoll, wo das Büro offen war und einer der Beamten – der für uns zuständige – am Pult seinen Lunch ass und uns wohl am liebsten in die Wüste geschickt hätte…

Für den Abend vereinbarten wir uns zum Essen mit unsern Schweizer Freunden die hier leben – nachdem sie nach einer halben Stunde über der vereinbarten Zeit nicht auftauchten, telefonierten wir Ihnen, dabei kam schliesslich heraus, dass wir unsere Uhren nach Verlassen von Malaysia nicht zurückgestellt hatten, bzw. eine Stunde zu früh, während der Mittagspause bei den Beamten zum Einklarieren erschienen waren … lustig aber peinlich … sorry liebe Beamte … keiner hat uns auf unseren Fehler hingewiesen – sie haben ihren Job gemacht.

Das Boot verlegten wir gleich am nächsten Tag in die 33 sm entfernte, nördlich gelegene Yacht Haven Marina, wo man uns noch vom Jahr zuvor her kannte und wir freundlich empfangen wurden. Hier treffen wir „alte Freunde“ von Sail Indonesia wieder.

Auf den Aussenplätzen der Marina, wo es etwas tiefer ist und sie besser an- und ablegen können, befinden sich einige der Grossen:

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Wie geplant und vereinbart, erfolgte hier die Installation eines Kühlaggregates und einige Innenarbeiten –– in den nächsten 10 Tagen ist im Boot emsiges Treiben durch Handwerker angesagt, welche allesamt einen guten Job erledigten

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dieser Mann, immer fröhlich kam 7 mal,  jeweils früh morgens um den Fussboden zu schleifen bzw. zu lackieren

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es ist immer wieder erstaunlich, wie in unscheinbaren Werkstätten wie dieser – sie ist Spezialist für hochklassige Schiffsböden – Dinge von höchster Qualität hergestellt werden.

dazwischen Eigenarbeiten von Leena und mir, Einkäufe, Wäsche, Organisation und Wartung der Rettungsinsel, Feuerlöschgeräte, Funk-Rettungsboje, Check Notsignale und vieles andere.

13 Liferaft 14 Zubehîr Rettungsinsel
… die Rettungsinsel mit Zubehör – hier beim Check in aufgeblasenem Zustand – sonst zusammengepackt in einer Box und in Bereitschaft auf dem Deck – hoffen, dass wir sie nie im Ernstfall benötigen …

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Vorbei an solchen Flosshütten fuhren wir an einem Sonntag mit dem Beiboot zur etwas abgelegenen Premier Boat Yard-Weft – unter anderem trafen wir das russische Paar Natascha & Alexis, welche von Wladiwostok hierher gesegelt sind und nun die norwegische Holz-Ketsch – sie ist früher offenbar lange in tropischen Gewässern gekreuzt – wegen enormem Termitenbefall restaurieren – z.T. müssen Planken ausgewechselt werden – die sympathischen Leute arbeiteten dafür hart seit 3 Monaten und es dürfte noch dauern bis das Boot wieder seetauglich ist.

16 DSCF0024a Norwegische Holz-Ketsch 17 DSCF0025a von Termiten zerfressen
Alsdann die Nicone innen wieder „bordfrautauglich“ war –  gefällt mir auch (;-) – gab es ein Wiedersehen mit SY Amigo – sie überbringen uns ein Paket von unseren Liebsten, welches ein Tag nach unserer Abreise in der Rebak-Marina eintraf

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Beim Essen am Strand (und die Füsse im Sand) erfahren wir Neuigkeiten von den noch in Malaysia weilenden Freunden, die in ein paar Wochen nachfolgen werden – wie wir wollen die „Amigos“ technische Abklärungen vornehmen, welche am einfachsten in der sogenannten Boat-Lagoon mit den vielen dortigen Spezialisten, Geschäften und Möglichkeiten erledigt werden können.

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An unserem Hochzeitstag gibt es eine Schönwetter-Fahrt dort hin – wir kennen die Anfahrt der letzten 3 sm  noch vom Jahr zuvor:  danach geht es entlang Pfosten bzw. Untiefen, die nur bei hoher Tide befahren werden können – trotz Achtsamkeit haben wir beide Boote mehrmals Boden-Schlamm-Kontakt – ob unser noch junges Antifouling dabei gelitten hat …

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in der Boat-Lagoon liegen wir am Steg direkt beim Leuchtturm in der Nachbarschaft von zwei Schweizer Booten und  einem Kaffee mit feinen Croissants am Quai.

Nach verschiedenen Energie-Messungen bauen wir neue Bordbatterien ein – ziehen neue Solarpanele in Erwägung und treffen Abklärungen betreffend Möglichkeiten einer Kutter-Rollreff-Anlage, was einige Änderungen am Rigg bedeuten würde – schliesslich zeigt sich, dass Aufwand,  Zeitfaktor (Weihnachten Neujahr stehen bevor) und Kosten gross und das Resultat ungewiss ist – hingegen steht damit fest, dass es ein neues Stagsegel braucht – der Segelmacher kommt ein erstes Mal und später für genaue Messungen ein zweites Mal mit einem „Experten“ vorbei.

Schlechte Zeiten am Jahresende!?

In dieser Zeit erhalte ich von einem bayrischen Arzt, dem ich sehr vertraue und den ich wegen meiner starken Arm-Schulter-Schmerzen aufsuchte, nach vorläufiger Untersuchung mit Röntgenbildern, eine Langzeitspritze, Medikamente und den mässigen Bescheid, dass es mit Segeln evtl. dann mal vorbei sei, wegen Risiko und so … – Recht hat er, trotzdem ein Tiefschlag bei meiner schon angeschlagene Moral – also versuche ich, wie nahe gelegt, mal den Arm zu schonen – falls keine Besserung eintrete, müsse für eine klare Diagnose ein MRI gemacht werden – so war es auch – das MRI nach 10 Tagen bestätigt die Befürchtungen – eine weitere Spritze und Medikamente und absolute Schonung des Armes … nicht ganz einfach auf dem Segelboot, auch wenn es vor Anker liegt … obwohl nicht ganz überrascht, nagt die Situation an uns beiden – wie weiter, wenn keine Besserung eintreten sollte…

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In der Zwischenzeit beschlossen wir mit 2 andern Booten zur Hochwasserzeit die Boat-Lagoon zu verlassen – beim Start des Motors stellt dieser nach kurzer Zeit wieder ab… schauen uns gross an – ebenso beim 2. Und 3. Versuch – die andern fahren aus – wir bleiben hier, wo wir das Problem eher lösen können als unterwegs – weil Weekend, ist kein Mechaniker zu finden – mit Assistenzdienst von Leena versuche ich den Fehler bis spät abends erfolglos zu lokalisieren – mal läuft der Motor längere Zeit – dann wieder nicht – wir stinken beide nach Diesel und gehen frustriert zum Duschen und Baden im Pool – Fortsetzung am Sonntag: juhui Problem gelöst: Motor läuft auch nach mehreren Tests

Montag: wir wollen Auslaufen – beim Starten stellt der Motor wieder ab… kann schliesslich zwei Spezialisten zuziehen – nicht eben einfach beim Vorweihnachtsbetrieb – sie fanden auch nichts –  irgendwie tröstlich, dass selbst Profis dem Problem nicht beikamen – kurz vor deren Feierabend dann doch Erfolg (bin stolz an meiner Mitarbeit): in der Ansaugleitung fanden wir schliesslich ein sehr kleines Stück Stoff, das offensichtlich manchmal genügend Diesel passieren liess, manchmal aber nicht – sehr perfid – wie es in den Tank gelangte bleibt ein Rätsel – jedenfalls aufatmen

Melden uns zum dritten Male ab und verlassen nach 3 Tagen Verlängerung bei strömendem Regen „happy“  die Boat-Lagoon – zufrieden auch deshalb, weil es seit längerer Zeit super Windbedingungen gibt – bei auslaufender Tide fegen wir der südlich gelegenen Ankerbucht (Ostseite) von Chalong entgegen, wo wir wieder auf unsere Freunde treffen – mit ihnen feiern wir Weihnachten an Bord.

Bei aller Unsicherheit bezüglich Weiterreise wegen Arm-Schulter-Beschwerden, machen wir Pläne für die Weiterfahrt in ein paar Wochen und prüfen dabei einen Umweg über die Andaman-Islands (Indien) – sie sollen sehr schön sein mit absolut klarem Wasser zum Schnorcheln und Tauchen, jedoch etwas schwierigen Behörden und gewissen Schikanen – grösstes Hindernis ist dabei das Visa, für welches wir extra nach Bangkok – Flug oder 12 Std Bus –  gehen müssten um Fingerprints zu machen, ausserdem hat die Botschaft dort Neujahrsferien und die Ausstellung des Visa würde voraussichtlich 10 – 14 Tage dauern und… schade aber wir verzichten schliesslich.

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Die Nicone verlegten wir in die schöne und gut geschützte Ankerbucht Nay Harn, wo wir mit 7 weiteren Crews den Jahreswechsel am Beach verbrachten – ein schöner Start ins neue Jahr – sitzend im Sand bestaunen wir mit Gross und Klein aus verschiedener Nationen die Lichter über der Bucht von Booten, Mond, Sterne, Feuerwerk und hunderten von glückbringenden Heissluftballonen.

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