Aktuell Februar 2016

Galle Stadt im Süd-Süd-Westen von Sri Lanka

Absicht: 3 – 4 Wochen Aufenthalt in Sri Lanka – Boot bleibt so lange am Steg in Galle, da es sonst an der gesamten Küste praktisch keine Marinas oder sichere Ankerbuchten gibt (Ausnahme Trincomale an der Ostküste) – dann weiter zu den Malediven.

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Im Hafen: wir liegen mit Bug-Anker und Heckleinen an einem mässig Vertrauen erweckenden Steg aus Plastik-Elementen – alles immer in Bewegung – zur Zeit ist bis ca. Anfang April Nordost-Monsun, d.h. der Steg-Platz ist relativ gut geschützt – letztes Jahr ist bei einem West-Monsun-Sturm der Steg samt Booten an das Ufer geworfen worden – ein demoliertes Segelboot auf dem Pier zeugt noch davon

Das Einklarieren war ähnlich dem in Sumatra (siehe Januar Bericht) – jedoch mit Erleichterung dadurch, dass ein obligatorisch angeheuerter Agent die hauptsächliche administrative Angelegenheit erledigt –  jedes Mal wenn wir das Hafengelände verlassen oder wieder betreten, müssen wir uns am Kontrollpunkt ausweisen und oft die Taschen öffnen und fast jedes Mal fragen die Beamten ob wir etwas für sie haben…

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Ein paar Fischer bevölkern mit ihren Auslegerbooten die Bucht – die Bauweise der Boote  ist typisch für Sri Lanka, wo die sehr schmalen Boote sonst am Sandstrand liegen und beim Ablegen die ankommenden Wellen durchbrechen müssen ohne zurückgeworfen zu werden.

Am Rand der Bucht liegen einige vor sich hinsiechende Boote – etwas weiter werden Frachter mit Zement entladen und verbreiten je nach Windlage entsprechend schmutzige Luft – neben uns befinden sich Sicherheitsboote, welche mit den Tankern und Frachtern in der Seestrasse vor Sri Lanka in Verbindung stehen und täglich ausfahren. Unweit wird ab und zu an der neuen Marina gebaut – seit 2013 „under construction“

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Am Ufer werden Kokosnüsse gepflückt, wobei die Fussgelenke des Pflückers mit einem Riemen verbunden sind und er mit „Hüpfbewegungen“ die Palmen besteigt –

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Einladung: am selben Tag unserer Ankunft wurden alle Segler-Crews zum BBQ auf dem Pier bei diesem Pracht-Segler eingeladen, eine 56 m lange Ketsch mit 10 Crew-Leuten sowie zusammen mit 14 Crew-Leuten einer riesigen Motor-Yacht – totale Luxusboote – eine andere Welt – die Eigner der Yachten sind nicht da – kommen irgendwann irgendwohin – dann muss das Schiff vor Ort sein – herzliche Begrüssung durch den Kapitän und die flotte junge Crew – neben feinem Essen und Trinken zeigt uns ein Deck-Matrose (angehender Schiffs-Ingenieur) das ganze Schiff – alles vom Feinsten – mit unglaublicher Elektronik und Ausrüstung – nebenbei: die Eigner-Kabine hat fast die Ausmasse unseres Bootes und ist jedenfalls breiter.

3 Old Gate

in der Stadt Galle:

wie üblich in den nächsten Tagen sind wir zu Fuss und mit dem Drei-Rad-Taxi unterwegs – vorerst mit Joseph, einem Tour-Organisator, der uns ständig Vorschläge macht, was wir tun sollten – es wird uns lästig, gegängelt zu werden – z.B. seinen Bruder zu besuchen, weil er sich mit uns gerne auf Deutsch unterhalten wolle, ist wie sich erst dann herausstellt in Wirklichkeit ein Juwelier… etc.

4 auf der Fortmauer
Eindrücklich die Altstadt, einem ehemals portugiesischen Fort das von den Holländern erobert und ausgebaut wurde, bis 1796 die Herrschaft der Engländer begann wovon das heutige Altstadtbild geprägt ist.

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Die neue Stadt ist voller Lärm, Verkehr bzw. einem „chaotischen Gewusel“ mit vielen Polizisten und Wachpersonal – dauernd wird man angesprochen oder es wird versucht direkt etwas zu verkaufen –
beim Fischmarkt ist es etwas ruhiger – wir beobachten während einer Stunde wie über zwei Dutzend  Locals ein weit draussen in der Bucht ausgelegtes Fischernetz an Land ziehen – das Resultat ist deprimierend – viel Arbeit für wenig Beute: ein Barakuda, einige Kleinstfische und viel Plastikmüll

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Inlandreise ins Hochland

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Mit Zug, Auto, Bus, stundenweise zu Fuss und in einem Nationalpark mit Fahrrädern, unternehmen wir zusammen mit unsern Boots-Nachbarn Rita & Werner eine von den beiden  vorgeschlagene, selbst organisierte Landreise – hier ein paar wenige Eindrücke:

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seltsame Klänge in einem Hindu-Tempel in Colombo

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Leena unterzeichnet einen Vertrag (Gästebuch) in einem Ratszimmer mit den damaligen holländischen Kolonialherren in der Hauptstadt Colombo

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weiter mit dem Zug im angehängten Aussichtswagen von Colombo nach Kandy, dem ehemaligen Königreich – die abenteuerliche Fahrt geht nach einer gewissen Zeit aufwärts durch Dschungelgebiet und schlängelt sich durch Tunnels und an steil abfallenden Hängen entlang ins Bergland, wo es bedeutend kühler, auch angenehmer ist, als auf Meereshöhe –

12a Königspalast von Kandy
der Königspalast, ein buddhistischer Tempel in welchem die Reliquie des linken oberen Eckzahns von Buddha aufbewahrt wird (;-) – acht Könige regierten hier bis die Engländer das Zepter übernahmen

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„Kandy-Dance“ war eine sehenswerte Tanz-Show begleitet von Trommlern, welche eine unglaubliche Fertigkeit zeigten

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beim Elefanten-Camp

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in Sigiriya (Schlund des Löwen) ersteigen wir den von Lustgärten umgebenen Felsen mit steilen Treppen und schliesslich prächtiger Aussicht
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im archäologischen Bezirk von Polonaruwa sind wir mit dem Miet-Fahrrad im weiten heiligen Viereck unterwegs – eine spannende Kulturunternehmung verbunden mit Fitness

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Teeplantagen im Hochland (1900 müM) – einer der schönsten Gegenden Sri Lankas wie wir bei einer Fahrt von Nuwara Eliya nach Ella sehen konnten und viel über den aufwändigen Teeanbau erfuhren

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nach einer Woche ging’s in sechs stündiger Busfahrt, davon eine Stunde stehend im gedrängten Bus, südwärts nach Galle zurück – Anmerkung: die interessante, eindrückliche und volksnahe Fahrt kostete 280 Rupien pro Person (ca. 2.-CHF)!

Umgebung der Südküste

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Nach unserer Inland-Tour mussten wir feststellen dass die Krähen sich offenbar wohlfühlten auf unserem Boot  in unsere Abwesenheit – zu sehen an der Hinterlassenschaft, lies Vogeldreck –  eines der wenigen Gewitter hier half bei der Reinigung – es gibt Tausende und abertausende Krähen besonders in Galle – manchmal erfüllt ein unglaubliches Gekrächze die Abendstunden.

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unweit an der Südküste können in uralter Tradition die Stelzenfischer bewundert werden

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mit Pahan „unserem“ fast täglichen Tuk-Tuk-Fahrer (3-Rad-Vehikel) hatten wir viel Glück  – er ist ein freundlicher offener und bescheidener Mann, dem wir vieles zu verdanken haben – er zeigte uns abseits der Touristenplätze vieles was Normaltouristen nicht zu sehen bekommen und lud uns auch in sein Haus bei seiner Familie zum Essen ein – wir wussten dies ausserordentlich zu schätzen und uns auch zu revanchieren – sein früheres Haus wurde beim Tsunami 2004, der selbst hier starke Verwüstungen hinterliess, zerstört – der Staat half mit für ein neues Haus, nun an einem etwas sichereren Platz.

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Mit vielen neuen Erlebnissen, Begegnungen und Eindrücken zu Lande, wenden wir uns wieder der See zu und verlassen am 27. Februar 2016 Sri Lanka – ausnahmsweise zu dritt – Wahid ein Maledivianer (sagt man so?) ist vor ein paar Tagen mit einem Segelboot, das von den Malediven kam und gegen den Wind zu kämpfen hatte, hier angekommen – statt zurück zu fliegen wird er nun uns begleiten – mehr darüber nächstes Mal

Zwischenbericht Januar-Februar 2016

von Thailand 1100 Seemeilen westwärts nach Sri Lanka

Die Pläne sind gemacht – der Indische Ozean wartet

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Di 26. Jan.

Kurze Lagebesprechung der Nicone-Crew d.h. zwischen Captain & Bordfrau… – nach nur 5 Tagen wieder Ausklarieren in Phuket, Thailand: kaum zu glauben – immer wieder Thema Ein- und Ausklarieren: beim Einklarieren von Sumatra kommend mussten wir alle Daten auf dem Computer wegen neuer Software neu eingeben – jetzt zum dritten Mal, weil der Surfer vor 3 Tagen abgestürzt sei – aber das nächste Mal sei alles viel besser! – schöööön, schade, wir erleben es wohl nicht mehr, falls nicht besondere Umstände uns zwingen mal zurück zu kehren.

Das Windfenster für die nächsten 10 Tage lautet 1-2 Tage gut – gefolgt von 1-2 Tage mässig/zu wenig Wind – dann aber die weiteren Tage konstante Nordost–Winde.

Vier Boote wollen morgen ablegen, die „Camomile“ UK, „TinTin“ UK, „Inspiration Lady“ CA und „Nicone“ – die 3 andern Boote wollen Trincomale an der Ostküste, wir dagegen Galle an der Südküste von Sri Lanka anlaufen – Susan von der Camomile wird jeweils abends ein Funknetz betreuen für Kontakte (Sicherheit, Position, Infos) – wir rechnen mit einer Dauer von 9 – 11 Tagen auf offener See.

Die Überfahrt – See-Alltag unterwegs

Mi 27. Jan – 86 nm (nautische Meilen)

Ablegen bei Morgendämmerung – kabbelige See – mehrere Frachter – fliegende Fische – Delfine kreuzen unsere Spur mit Luftsprüngen – Funk: Positionen, 1 Boot startet erst morgen – kommen mit nur 7 statt der 15 angesagten Knoten Wind weniger voran als berechnet.

Do 28. Jan – 92 nm

01:00: Leena auf Wache muss  Motor anstellen um einem Fischer auszuweichen – 02:15 plötzlich starker „falscher“ Wind – es pfeift, rüttelt und schüttelt –  Hektik unter Vollbesegelung – 1 Glas geht in Brüche, Niederholer-Vorrichtung ausgerissen/def. – 02:40 alles prov. geregelt und auf Kurs – bei Tag

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dann unruhige Fahrt mit mehreren kabbeligen Seestreifen – zeitweise 4 Segel angeschlagen (Genua,Stagsegel, Gross und Besan) – Wind fällt zusammen – 16:00: Motor anstellen – Regen und offensichtlich längere beinahe windlose Strecke und Nacht vor uns

Fr 29. Jan – 122 nm

ruhige Nacht unter Motor – zaghaftes Einsetzen von Wind aus Nord – Motorsegeln – bis jetzt geruhsamer Freitag – hoffentlich bleibt das so wenn wir spät die Nordspitze der Nicobar-Inseln passieren – die Inseln sind administrativ Indien zugeteilt – gemäss Guide soll man nicht zu nahe segeln – Yachten dürfen nicht ankern – angeblich zum Schutze der Ureinwohner – eher wohl aus militärischen Gründen, hat Indien doch russische Anlagen übernommen – als sicher gilt, dass man im „Sombrero-Channel“ zu Wasser und aus der Luft gut überwacht ist – Segler sollen auch schon mal verhaftet worden sein – Bar-Stories? – wir passieren in ca. 3 Stunden um 20:00… also falls ihr nichts von uns hört, danke für’s Nachforschen (;-) – vor noch nicht allzu langer Zeit soll es hier auch noch Kopfjagd und Kanibalismus gegeben haben…
… dann bei der Passage keine Coastguard, kein Licht bei den Inseln, kein Funkaufruf, einfach nichts – sind fast etwas enttäuscht – aber besser so – hatten vor dem Kap noch sehr starken Mitstrom und obwohl nur 8 Kn Wind, erreichten wir 7.5 Kn Geschwindigkeit – fast schlagartig dann Gegenströmung mit nur noch 2.5 Kn Geschwindigkeit! – typischer Kap-Effekt – um 22:00 dann zaghaftes Einsetzen des ersehnten Windes aus nördlicher Richtung – endlich Motor aus nach 21 Std Motorsegeln!

Sa 30. Jan. – 144 nm

Wind aus dem des Seglers Träume sind: endlich ist der erwartete NNE-Wind da, der mehrere Tage anhalten wird bzw. soll – er entwickelt sich bis in die Morgenstunden immer besser – Aktion Bootstrimm: Backstag an Steuerbord setzen – 1 Reff im Gross-Segel – alle 3 Segel etwas fieren – ab geht die Post den ganzen Tag mit 7–8> Kn Boots-Geschw. mit entsprechenden Wellen um 2m Höhe, teilw. mehr, aus Windrichtung – für die Nacht werden wir vermehrt Segel reffen

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Zeit für eine Ode an das Boot: 
Nun haben wir den Wind
Aus dem der Segler Träume sind
Räumlich von hinten
Lässt er die Nicone sprinten
Manchmal sanft, dann mit List
Meistert sie die schäumende Gischt
Tanzt und hüpft, ist im Element
Das sie liebt und so gut kennt
Und einfach fabelhaft
Wie sie freche Wellen schafft
Einige an die Bordwand klatschen
Sie wollen nur das Boot begrabschen
Hier in der Bengalen-Bucht
Treten sie auf mit grosser Wucht
Diesen gilt es dann zu trotzen
So manche Crew musste schon mal k…
Ihr See-Verhalten ist nicht ohne
Das ist die Stärke der Nicone

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31. Jan. – 154 nm

ruppige letzte Nacht – beide mässig geschlafen – die Wellen werden höher – schnelle Fahrt – Skippers geliebte Müeslischale fliegt durch das Cockpit – überall Glassplitter – mühsam zu putzen beim starken Seegang – aber wie heisst es doch so schön: Scherben bringen Glück
aber was heisst Glück… – überhaupt sind sämtliche alltäglichen Bewegungen an Bord nicht eben einfach – das merkt Leena besonders beim Kochen, ich beim Hantieren an Deck – aber das weiss man ja – Segeln hat halt seinen Preis, dafür sind Erlebnisse wie heute schon eine aussergewöhnliche Sache, so nur mit dem Wind über das raue Wasser zu brettern (;-)
Heute ist „Bergfest“: die Hälfte der Route hinter uns, d.h. noch 550 Seemeilen bis Sri Lanka – um 21:30 trifft uns in schwarzer Nacht ein sog. Squall (starke Bö mit Gewitter), der plötzlich innerhalb von 2-3 Minuten auftrat, das Boot wie verrückt beschleunigte und uns das Bordleben für 30 Min. schwer machte – die bereits gerefften Segel weiter reffen… au meine
Schultern – Leena hat ihre Nachtruhe unterbrochen um zu helfen – benötige danach noch etliche Zeit um alles wieder zu regeln (Leinen entwirren, Bootstrimm, Windpilot einstellen…) – dann problemlos und schnell weiter durch die Nacht

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1. Feb. – 158 nm

Von 00;00 – 24:00 Uhr ganze Zeit gut unterwegs – leicht bedeckter Himmel – hier die Logbuch-Daten um 12:00: Position: 06°44.0‘ N  – 087°03.4’E – Wind: Nordost 14-18 (Böen bis 22) Knoten – Wellenhöhe um 3-3.5 m aus Windrichtung – Steuerung: Windfahnen-Pilot – Kurs 263° – Segel: Genua auf 1/3 gekürzt, Gross 1 Reff, Besan – SOG (Geschwindigkeit
über Grund): 6.5 – 8.1 Kn
Nur ein Frachter auf Karten-Plotter gesehen – Wetter via Pactor/Kurzwelle: konstante Winde aus Nordost bleiben in den nächsten Tagen – werden somit wohl nur 8 statt 9-11 Tage benötigen – heute mit 158 Seemeilen wieder gutes Etmal – daneben keine besonderen Vorkommnisse, nur aufpassen, um blaue Flecken zu vermeiden…

 2. Feb. – 147 nm

Letzte Nacht schnelle Fahrt unter gerefften Segeln bei bewegter See – sind zu schnell für eine Ankunft bei Tag (nur eine solche kommt in Frage) in 2 Tagen – für eine Ankunft bereits bis morgen Abend reicht es hingegen nicht – noch 260 sm to go, besondere Vorkommnisse ausgeschlossen – somit wollen wir die Geschwindigkeit drastisch reduzieren – z.Z. von 8.2 Kn auf 5.5 Kn – also weiter reffen: Rollgenua auf sehr kleinen Fetzen gekürzt, 3 Reffs im Gross-Segel, 2 Reffs im Besan-Segel – immer noch zu schnell… um 15:00 Gross-Segel geborgen – weiter mit leicht gereffter Genua und Besan.
18:00 ständig mehr Gross-Schiffahrt auf Kartenplotter zu sehen

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Bild: diese anrollende Welle ist nicht so bedrohlich wie es aussieht

Hier an der Südspitze von Sri Lanka findet westwärts (Indien, Rotes Meer) und ostwärts
(Seestr. von Malacca, Singapore) eine Massierung des Frachtverkehrs statt – dabei auch die „Bernina“ unter Schweizer Flagge.

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03. Feb.

Wegen reduzierter Geschwindigkeit hatten wir vergangene Nacht ziemliches Geschaukel – aber alles ok – könnten bedeutend schneller sein – segeln aber auch heute mit herab gesetzter Geschwindigkeit – bei anderen Gelegenheiten wären wir froh 6 Kn Speed zu haben.
Um 09:15 nimmt ein Fischerboot im 90°-Winkel von Steuerbord direkten Kurs auf uns – mulmiges Gefühl – nur abergläubische Fischer, welche die bösen Geister von ihrem Boot auf das unsrige überspringen lassen wollen? – schliesslich passiert es uns in ca. 50m Abstand achterlich, winkt und weiter fährt.
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Zeit umgestellt – wir gewinnen 1 ½ Stunden – neu: Sri Lanka-Zeit (UTC+ 5 1/2) – zu

Mitteleuropa sind wir noch 4 ½ voraus.
Bei Dunkelheit gelangen wir in die Küstennähe von Sri Lanka – die See wird immer ruhiger dafür gibt’s starke Strömung, so dass das Boot um 40°(Ausrichtung) von der tatsächlichen Fahrt über Grund abweicht, d.h. etwas schräg vorankommt – stört nicht – nur beachten dass wir nicht dorthin segeln wohin das Boot hin zeigt – wieder rel. viele Fischerboote in den Nachtstunden.

04.Feb. Ankunft (Sri Lanka-Independent Day)

04:30: Süd-Kap passiert – ½ h später stellt Wind ab – mit Motor nach Galle – 08:30 Anfahrt Galle – Funkanruf: Anmeldung Ankunft, Bootsdaten angeben, Anweisung Einklarierungs-Prozedere entgegen nehmen – 10:30 am Anker mit 3 Booten unter kanadischer Flagge und …unserem Schweizernachbar, der mit „Connivence“ und Partnerin morgen nach den Malediven ablegt.

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Zusammenfassung:

Eine erste Sequenz des Indischen Ozeans haben wir nun hinter uns – gefällt uns – ein Zurück gibt es windbedingt nicht.
De Wetterprognosen waren recht genau, wenn auch Böen und Wellenhöhe die Werte überstiegen.
Dank konstanten Winden ab dem 4. Tag aus Nordost erreichten wir Galle in (nur) 8 Tagen
Das Kriterum Schulter bleibt bestehen, aber es gibt ja auch noch andere…
Es war eine mindestens zeitweise anspruchsvolle, jedoch tolle Fahrt ohne grössere Probleme.
Die Bordfrau hat dabei grossen Anteil am Gelingen – Assistenz generell und bei der Bootsführung sowie u.a. feine gute Küche – wie bekannt erhebend für die Moral und bewundernswert wie sie es schafft bei rauem Seegang.

Aussicht:

Etwas Gemächlichkeit ist in nächster Zeit angesagt mit Einblick in das Leben hier und in die Kultur des Landes.

Gegen Ende Februar dann geplanter Aufbruch zu den ca 450 Seemeilen entfernten Malediven, die wir mit einigen Aufenthalten an verschiedenen Ankerplätzen von Nord nach Süd befahren wollen – freuen uns auf Überfahrt und türkisblaues Wasser mit legendären Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten.

So… worauf freut ihr euch? – jedenfalls gute Gesundheit – bis später.

Telegramm 31.1.2016

„Bergfest“ – die halbe Route zwischen Thailand und Sri Lanka liegt hinter uns
Sonntag 31. Jan. 2016 – Thailand-Zeit (UTC + 7) 15:00 – Mitteleuropa 09:00 Uhr
5.Tag unterwegs:
Position: 06° 56′ N – 089° 16′ E Bay of Bengal / Indien Ocean
konstanter Wind aus nordöstlichen Richtungen – <2 m> hohe Wellen
kommen gut voran – letzte 24 Std = 152 Seemeilen (280 Km)
noch 550 Seemeilen bis Galle an der Südküste Sri Lankas
„all well on board“
Nicone-Crew Leena & Peter

Aktuell Januar 2016

Von Phuket, Thailand über die Andamanensee nach Sabang, Sumatra, Indonesien

Silvester mit viel Feuerwerk, hunderten von Wunsch-Ballonen welche am Nachthimmel über die Ankerbucht dahin ziehen und vorgängig einer Miss-Wahl am Strand, ist vorbei – 2016 ist Wirklichkeit – zwar noch ruhig wie der Urlauber, der offenbar ein Buch verinnerlicht – Foto ohne Genehmigung – wollte ihn nicht wecken – hoffen dass er es bei allfälliger Entdeckung mit Humor trägt – solchen wünschen wir euch und uns selbst.

00 0 Buch-Verinnerlichung
Nachdem schliesslich die „Baustelle“ Kurzwellen-Funk am 2. Jan 2016 erledigt war, besorgten wir noch Reserveteile (Motor-, Diesel-Filter etc) – die Bordkrankenschwester komplettierte noch die Apotheke und kaufte u.a. das in Thailand rezeptfreie Antibiotika Ciprofloxacin 500 mg – 20 Tabletten zum Preis von 120 Bath (ca. 3.50 CHF) – Überraschung bei Leena, kostet es doch in der Schweiz ca. 10 mal soviel – bunkerten auch noch „Westfood“, der in kommenden Muslimländern nicht zu kaufen ist und klarierten aus – früher dauerte diese Aktion in Thailand 15 – 20 Min – jetzt mit Computersystem und unsäglich vielen Kopien, die alle noch signiert / bestätigt werden müssen (teilw. nur in Thaisprache), sowie unfreundlicher Harbour-Masterin die kein Englisch versteht (…copie, copie, copie… usw.) dauert es jetzt 1 Std – obwohl die Büros nebeneinander liegen – nicht ärgern, sich wundern erlaubt, denn es könnte schlimmer sein – und es wurde diesbezüglich später schlimmer dafür freundlicher in Indonesien… wir waren aber sowieso skeptisch ob der vielen Versprechen für Segler über Erleichterungen für das Einklarieren, Fahrtenkontrolle, Ausklarieren, welche an einem Meeting von den obersten Marine- Bossen von Indonesien abgegeben wurden.

Treffen überraschend noch unseren Freund aus der Nachbarsgemeinde in der Schweiz – er will mit seiner „Connivence“ dieses Jahr durch das Rote Meer ins Mittelmeer zurück – auch ein kanadisches Ehepaar, bekannt von der Zeit in San Blas, Panama, wollen mit ihrer „Taima“ ebenfalls durchs Rote Meer – ebenso eine grosse engl. Ketch, welche 2 bewaffnete Engländer (Profis – Kosten 34‘000.- Dollars) für diese Strecke an Bord nimmt – es ist seit 2 Jahren in der Piratengegend um Somalia ruhiger geworden – es seien mehrere Boote bekannt, welche diese Saison auf dem kürzesten Weg ins Mittelmeer gelangen wollen – wir haben hingegen andere Pläne…

Unsere vorläufige Absicht: Querung der Andamanensee zum nördlichsten Teil von Indonesien – es sollte als Testfahrt mit 2 Nachtfahrten besonders für meine Schulter herhalten – dort in Sabang dann Entscheid weiter nach Sri Lanka oder in Dreiecksfahrt südostwärts nach Malaysia zurück (wegen zu erwartenden Winden aus Nordost) und dort wieder nordwärts.

Wieder mal nach langer Zeit Tag und Nacht unterwegs

Am 5. Januar 2016 legen wir um 07:00 in Phuket mit guten Ostwinden ab – Frühstück unterwegs – bald haben wir 1.5 m hohe Wellen, die, weil fast von hinten anrollend, das Boot schlingern lassen, was sich etwas beruhigt als die Wellenkämme zwar noch etwas höher sind, nun aber bedeutend weiter auseinander liegen (5 Sec.) – kommen mit Genua und Besan gut voran – ausser ein paar weit entfernten Fischerbooten… nur wir, Wind-, Boot- und Wellen-Geräusche… – um die Mittagszeit entschwinden die letzten Konturen Thailands achteraus – im Laufe des Nachmittags stellt der Wind ab, so dass wir eine längere Motorstrecke bewältigen müssen – dann plötzlich eine riesige Delfin-Herde – in weitem Umkreis des Bootes Delfine, Delfine – es müssen wohl hunderte sein, welche die Wasseroberfläche in Bewegung bringen – haben erst einmal im Pazifik ein ähnliches Schauspiel erlebt – ständig spielen etwa 15 von ihnen direkt beim Boot – schnellen heran, tauchen kreuz und quer – bleiben ruhig begleitend lange Zeit bei uns – am Abend, als die Herde weitergezogen ist, kommen immer noch einzelne zum Boot – unbeschreiblich und grandios – Fotos gaben zu wenig her – es folgte eine ruhige Nacht – wieder mal Nachtwache mit Sternenhimmel und einer Viertelsichel Mond.

Der 6.1.2015 verläuft mit konstantem relativ schwachem Wind von achtern problemlos – trotzdem sind wir etwas zu schnell – um am nächsten Tag nicht vor dem Tageslicht anzukommen, müssen wir etwas verlangsamen, bzw. reffen – in der Nacht verdichtet sich der Frachtverkehr in der Seestrasse von Malaka, die wir als alleiniges Boot in Querrichtung befahren und in drei Fällen frühzeitig eine Kollisionsgefahr beachten müssen – zwar sind von Auge kaum Lichter zu sehen, auf dem autom. System sind im Umkreis jedoch ständig 12 – 15 grosse Schiffe zu erkennen.

1 Regen über Sabang bei der Anfahrt
Bild: Am 7.1.2016 taucht bei Tages-Anbruch nach 200 Seemeilen die regenverhangene Küste von Sabang auf

2 2a Ankerbucht Sabang
Bider: nach langsamer Anfahrt liegen wir bald in der geschützten Bucht von Sabang vor Anker und freuen uns über ein überraschendes Wiedersehen mit „Mabuhay“, die ebenfalls dort vor Anker liegt und heute ausklarieren will, um sich nach den Malediven abzusetzen.

Einklarieren auf der Insel Sabang, Sumatra, Indonesien – wir nennen es „Behörden-Rally“

(nur lesen wenn man etwas mitfühlen will (;-)

Melde beim Harbour-Master über Funk unsere Ankunft – ok, wir sollen mit dem Dingi an Land kommen – nirgends gibt es eine einigermassen brauchbare Landestelle (Klettern ist angesagt) –  dort kommt ein junger Beamter der sagt dass wir zurück zum Boot gehen müssten, aber wir sollen noch warten bis der Kollege hier sei – dann kommen beide mit – sie sind von der Quarantäne – wollen von uns mehrere Kopien (Pass, Bootspapiere, Crew-Liste, alles mit Stempel, den wir zwar haben aber nicht funktioniert weil ausgetrocknet (benützt vor 3 Jahren in Indonesien) – wir füllen mehrere Formulare aus – sie schreiben selber welche – Unterschriften, Unterschriften… dann will der eine sich im Boot umsehen: „Madam zeigen Sie mir bitte den Schlafraum und die Toilette – bitte heben Sie den Toilettendeckel auf …“ – Leena tut es mit einem freundlichen Lächeln und sagt ihm: „kommen sie, wir haben auch eine zweite Toilette, sie ist ebenso einwandfrei sauber“… er folgt etwas überrascht … – dann bringe ich sie zurück an Land – aber vorher müssen wir die Quarantäne-Flagge entfernen – dann fragen sie noch nach einem Bier, das wir ihnen nicht geben (sowieso bei Tag im Dienst und weil Muslime Alkohol-Verbot haben)

An Land – auch sie müssen „klettern“ – kommen 4 neue Beamte (1 Gesundheit, 2 von Harbour-Office, 1 Immigration) – das Dingi sitzt vorerst am Ufer auf, sie bewegen sich umständlich – nächste Taxifahrt zur Nicone – gleiches Prozedere wie vorher – wir müssen nachher noch zum Büro Harbour-Master, um das Original-Dokument der Bootsregistrierung zu bringen, obwohl wir ihnen eine Kopie geben wollen – dann noch zum Büro Immigration mit 2 x 35 US-Dollar für das Visa – ok, zurück an Land…

… dort warten bereits 2 weitere Offiziere des Customs die zum Boot gefahren werden wollen – sie sehen ja alle sehr geschniegelt aus in ihren blitzsauberen, gebügelten Uniformen, hochglänzenden Fliegerstiefeln und sind ausnahmslos sehr freundlich – wir auch (;-) – wie vorher: Formulare, Kopien, Unterschriften, Stempel (funktioniert – sie haben ein Stempelkissen dabei)

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Bild: es spielt offenbar keine Rolle was auf dem Stempel steht – Hauptsache Stempel ! – sie schauen nicht einmal und sind begeistert

fragen nach allem möglichen – u.a. was an Alkohol und Speisen vorhanden sei – bei Alkohol zeigen wir ihnen angefangene Spirituosen – bei Speisen machen wir einen Strich ins Formular (was soll das – alles erwähnen?) – ein Freund schrieb bei dieser Frage auf Deutsch „ Speck und Bohnen“ – die Beamten waren zufrieden – bringe die letzte Fuhre an Land – sie erklären uns dass wir dann auch noch zu ihrem Büro kommen müssen…

Inzwischen sind Stunden vergangen – wir machen uns, obwohl noch müde von den Tag- Nachtfahrten, sofort auf den Weg, um es hinter uns zu bringen – als erstes Harbour-Master-Office – dort treffen wir auf 3 andere Leute als denjenigen die auf dem Boot waren – sie haben bereits unsere Papiere – sie fragen und geben uns kumpelhafte Erklärungen – sie wollen noch eine Kopie der Schiffsregistrierung (nicht das Original) – zuletzt sagen sie uns noch ihre Funktionen und fragen nach Whisky – wir verneinen.

Weiter – Geld wechseln – mit Motorrad/Seitenwagen-Taxi in der Nachmittagshitze auf den Hügel hinauf zur Immigration – dort im schönen Gebäude mit Aircondition warten bereits die „Mabuhay“- und eine NZ-Crew – es sei niemand da, man warte schon lange – kurz darauf dann erhalten sie ihre Papiere – wir bekommen ebenfalls Pässe mit Visa zurück vom gleichen Offizier, der auf dem Boot war –– durch die Blume fragt auch er nach Bier (wohl weil er jetzt von keinen Kollegen gehört wird)…

Schlussspurt zum Zoll-Palast, einem imposanten Gebäude mit vielen Beamten – etwa 15 von ihnen schwirren in der Vorhalle herum – alle in feinen Uniformen, die meisten hochdekoriert mit goldenen Streifen und Abzeichen – einer der Chefs lässt uns in der grossen Halle Platz nehmen und gibt uns gekühltes Wasser – wir werden wiederum von 4 andern Leuten bedient – Arrival-Form und Inward-Manifest ausfüllen – Kopien, Unterschriften, Stempel – man wünscht uns Welcome und guten Aufenthalt – danach ist der Marathon geschafft – wir gehen zu Fuss zurück – überraschend kommt uns aufgeregt der Immigrations-Offizier mit einem Motorrad entgegen und sagt er müsse die Pässe nochmals haben – er habe vergessen Kopien von den Visas zu machen – wir geben ihm diese und kurz darauf, wir sind zufällig bei einer der in Indonesien vielen Stempel-Shops (unser Stempel ist wieder ok), kommt er zurück und übergibt uns die Pässe wieder.

Weil wir inzwischen wissen dass das ganze Prozedere „part oft the game“ ist, nehmen wir es gelassen – es ist ja auch eine spezielle Erfahrung und man sieht dabei etwas hinter die Kulissen… trotzdem:

ein Kurz-Kommentar auf Grund unserer Indonesien-Fahrt 2013 von Ost nach West und jetzt 2016 nach Sumatra

– die vor einem Monat, an einem speziell organisierten Meeting für Segler der obersten Marine-Behörde Indonesiens versprochenen Erleichterungen bei „Aufenthalt Indonesien“ sind eine Farce – teilweise haben die Beamten erst etwas eingestanden/nachgegeben, oder waren verunsichert, wenn wir Ihnen freundlich die Visitenkarte ihres obersten Bosses zeigten.

Es ist überhaupt nicht zu verstehen, dass die Beamtenschar zuerst aufs Boot kommt und dann muss man noch bei den verschiedenen in der Stadt verstreuten Büros vorbeigehen…

– Indonesien ist ein Land, das sich einen unglaublichen Beamten-Apparat leistet

– neben der Schikki-Mikki-Welt leben die meisten Leute in sehr bescheidenen und oft unhygienischen Verhältnissen

– es mutet dann schon schikanös an, wenn der Quarantäne-Beamte sich auf unserem Boot in Bezug auf Hygiene peinlich benimmt und sobald man an Land kommt, erlebt man die vielen unhygienischen Verhältnisse mit Abfällen, Schmutz und Armseligkeit – nun wir können es nicht ändern …

Beim Behörden-System – zwar äusserst freundlich – hat man wohl noch nicht gemerkt, dass die Beamten für den Kunden da sind und nicht umgekehrt.

– mit Regierungsgeldern wurden und werden gratis mehrtägige Anlässe für die Segler mit allem Drum und Dran inkl. Festivitäten, Empfänge, Gratis-Diesel für das Boot, Ausflüge etc. organisiert – Zweck: Touristische Anziehungspunkte mit z.B. 15 neu geplanten Marinas in den nächsten 3 Jahren – Segler als Multiplikator für den Tourismus – diese Rechnung wird in die Hosen gehen (wen kümmert das hier), solange Indonesien insgesamt nicht „hygienischer“ wird und im Falle der Segler wirkliche Erleichterungen geschaffen werden, die den Namen verdienen – die im Meeting gelobte neue Marina von Sabang ist am Zerfallen!

Nun, die Menschen, das höchste Kapital Indonesiens, gehört zu den freundlichsten und hilfsbereitesten die wir bisher angetroffen haben – hoffentlich bleibt das so

3 Vulkan-Insel Pulau We
Die Insel Pulau We  mit dem Hauptort Sabang
, ist eine vulkanische wunderschöne Insel im nördlichsten Teil Indonesiens – der Norden Indonesiens ist auch Hochburg der orthodoxen Muslime – in der Ankerbucht von Sabang stehen wir praktisch unter Dauerbeschall der Gesänge von den Moscheen – einzelne könnten auch für unsere Ohren sogar als schön bezeichnet werden – weil aber immer alle praktisch gleichzeitig von den 6- 8 Moscheen singen oder predigen, was über das Wasser bzw. am Ankerplatz besonders gut hörbar ist, entspricht es nach unserem Empfinden einer unglaublich chaotischen Katzen-Musik – wir haben es zu respektieren, oder zu „fliehen“

4 5 Dorianfrüchte (Brotbaum) stinken und dürfen deshalb nicht in  öffentli...
Die Stadt selbst ist erstaunlich sauber – man wischt vor der eigenen Haustüre – aber sonst… Plastic, Müll… – die Menschen jedoch sehr freundlich und hilfsbereit, wäre da nicht oft das Angestarrt werden, weil hier wenig und selten Weisse…

6 Sabang Hauptstrasse 7
Wir verlegen das Boot 5 Seemeilen weiter westlich hinter eine kleine Insel – gefährliche Anfahrt – Karte stimmt nicht – mehrere Tauch- und Schnorkel-Stationen sind hier, die jedoch nur am Wochenende regen Betrieb haben – weitab von Lärm und Verkehr – viele Plakate „erziehen“ zu Sauberkeit, ökologischem Verhalten und Respekt

8 gefährliche Anfahrt 9
10a
Wir dürfen ohne spezielle Erlaubnis das Gebiet Sabang mit dem Boot nicht verlassen – wollen bes. wegen Behörden-Kabarett auch gar nicht – sowieso die Winde lassen nach – wir beabsichtigen vorerst einen Ausflug  über die Insel, dann mit der Fähre nach Aceh, bekannt wegen des Tsunamsi 2004

Aceh – mit Blick zurück auf den Tod und Verwüstung bringenden Tsunami am 26. Dez. 2004

11 Tsunami-Foto das um die Welt ging
Bild: Foto das um die Welt ging – Mädchen klammert sich in den Fluten verzweifelt an eine Palme

Die Stadt Aceh liegt etwas rückwärtig von Strand und Küste – war aber von den Verwüstungen durch den Tsunami dennoch betroffen – wie zu sehen hat die weltweite Aufmerksamkeit und Hilfeleistung einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Gebietes.

Um einen Eindruck zu bekommen fahren wir per Motorrad-Taxi mit Seitenwagen kreuz und quer in der Gegend herum, besuchen besondere Orte wie das Tsunami-Museum, das Boot auf dem Hausdach…

12 Verbreitung des Tsunami
Bild: Epizentrum und Ausbreitung des Tsunamis, der 175‘000 Menschenleben forderte

Besonders eindrücklich ist das moderne architektonisch beeindruckende Tsunami-Museum, das auf verschiedenen Stockwerken mit ausführlicher dynamischer und auch besinnlicher Berichterstattung, Fotos, Hergang, Schicksale, Hilfe aus aller Welt, Kosten… aufwartet

13 Tsumami Museum Aceh 14 15 Fotoausstellung von Tsunami 26. 12. 2004
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Bild: dieses Holz-Fischer-Boot wurde stadtwärts geschwemmt und strandete schliesslich auf einem Haus – 56 Personen haben darauf überlebt

Heute ist in Aceh und Umgebung vom verhängnisvollen Seebeben , das so viel Leid mit sich brachte, nur noch vereinzelt etwas zu sehen, lebt aber wie zu spüren, in den Köpfen der Bewohner noch stark mit – der Alltag ist eingekehrt

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an Weitersegeln ist noch nicht zu denken – die Langzeit-Windprognosen sagen für 7 Tage zu schwache z.T. windloses Seegebiet voraus – ein flaches Tief bleibt stationär und bringt zeitweise Regen – wieder mal Regenwasser sammeln, das uns für Bordwäsche und zum Douchen dient  –  wahren ansonsten Bereitschaft – unternehmen Ausfahrt in tiefes, klares Wasser, speziell um den Wassermacher  (muss ohne besondere Wartung alle 3-5 Tage in Betrieb genommen werden) laufen zu lassen und unser Trinkwasser aufzufüllen.

Die Tide obwohl nur 1 -1.5 m bestimmt etwas unseren Rhythmus – wann können wir wo an Land gehen (Untiefe, Korallenbänke)  – wie lange – zurück zum Boot – Baden – Boot reinigen – die Wasserlinie ist fast ständig schmutzig  – über und unter Wasser viel Treibgut das mit der Tide kommt und geht – unweit des Bootes Schnorcheln – Fotografieren – Lesen – Logbuch führen – Versuch Funk-Kontakte mit Kurzwelle – abends schauen wir gelegentlich einen Videofilm aus unserem Fundus

18 19 20 21
22 23

Die Überfahrt von Thailand nach Sumatra war nicht sehr anspruchsvoll und daher nicht relevant für den Entscheid ob wir trotz Schulterproblem den Indischen Ozean in Angriff nehmen sollen – nach Risikoabwägungen beabsichtigen wir (entgegen Ratschlag von Arzt und Professor (;-) ) demnächst nach Sri Lanka zu starten – die „beste aller Bordfrauen“ (Anlehnung an Kishon) drängt darauf, dies gemächlich, evtl. nicht immer unter Ausnützung von maximal möglichem Speed  anzugehen – Recht hat sie – wie immer (;-)

Gegenwind und Rückschläge – ein Schwank aus dem Segler-Leben – (sorry für die etwas rüde Berichterstattung)

Ein Bericht für alle die meinen …“eine Seefahrt die ist lustig“… oft schon – in diesem Falle nicht

Pendeln nochmals zwischen der kleinen Insel und Sabang hin und her – besorgen noch Diesel für grosse Fahrt – wollen am Montag Ausklarieren (wird wohl dauern) und am Dienstag nach Sri Lanka ablegen – wollten… auf der kurzen Fahrt steigt bei einem heftigen Gewitter unser Raymarin-Karten-Plotter aus (er zeigte 8 Jahre lang verlässlich alle Daten welche zum Navigieren nötig sind) und ausgerechnet jetzt das – können selbst nichts unternehmen und hier sowieso niemand – wir sind zugegebener Massen etwas deprimiert, wollen aber die „Chose“ anpacken – Mail und am folgenden Tag Tel zum Spezialisten in Phuket – nach Abwägen aller Möglichkeiten entschliessen wir uns für Rückfahrt nach Phuket – nach erwartetem Papierkrieg zum Ausklarieren und Wartezeiten in 4 verschiedenen Büros gab’s noch eine Premiere: um Ausklarieren zu dürfen, mussten wir wie andere Segler vor mir auf einem weissen Blatt Papier einen Antrag formulieren mit Unterschrift und natürlich Stempel den wir dabei hatten.

Eile mit Weile: zurück auf Feld 1

Am Nachmittag des 18. Jan., gleich nach der Behörden-Tour legen wir in Sabang auf Sumatra um 15:00 ab mit Kurs Phuket – dabei scheinen wir wegen schwachen Gegenwind-Verhältnissen einigermassen Glück zu haben, es warten aber sicher viele Motor-Stunden – mit Zweitausrüstung an Navi-Geräten fahren wir nicht sehr glücklich bald in die Nacht hinein – mindestens gibt’s eine schöne Abendstimmung mit Sabang achteraus.

24 Sabang Sumatra adee
Nach 15 Seemeilen dann wieder auf einer Breite von 35 – 40 sm viel Schiffsverkehr in der Strait of Malacca – Kollisionsgefahren können wo nötig mit Klärung via Funk umgangen werden – die Bordfrau schätzt es, dass ich diesen Part der Wache übernehme

25 26 27
Bei heftigem Gewitter muss ich auf Deck hinaus um eine Luke zu schliessen weil sich ein Tuch verklemmt hatte… dann steigt die Wind-Anzeige (Richtung und Stärke) aus… dann auch noch einer der Luftventilatoren… – mein Vater hätte an einem solchen Tag gesagt: es ist zum Haaröl seichen… ich sage… nichts.

Um 0I:45 ist Leena auf der Wache – dann weiteres Ungemach:  zwischen zwei Frachtern die sich kreuzen streikt der automatische Pilot – wir drehen im Kreis – die Fehlersuche bringt vorerst nichts – jetzt sage ich Sch…

Wie kann das geschehen? Automaten-Motor defekt? Segeln mit mechanischem Windpilot ist wegen des ständigen Gegenwindes unmöglich… es bleibt das Steuern von Hand bei Motorfahrt durch die Nacht.

stellen uns auf stundenlanges Steuern von Hand über die noch ca. 170 sm ein – müde vom ständigen Blick auf den Kompass dann die Erlösung am folgenden Morgen – ein eigentlich kleines Problem (eine lose Schraube auf Zahnkranz-Übertragung vom Automatik-Motor) – bin stolz es gefunden zu haben und beide enorm erleichtert.

Können wegen des Windes, meist auf die Nase, nur wenig und wenn, dann nur mit Motorunterstützung segeln – unterwegs sehen wir (in der logischen Linienführung) gelegentlich grosse Schaumstoff-Kuben, offenbar dem Fischfang dienend über 1200 m Meerestiefe – sind natürlich unbeleuchtet – wir möchten keinen versehentlich treffen in der Nacht…

28 passieren Boje 70 sm von Küste entfernt
Finden dann dass wir nach allen Ungereimtheiten einen Kaffee verdient haben – aber aus dem Hahn kommt kein Wasser – das Messgerät zeigt etwa 120 Lt weniger im Tank als vorher – es ist verteilt in den Tiefen des Bootes!

Hört denn das nie auf ??? von einer solch angehäuften  Misere haben wir schon ab und zu gehört – aber das passiert doch nur den andern … oder ist das etwa ein Fingerzeig…

Auch dies erwies sich eigentlich als eher marginales Problem – ein Schlauch war abgerissen – durch den geringeren Leitungsdruck reagierte automatisch die Wasserpumpe – also diese abgestellt und Hand- bzw. Fussbedienung benützt – haben zusätzlich ja noch den Wassermacher.

Am 3. Tag, 40 sm vor Phuket dann starke Zunahme des Windes auf die Nase und nicht wie von den Wetterprognosen versprochen von der Seite (wir freuten uns zu früh auf Segeln statt Motoren) – die Wellenhöhe liess das Boot im Gegenwind in die Wellentäler knallen – z.T. mit Überspülung des Decks (1 Navigationslampe abgerissen) und manchmal Abstoppen des Bootes auf 1 Knoten – Alternativen? –  Beilegen und Abwarten? – hat viele Nachteile – abfallen und Richtung Festland segeln (130 sm , weitere Nacht …) – fahren vorerst einen Kreuzkurs mit kurzen Schlägen unter Motor in der Hoffnung dass der Wind doch noch seitwärts einfallen werde – dem war nicht so, aber nach 2 Stunden gab’s leise Hoffnung auf Nachlassen des Gegenwindes, was dann auch eintraf und wir auf direktem Kurs Phuket ansteuern konnten – die Anfahrt in unsere Lieblingsbucht Nai arn war schon beinahe wie nach Hause kommen.

Wunden lecken – weiter

Nun, wir konnten in den folgenden Tagen alles wieder richten, das Hauptproblem Karten-Plotter ist repariert, im Werksatelier und bei Testfahrt geprüft – 100 Liter verbrauchten Diesel gebunkert – von knapp 50 Stunden waren deren 46 mit Motor – viele Begleitumstände erledigt: Gas, Wasser, Wäsche, Einkäufe etc.

Im Moment gibt es zu viel Wind und Welle um westwärts zu starten – mehrere Segelboote warten auf günstiges Wetter – nach Wetterstudium wollen wir mit den etwas abflauenden Winden am Mittwoch 27. Jan. zum zweiten Mal „durchstarten“ – es liegen 1100 Seemeilen vor uns – dieses Mal ohne Sumatra-Aufenthalt (;-)

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Wir wünschen euch einen tollen Winter und uns selber gute Fahrt – bis bald

Aktuell Dezember 2015

Von Langkawi, Malaysia nach Phuket Thailand

In der letzten Novemberwoche starteten wir nach Phuket, Thailand – dies obwohl wir beide nicht ganz auf dem Damm waren – starke Erkältung mit heftigen Hustenanfällen plagte uns und Leena zusätzlich eine Blasenentzündung – die Sache sollte sich noch dahinziehen. Hörten ähnliches aus der Schweiz…

1 Passieren die Insel Petra
Bild: unterwegs nach Thailand passieren wir am Geburtstag der Bordfrau die Felseninsel Petra – was gleichzeitig der Name unserer älteren Tochter ist

Nach drei Tagen Fahrt nordwärts mit Inselhalten (22 sm + 49 sm + 39 sm) mit relativ viel Motor und nur vereinzelt guten Winden, erreichen wir am vierten Tag nach einem Supersegeltag und weiteren 27 sm Phuket, Thailand, wo wir in Chalong einklarieren

2
Bild: unterwegs gab’s unzählige Fischerbojen (mit tiefer hängendem Netz verbunden) zu beachten, bzw. zu umfahren – oft sind diese kleinen aus allerlei Materialien (Fähnchen, Flaschen, Schaumstoff) bestehenden Schwimmkörper bei Wellen und Gegenlicht sehr schlecht zu erkennen – Grund genug nicht nachts unterwegs zu sein

Auffallend: an allen Orten wo wir vor Anker gingen gab’s weniger Touristen als letztes Jahr und weniger Boote – weniger Russen (Grossteil der Touristen) weil der Rubel eingebrochen ist? – Bedenken wegen Militär-Regierung? – allg. Ängste wegen Terrorismus-Gefahr?

3 Ao Chalong erreichen Bucht bei Hügelkette 15 Min später im Gewitterst...
Bild: wir wechselten von der Ao Chalong-Bucht für die Nacht zur Ostbucht (im Hintergrund): 15 Minuten später – früher als gedacht – ereilte uns ein heftiger Gewittersturm – siehe Wolken – so dass wir bei starkem Regen ankern mussten.

4 Abend in der Ankerbucht Nai Harn, Phuket
Bild: Bucht von Nai Harn am Abend – Nicone mit der Mastspitze in der Abendsonne

Verlegten uns Ende November und Anfangs Dezember an Phukets Südwestküste mit der schönen Ankerbucht von Nai Harn mit klarerem Wasser als auf der Ostseite – segelten mehrmals nordwärts nach Patong und wieder zurück, jedes Mal mit ausgezeichneten Winden aus Ost –Nordost
Leenas Befinden ist mässig – wir suchen das International-Hospital auf – Untersuchung und Medikamente – dann auch Treff mit dem Arzt, welcher mich vor Jahresfrist wegen meiner lädierten Schulter behandelte – das Resultat ist bekannt – eine weitere Operation hätte hohe Risiken zur Folge – er holt für mich weitere Infos ein – vom Professor der mich operierte erhalte ich die gleichen Infos – obwohl es eigentlich klar ist … trifft es trotzdem – fragen uns natürlich ob wir überhaupt noch weitere Investitionen und Vorbereitungen für grössere Törns machen wollen … wir bleiben trotzdem mal dran mit dem Boot und unseren Plänen und gehen wie vorgesehen vorerst auf eine

Nordland–Reise zum „Goldenen Dreieck“ – Laos, Burma, Thailand

Um vom Landesinneren etwas zu erfahren, planen wir eine Inlandreise in den Norden – den Süden Thailands rund um Phuket kennen wir ja schon gut.
Dazu wollen wir das Boot in einer Marina „sicher“ vertäut wissen und segeln in 2 Etappen zur Yacht-Haven-Marina im Norden von Phuket – diese erreichen wir nach feinem Segeln – sehr freundlicher Empfang – man kennt uns von früher

5 Fischerboote, Ostseite Phuket 5a neue Marina-Gebäude
Bilder: unterwegs auf der Ostseite von Phuket und Teile der neuen Marina-Gebäude

Die Marina ist hochmodern umgebaut worden – dient nun wohl vermehrt dem Charterbetrieb und den Big-Yachts – nach unserem Geschmack etwas zu mondän, ist doch damit ein gewisser Charm verloren gegangen

6 Starköchin Papa & Mamma
Bild: dafür gibt es bei „Papa & Mamma“, einem einfachen Restaurant auf Stelzen über dem Wasser, in etwa 15 Minuten Entfernung zu Fuss, weiterhin beste Speisen, welche von Mamma in dieser kleinen Küche zubereitet werden – was viele Segler sehr zu schätzen wissen

Die Reise – ein Kurzbericht mit ein paar Foto-Eindrücken
Hier nur Stichworte – Geschichts-Interessierte lesen am besten im Internet nach (;-)

7 Goldenes Dreieck
Flug von Phuket nach Bangkok – privates Sightseeing – nach 2 Tagen dann mit deutschsprechender Reisegesellschaft (15 Personen) per Autobus (Konsumer-Reise (;-)) nordwärts und nach einer Woche Flug vom Norden Thailands direkt nach Phuket zurück.
Um es vorne weg zu nehmen: die ersten 2 Tage privat und locker in Bangkok – dann 7 Tage ausgezeichnet organisiertes Programm mit viel Busfahrt, gute Reise-Crew, interessante Informationen und nach Geschmack der meisten zu viele Tempel, Buddha, Tempel… – Flug Chang Mai zurück nach Phuket.

Ein paar Infos zu Thailand allg.

– 67 Millionen Einwohner, davon 12 Mil. in der Hauptstadt Bangkok, davon dort wiederum nur die Hälfte registriert
– 95 % Buddhisten – alle übrigen Religionen werden respektiert
– 2 Saisons: eine warme und eine „wärmere“ – jetzt „Winter“ um 28° C
– zur Zeit Militärregierung: sie hat mit vielen illegalen Tätigkeiten (Bauten, Strände, Korruption etc.) „aufgeräumt“ und eine gewisse Ordnung geschaffen
– der 86 jährige König wird von den Thailändern sehr verehrt – hat u.a. in Heidelberg und an der Uni Lausanne studiert – hat ca 3000 Projekte (keine politischen) ins Leben gerufen und gefördert – dadurch viel Wohlergehen geschaffen – nun ist man etwas bange was geschehen wird, wenn der König stirbt und der (umstrittene) Prinz das Erbe antritt…
– früher um 100‘000 Elefanten – hat als Arbeitstier ausgedient – heute noch 7‘000 – davon 4‘000 in Nationalparks, und 3‘000 bei Menschen: bes. Tourismus, der nebenbei zur Erhaltung der Tiere beiträgt.
– 300‘000 Mönche – nur 3‘000 Nonnen – 227 Verbote (karges Leben, Meditation) – dafür 32‘000 Tempel!

Bangkok – Stadt der Engel

Verschafften uns abends zu Fuss und mit der Hochbahn, dann nochmals zu Fuss zum Sky-Hotel, um vom 88. Stockwerk aus einen Überblick über die nächtliche Stadt zu erhalten – einfach phänomenal! – danach mit dem Tuk-Tuk (offenes Kleintaxi) wieder zur Hochbahn – zu Fuss zum Hotel zurück.
Werden am folgenden Tag zu einer Privat-Tour abgeholt mit Besichtigungen von Tempeln, Tempeln (gibt’s noch was anderes?) – als Krönung den Kaiser-Tempel und den riesigen liegenden Buddha

7a 8 9 liegender Buddha aus Blattgold
Beeindruckende Geschichte und filigrane Gestaltung

10 11 12
Menschen beim Kaiserpalast

13 14 15
Essen beim Landungssteg einer Fähre – grosse Hektik der an- und abfahrenden Boote sowie bunte Reiseschar

16 16a Restaurant bei Landungssteg

Fahrt auf dem Fluss Chao Phraya (Fluss der Könige) und durch Kanäle , durch das sog. Venedig des Ostens, mit wechselnden Häuserkulissen und allgegenwärtigen Bildern des Königs (meist allein z.T. mit seiner Frau)

17 18 19 20 allgegenwärtiger König

21 die grosse Schaukel Wahrzeichen von Bangkok
Bild: Die „Grosse Schaukel“, ist das eigentliche Wahrzeichen Bangkoks – früher gab es hier Feste zu Ehren Shivas, dem Hindugott – Teilnehmer konnten sich an einem Pfahl hochschaukeln um an einen aufgehängten Geldbeutel zu gelangen – viele kamen dabei ums Leben – 1935 wurde das Fest verboten

Verabschiedung vom Guide – noch eine interessante Kanalfahrt mit dem staatlichen Kanalboot über eine lange Strecke für 12 Bath (<40 Rp) – am Abend weil müde, noch etwas essen im nahen Biergarten (;-)

Weiter mit Autobus in angenehmer deutschsprachiger Reisegruppe

Lustige, versierte und witzige Reiseleiterin, gutes Deutsch – u.a. „alles dabei? Pässe, Geld, Fotoapparat, Liebling (he, he he)“
Fahrt nach Ayuttha

22 23
Die frühere Hauptstadt von Siam Ayuttha wurde bei einem Überfall von den Burmesen 1767 fast komplett zerstört – ausser Tempelruinen (Grabmale für Mönche und Angehörige des Königshauses), weist nichts mehr auf die frühere Bedeutung hin – ab 14. Jh. herrschten dort 33 Könige
Weiterfahrt nach Sukhotai, zu sehr schönem Resort mit Bungalows am Wasser, feinem Essen, und … einer Schlange, welche vor uns auf dem Weg zum Pool bei knapper Beleuchtung über den Weg kroch.
Am folgenden Tag: Besichtigung des Ruinenparks von Sukhotai der Hauptstadt der ersten Thaination – der damalige König Ramkanghaeng (1275-1317) wird als Vater der Nation bezeichnet – wie überall Verehrung von Buddha – (Buddhismus: Religion ohne Gott) – Buddha war ein Prinz (oben fraulich unten männlich) – Heiliger Baum als Symbol für Buddha mit herzförmigem Blatt

24 25 Sukhotai erste Hauptstadt Siams 26 27
28 29
In der Neustadt ist vor allem der Markt interessant, gibt es dort doch viel Proteinhaltiges zu kaufen wie Heuschrecken, Würmer, Raupen, sowie Frösche, Krebse etc. – übrigens: ein paar der Leckerbissen hat uns die Reiseleitung zum Probieren gegeben – nicht so schlecht …trotzdem…

30 31 32
Unterwegs nach Chiang Mai gibt es viele Reis- und Zuckerrohrfelder zu sehen – ausserdem nach viel Flachland einige Hügelzüge und Wälder mit viel Teakholz sowie gepflegte Dörfer – Thailand besteht zu 80% aus Landwirtschaftsland (Reis Zucker, Gemüse, Früchte) – Reis kann je nach Wassersituation bis drei Mal pro Jahr geerntet werden.

33 abgeermtetes Zuckerrohrfeld 34

Chiang Mai

Ist Wirtschafts- und Kommunikationszentrum von Nordthailand – Besuch des Wahrzeichens der Stadt, ein Tempel (einer von 300 in Chiang Mai) auf einem kleinen Berg

35 Wat Doi Suthep Tempel Wahrzeichen Chiang Mai
36  37
Anschliessend Besichtigung einer Papier-Schirmfabrik, einer Teakholz-Schnitzerei-Werkstatt mit Möbelversand nach Europa, sowie Seidenherstellung und einer Silber-Werkstätte mit Schmuckverkauf

38 sie freute sich fotografiert zu werden 39 Schmetterling direkt vom Künstler 40
Auf dem Weg weiter nördlich nach Chang Rai wird es kühler – wir sind gespannt auf den Besuch eines Community-Projektes, wo verschiedene Berg-Stämme zusammen leben, welche die Würde ihrer Vorfahren sowie Buddhismus und Christentum respektieren – es handelt sich offenbar um ein erfolgreiches Projekt mit Flüchtlingen aus Laos, Burma und China, welchen hier ein zu Hause angeboten wurde mit der Möglichkeit der Selbsterhaltung und der Verwendung von Überschuss-Einnahmen für andere Flüchtlinge und Projekte – so entstand ein Touristen-Anziehungspunkt, wo u.a. Langhals-Frauen zu sehen sind – beklemmendes Gefühl angesichts der Zurschaustellung – angeblich sind die Frauen aber selber stolz darauf, dass sie Traditionen pflegen können und dabei einen Verdienst haben – die schwere Messingspirale wird während des Wachstums von Zeit zu Zeit verlängert – gemäss Infos: falls eine Frau Ehebruch begeht, wird ihr einfach der Halsschmuck abgenommenH Halsschmuck entfernt – sie erstickt dann weil der geschwächte Hals den Kopf nicht zu tragen vermag

41 42
Beim Elefanten-Camp – erleben wir Elefanten-Trekking – in unserem Fall werden wir begleitet von einem Baby-Elefanten, das ab und zu machen will wie es ihm passt (lustig wie halt Babys sind) – sehen wie sie geschult werden und wohnen einer eindrücklichen Show bei

43 44
eine idyllische, genussvolle Bambus-Flossfahrt durch üppiges Dschungelgebiet – fern von Alltagslärm

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Am 7. Tag geht es bei tiefverhangenen Wolken, kühlem und regnerischem Wetter zur nördlichsten Stadt Thailands Mae Sai – besichtigen den lokalen Markt und sehen den Grenzübergang am übelriechenden Fluss zu Burma

46 47 Grenübergang zu Burma
Das berüchtigte Goldene Dreieck, wo sich die Grenzen von Burma, Laos und Thailand treffen hat praktisch nur noch geschichtliche Bedeutung – früher bedeutender Opium-Umschlagplatz – hier selbst kein Opium-Anbau – gedeiht weiter im Hinterland in der Höhe – nur eine von vielen Sorten des Opiums kann für Drugs verwendet werden.

48 Goldenes Dreieck
Unternehmen noch eine Fahrt auf dem Mekong – viel Handels-Frachtverkehr mit China – gehen auf einen Sprung in Laos an Land
Unterwegs zurück nach Chiang Mai nochmals Stopp bei einem Tempel nämlich beim „Weissen Tempel“, geschaffen von einem exzentrischen Thai-Künstler

49 der weisse Tempel
Am nächsten Tag dann Verabschiedung und Transport zum Flughafen Chang Mai mit Rückflug nach Phuket

Hektische Zeit mit dem Boot

Im allerletzten Moment vor Verlassen des Bootes vor der Nordlandreise stellten wir fest, dass die autom. Bilgenpumpe lief… Mist, was soll das?
… es tropfte nur ganz leicht aus der Dichtung welche im Motorraum den Propellerschaft umschliesst – zur Zeit nicht dramatisch – mal sehen wenn wir zurück sind – hatte das Einfangen eines Fischernetzes das sich um den Propellerschaft wickelte im letzten Frühjahr nun doch späte Auswirkungen?
Nach unsere Rückkehr von der Inlandreise waren es ein paar Liter die sich angesammelt hatten – mit diesem vorläufig kleinen Handicap wollen wir jedoch keine Risiken eingehen für grössere Törns – eine Lösung muss her aber wie? Das Boot muss aus dem Wasser – wo – wer kann das noch schnell vor Weihnachten… schliesslich scheint dank eines glücklichen Zufalls das Unmögliche in Griffweite zu kommen

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Bild: treffen Alfred und verbringen ein paar gemütliche Momente in der etwas abgelegenen Fischbeiz

Alfred von Guggisberg Schweiz – ein Freund und Segler dessen Boot bereits seit längerer Zeit überholt wird, empfiehlt uns einen Fachmann der auch an seinem Boot arbeitet – dieser sagt zu und die Krabi-Boat-Laguna-Marina erklärt sich bereit für eine Spezialaktion für das Ausheben und wieder Einsetzen der Nicone mit dem Travel-Lift – wegen mässigen früheren Erfahrungen andern Ortes sind wir angespannt wegen der Lagunen-Anfahrt, welche nur bei hoher Tide möglich ist – jedoch ist fast Vollmond und damit die Tide hoch – wir gelangen vom Norden Phukets in 2 Etappen nach 53 sm an einem Abend in die Nähe des ersten Wegpunktes, welcher in die Lagune führt – dort ankern wir weit draussen in genügender Tiefe, um am nächsten Morgen bei hoher Tide durch die Lagune zur Marina zu fahren

51 KBL Waypoints
alles tip-top: wir gelangen problemlos zur Marina (nur gerade das Anfangsstück musste genauer beachtet werden) – Boot wird ausgewassert und auf den Trockenplatz gestellt

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Das Wechseln der sog Wellenrohr-Dichtung ging über die Bühne – am nächsten Morgen konnte das Boot wieder zu Wasser gelassen werden – dann doch noch ein Problem – Wasser drang bei der neuen (schlechteren Bride der Wellendichtung) ins Boot – Boot wieder anheben – Sombat der Fachmann verwendete dann die alte Bride – er schwitzte wie ich (Assistent) unglaublich und war nervös – dann das Boot wieder zu Wasser lassen – diesmal alles ok – Alfred und Freunde aus Neuseelandwelche, zufällig ebenfalls in der Marina, waren zum Boot gekommen – wir verabschiedeten uns und fuhren mit zeitlicher Verzögerung bei fallender Tide schnellstmöglich aus der Lagune heraus – eine unvorhergesehene, teure Übung fand an Heiligabend ein gutes Ende.
Ankern nach 38 sm Segeln meist mit Motorunterstützung – treffen noch einen Alleinsegler der 22 Jahre mit längeren Aufenthalten in verschiedenen Ländern unterwegs ist – da gab es einiges zu erzählen

Bereits am Weihnachtstag sind wir wieder in unserer Lieblingsbucht in Nai Harn

53 am Ankerplatz
– sind überrascht, dass Katrin und Alois, Schweizerfreunde aus Berlin, nach kürzlicher Ankunft hier und wohl noch müde „verrückt“ genug sind, uns so ungeplant an Weihnachten zu treffen – schönes Wiedersehen – Sundowner auf dem Boot und anschliessendem Essen an Land – interessanter Austausch der gemachten Erfahrungen seit dem letzten Treff vor einem Jahr.
Als wir kurz vor Mitternacht zum Dingisteg kommen rauschen dort wegen des Vollmondes bzw. sehr hohen Tide grosse Wellen über die Felsen – ein kleiner Steg wurde weggeschwemmt und Einheimische sprechen von einem seltenen Ereignis – wir warten im Restaurant mit Blick ins Dunkel zum Dingi-Dock ab, bis sich das Wasser zurück zieht, um dann teilweise durchs Wasser zum Beiboot und problemlos zur Nicone am Ankerplatz zu gelangen.

Weitere Überraschungen

Katrin und Alois haben uns auch das begehrte Päckchen mit einem Funkteil aus Deutschland mitgebracht – das ich anderntags sofort montiere und von welchem wir uns eine absolute Verbesserung unseres mässig funktionierenden Kurzwellen-Funks versprachen… aber oha lätz… kein Deut in Richtung Lösung – das Weihnachtsgeschenk das wir uns selber zugedacht haben ist ein Flop – woran kann es dennoch liegen – haben doch schon alles überprüft – ein Top-Spezialist muss her… weil wir auf längeren Routen Wetter und Kontakte über den Kurzwellen-Funk sichern möchten.

Wir lassen das Problem im Moment stehen und segeln bei herrlichen Ostwindbedingungen mehrmals der Westküste entlang nach Patong und zurück – bei einer Tour begleiten uns Inge und Wilfried, Bekannte von der Inlandreise, welche hier noch Urlaub haben

Inzwischen Treff mit Kurzwellen-Spezialist vereinbart – kommt morgen 14:00 – er ist nicht da – bin mit dem Beiboot vergebens zum weit entfernten Steg am Ufer gefahren – tel. Rückfrage – er komme, aber erst um 16:00… grrr… er kam dann um 16:30 – nach Augenschein meint er, der Tuner sei das Problem, er bringe morgen einen – neuer Treff morgen 09:00 – dann Tel. er können wegen wichtiger Sitzung erst einen Tag später kommen – lese ihm die Leviten – wir benützen den Tag um in der Boat-Lagoon Phuket per Taxi Reserve-Material für das Boot (Motor-Filter, etc.) zu kaufen – jedoch angerannt wegen Ferienzeit – der Spezialist kommt an Silvester – zwar nicht wie vereinbart um 10:00 sondern gem. SMS um 12:00 – macht guten Job – es zeigt sich aber dass der Tuner nur das halbe Problem ist – er nimmt das Funk-Radio mit und verspricht am 2.Januar 2016 um 14:00 wieder da zu sein…

das wäre dann bei Funktionieren für uns ein guter Start ins 2016

Wir hoffen dass ihr gut ins 2016 gestartet seid und wünschen allen dass alles funktioniert wie ihr euch das selber vorstellt!

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Herzlich alles Gute – Nicone-Crew

Leena & Peter