Weihnachten 2015

Aus Thailand wünschen wir allen unsern Leserinnen und Lesern schöne und genussvolle Feiertage.

SY Nicone-Crew Leena & Peter

PS: Es geht uns gut – wegen vielen Tätigkeiten und Überraschungen waren wir in letzter Zeit etwas gefordert (;-) – ihr werdet’s erfahren – unser nächster Bericht erfolgt etwas später.

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Aktuell November 2015

Zurück zum Boot

… schön war’s – unser Landurlaub ist zu Ende – für wie lange? – wir sind wieder in Malaysia

1 Skifahren Adelboden
Zurück bleiben all die guten Erinnerungen mit vielen Höhepunkten im Kreise von Familie, Freunden, und Bekannten – wie nicht anders zu erwarten gab es ein volles Programm, so dass wir wie früher im Job einen ziemlich gefüllten Terminkalender hatten und nicht alle sehen und alle Wünsche erfüllen konnten.

2 Herbst am Lauenensee
Skifahren (noch schnell vor Schulteroperation), Wandern, Radfahren, viel Schwimmen in der Aare vor dem Haus und eine längere Nordlandreise ergänzten Routine-Tätigkeiten, wie Arbeiten rund ums Haus, Enkelkinder hüten – war oft amüsant, jedenfalls intensiv und teilweise schön wenn wir sie wieder abgeben konnten – neben Bank, Arzt, Bootsteile besorgen sowie einigen andern Geschäften war der Hausverkauf an die Jungen, welche seit unserer Abreise vor acht Jahren daselbst wohnen ein vordergründiges Thema – damit sind wir „homeless“ –  ein etwas wehmütiges Gefühl – aber gut so – dürfen das Gästezimmer weiter beziehen wenn wir wieder mal nach Hause kommen um dann zu sehen ob und wie wir sesshaft werden wollen.

Überraschung in Kuala Lumpur auf der Hinreise nach Langkawi

Es kam der Tag der Rückreise, natürlich Abschied mit Herzschmerz: Flug Zürich – Amsterdam – Kuala Lumpur – Langkawi, Malaysia, so der Plan – alles ok bis Kuala Lumpur – dann grosse Überraschung – der Weiterflug nach Langkawi fällt aus wegen Buschbränden in Indonesien, wobei seit Wochen von Sumatra Rauch- und Abgase nach Malaysia getragen werden – auch in Kuala Lumpur ist die Sonne deswegen nicht zu sehen – wie zu vernehmen sind hunderte von Touristen betroffen – also Flug umbuchen nach Penang, dann mit Fähre nach Langkawi – leicht gesagt – Gepäck finden – neue Bordkarten mit viel administrativem Aufwand besorgen – und immer wieder warten – aber es klappt – sechs Stunden später Flug nach Penang – spät noch Hotel besorgen – kurze Nacht – früh Fähren-Tickets besorgen – wir kriegen noch Platz in der übervollen Fähre.

Weitere Überraschung und Schreck

Bei Ankunft in Langkawi ist der Himmel trüb wegen des Rauches in der Luft – viele Leute tragen Atemmasken

3 Ankunft Fähre in Langkawi
Kaum Landboden betreten in Langkawi geschieht es: beim Tragen der schweren Koffer die Pier-Treppe hinauf plötzlicher Schmerz in der Schulter (in der noch einigermassen guten) – es bildet sich ein grosser Knollen – die Bordfrau und Krankenschwester ist schockiert – nein nicht schon wieder – als Notfall ins Spital – effiziente Behandlung – nach Untersuchung / Röntgen handelt es sich nur um einen Muskelfaszienriss – mit Tabletten, Salbe und einer Armschlinge verlassen wir das Spital, reisen mit der Kleinfähre nach Rebak wo unser Boot auf dem Trockenplatz steht – Vorteil der Armschlinge: Alle helfen mit Gepäck und Extra-Transport – vielen Dank – zum Glück wendete sich dieses Malheur innert Wochenfrist zum Guten.

Wieder beim Boot auf dem Trockenplatz

Nach einem halben Jahr treffen wir die Nicone in überraschend guter Verfassung an – das war auch schon mal anders – Noel von der Chandlery und seine Jungs haben ausgezeichnet zum Boot geschaut – nicht immer ganz einfach, leidet doch einiges unter dem Monsunregen, der Tropensonne und dem Wind, wie teilweise auch zu sehen an andern Booten.

Die geliebte alte mechanische Borduhr ist wieder aufgezogen – entsprechend europäischer Winterzeit sind wir hier sieben Stunden voraus.

4 Kiel wird geschliffen
In den nächsten Wochen gilt es das Boot auf Vordermann zu bringen, vorerst das Grobe auf dem Trockenplatz dann nach dem Einwassern – same procedure as last year – mit dem Unterschied dass es weniger zu tun gibt, haben wir doch vor einem Jahr eine generelle Überholung gemacht –neben den notwendigen Unterhaltsarbeiten wollen wir aus Sicherheitsgründen und aus Bequemlichkeit (wir spüren natürlich das Älterwerden) ein paar weitere Dinge machen lassen, die wir etwas früher noch selber gemacht haben.

Alltag in der Marina

4a Hornbill bzw Nashornvogel
Bei Ankunft hier begrüssten uns die lärmenden Hornbills (Nashorn-Vögel) mit ihren grossen gelben Schnäbeln – am Abend dann auch die Mücken, die Grillen und Frosch-Geschnatter – die Marina und das Ressort machen einen Bilderbuch-Eindruck mit den vielen tropischen Pflanzen – eine Vielzahl von Angestellten sorgt für die Gäste – da sind die Marina- und Ressort- Verantwortlichen, die Fährbetrieb-Leute, die Transporteure mit Elektro-Mobilen, die Landschafts-Gärtner, die Köche und Hotelbediensteten, die Poolverantwortlichen – auf dem Hartplatz ist am Freitag (Muslim-Feiertag mit Freitagsgebet) kein Personal zugegen– der Bootslift steht still – hingegen arbeiten mehrere Eigner an ihren Booten – wir kennen einige Boote, die schon länger da sind – u.a. treffen wir auf den Banjo-Spieler, der fast täglich am Rumpf seines Bootes schleift – er soll schon mehrere Jahre auf dem Hartplatz mit Arbeiten am Boot verbracht haben – anfänglich vermissten wir die Affen – dann aber wunderten wir uns über ausgeräumte Abfall-Tonnen – das ist doch die Tat von Affen – am Abend Geräusche wie sie vom Gezänk von Affen herrühren – später dann sehen wir eine ganze Menge gleichzeitig wie sie am Steilhang herumturnen – nun wohnen und arbeiten wir also für beschränkte Zeit in dieser Umgebung

5 warten auf Kundschaft im Marinashop 6 Leena nimmt einen Check beim Wassertank vor
– Leena macht Einkäufe im Marina-Shop und besorgt mit der Fähre Frischwaren und unterstützt mich bei Arbeiten rund um die Bootstechnik – gehen Abends im Meer und/oder im Pool baden – bis anhin gab es danach oft Regen – gelegentlich essen wir dann im Hard Dock Café wo sich meist auch ein paar Seefahrer-Musiker einfinden und zum eigenen Vergnügen und für die Gäste singen und musizieren.

Am Pool treffen wir ein Schweizer Ehepaar das hier Ferien verbringt und aus unserer Gegend stammt – im Gespräch zeigt sich wieder mal wie klein die Welt ist – ich bekomme vom Fachmann gute Tipps für meine Schulter, welche mir zu wenig Fortschritte zu machen scheint.

Langjährige Freunde mit denen wir auch schon längere Törns im Atlantik und Pazifik gemeinsam gesegelt sind, haben ihr Boot in Telaga ganz in der Nähe und werden uns morgen besuchen damit wir etwas „klönen“, bzw. unsere zwischenzeitlichen Erlebnisse austauschen können.

Die West-Monsunzeit mit viel Regen scheint nun dem Ende entgegen zu gehen – gelegentlich gibt’s noch kurze aber ausserordentlich heftige Tropengewitter

6a Tropengewitter über Telaga
Einige Segler die die Regenzeit bei Landurlaub in andern Gefilden verbracht haben erscheinen auf der Bildfläche um bald wieder zu segeln – die Tagestemperaturen liegen bei 35° C und 80%>iger Luftfeuchtigkeit – während der Regenzeit liessen wir am Boot einen gemieteten Aircondition laufen, was die Luft auf angenehme 28° (zu Hause würde man beinahe stöhnen) herunter kühlt – bald werden wir das Boot zu Wasser lassen – noch einige To do’s am Steg, dann ist fertig Aircondition, dann hoffen wir auf schöne Brise auf offenem Wasser.

7 Abend in der Marina

Wieder auf dem Wasser

Bereits nach zwei Wochen sind sowohl die extern vergebenen wie auch die wichtigsten Eigen-Arbeiten an Land erledigt.

Wie immer wenn es ums Einwassern geht herrscht etwas Nervosität und Hektik – an alles gedacht was nachher an der Rumpfaussenseite unter Wasser liegt? – es gibt schliesslich 21 sog. Rumpfdurchbrüche (Wasser-Ein- und Auslässe von Pantry, WC, Propellerschaft, Ruderschaft, Bugstrahler etc.) – im Bootsinnern alle Ventile und Schläuche dicht welche unterhalb der Wasserlinie liegen? – das Boot wird zu Wasser gelassen – die Krangurten werden jedoch erst entfernt wenn der Check durch den Skipper erfolgt ist, für den Fall dass das Boot wegen Problemen wieder aufs Trockene gebracht werden müsste – bei der Propellerschaft-Dichtung war etwas Unsicherheit vorhanden, hatten wir doch kurz vor dem Auswassern vor einem halben Jahr noch ein Fischernetz in die Schraube bekommen… aber alles ok – feines Gefühl auf der kurzen Fahrt zum Steg – unser Boot schwimmt wieder…

In den Letzten Tagen ging es darum das Boot segelfertig zu machen – u.a. Navigationsgeräte prüfen (AIS – automat. Identifikations-System) funktioniert zur Zeit noch nicht – schliesslich war nur ein von der Sicherung getrenntes Kabel die Ursache), Starter- und Bugstrahl-Batterie müssen ersetzt werden, Dingi und Aussenbordmotor funktionsfähig machen, praktisch alle Leinen und Schoten waschen, Segel anschlagen, Navigationslichter checken und wo sind die Mückennetze und… und…

Irgendwie hat es ein kleiner Geko zu uns an Bord geschafft – via abgestelltes Gepäck? – der nützliche Schwarzfahrer zeigt sich ab und zu am Abend beim Besanmast, wenn er auf Mückenjagd ist – willkommen an Bord.

Nach einer Woche am Steg sind wir eigentlich bereit um abzulegen – am Zielort Telaga von wo aus wir dann Thailand ansteuern wollen, findet ein Iron-Man-Marathon statt – Bucht und Umgebung sind gesperrt – also warten wir noch das Wochenende ab.

8 Qualle der sehr bgiftigen Art mit 2 m langen giftigen Fäden
Wie zu vernehmen, hat ein trainierender Triathlet im Vorfeld des Wettkampfes  beim Schwimmen die giftigen Fäden einer Qualle quer übers Gesicht gekriegt und musste schleunigst in Spitalpflege gebracht werden – die vielen Quallen sind ein Zeichen von Verunreinigung des Wassers, was dieses Jahr besonders schlimm sei – nicht ganz verwunderlich bei der Bautätigkeit von immer mehr Resorts – die Abwasser werden der See zugeführt – beim Baden und Schwimmen ist Vorsicht geboten – für die Schwimmer des Iron-Marathons wurde im Schwimmbereich offenbar eine grossangelegte Säuberungs-Aktion durchgeführt, d.h. von Booten aus wurden Quallen abgefischt.

Erste Ausfahrt

Nach der Enge und der Hitze in der Marina ist das Verlassen derselben in die freie Wildbahn ein besonderer Höhepunkt.

Am 16. November legen wir ab und erleben einen ganz besonders feinen Tag – es gibt nach fast windlosen Tagen eine angenehme Brise – zwar aus Norden auf die Nase – aber was soll‘s – Hauptsache Segeln – geniesserisch geht es zur Sache – mit 2 langen Kreuzschlägen bei 12 – 14 Knoten erreichen wir die schöne Ankerbucht von Telaga, wo sich zur Zeit etwa 20 Segler, z.T. langzeitige Ankerlieger befinden – es sind weitere Segler zu erwarten nachdem die Regenzeit zu Ende geht – hier treffen wir Freunde, geniessen den Abend und erfreuen uns der kühlenden Brise am Anker und nach Dunkelwerden an der grünen Lichterkette der über 20 Fischerboote  vor der Küste.

9 Nachbar und Lichterkette der Fischer
Von hier aus geht’s auf dem Landweg nach Kuah, Hauptort von Langkawi mit dem mächtigen Seeadler als Wahrzeichen – dort besorgt uns Surin die tüchtige indische Managerin die Visas für Thailand…

10 Surin die tüchtige indische Managerin  11 Seeadler, Wahrzeichen von Kuah Langkawi

Pläne sind geschmiedet

Was kann uns aufhalten weiter zu segeln? – der Geist ist willig…  das Boot in guter Verfassung und wir bereit uns selber zu testen – vorerst beim Inselhüpfen nordwärts nach Phuket / Thailand – easy going Route, dann später voraussichtlich nach Sabang, Indonesien und sofern alles gut von statten geht, von dort evtl. direkt nach Sri-Lanka… oder… alles ist offen – Hauptsache Hoffnung auf gute Zeiten – dies wünschen wir euch allen!

Aktuell Oktober 2015

Liebe Leserinnen und Leser nah und fern

Wir hoffen dass bei euch alles im grünen Bereich ist und wir euch nach längerem Landurlaub bald wieder mit Bildern von der See berichten können – Viele von euch zu Land und zur See haben sich nach unserer Befindlichkeit erkundigt – über die Kontakte haben wir uns sehr gefreut – so soll es bleiben (;-) danke.

Es war etwas ruhig auf unserer Homepage – eigentlich hatten wir an dieser Stelle geplant etwas über unser Nomadenleben der letzten acht Jahre zur See zu erzählen – das haben wir nicht geschafft – zu vielen anderen wichtigen Dingen mussten wir den Vorrang geben.

Dazu nur so viel: rückblickend ist es eine sehr intensive und erlebnisreiche Zeit, welche uns gelegentlich gefordert hat – es war eine Zeit bzw. ein Geschenk mit unheimlich vielen Erfahrungen die wir nicht missen möchten – sie gehört zweifellos mit zu den schönsten unseres Lebens – das heisst nicht dass alles immer rund gelaufen ist, stellten wir uns doch schon auch mal die Frage was tun wir eigentlich auf See – unterbrochen waren diese Jahre von Besuchen zu Hause, weil natürlich auch dort das Leben (und Sterben) weiter ging und geht – wie jetzt auch waren diese Aufenthalte  jedes Mal bereichernde Time outs.

Bald ist unsere Auszeit von der Seefahrt zu Ende – wir haben diese sehr genossen – besonders auch mit den 3 kleinen „Monstern“ – die Enkelkinder haben ihrerseits auch uns „genossen“ (;-) – wir werden sie wohl vermissen. Eine spannende Deutschlandreise mit dem Camper sowie eine lange Nordlandreise in die kühlen Gefilde von Dänemark, Schweden und Finnland ergänzten unseren Land-Aufenthalt – während hier Sommerhitze herrschte, waren diesmal im hohen Norden lange Unterhosen angesagt – trotzdem interessant.

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Die See ruft – nun zieht es uns wieder seewärts zum Boot, unserem „zu Hause“, das zur Zeit in Malaysia auf uns wartet – damit bewegen wir uns ab der dritten Oktober-Woche wieder mehr an den Grenzen der Komfortzone. Die Bordfrau und der Käpt’n schielen schon seit geraumer Zeit auf die weiteren Aussichten unseres Lebens mit starker Naturverbundenheit – greifbare Freiheit oder wie der Aufdruck auf meinem T-Shirt lautet: Life is outside.

Eigentlich wollen wir dort an- und fortsetzen wo wir im letzten Frühjahr wegen Schulterproblemen des Skippers unfreiwillig unterbrochen hatten – die Schulter ist zwar repariert, aber noch keineswegs auf  Wunschniveau – ob es so weit kommt und wir wie geplant den Indischen Ozean überqueren können, wird die Zeit zeigen wenn wir nach Testfahrten im Januar starten wollen. Bis dahin werden wir die Nicone wieder „präparieren“ – wie gewohnt gilt es eine längere To-do-Liste abzuarbeiten und Boot und Crew auf dem Wasser aufeinander abzustimmen – darauf freuen wir uns.

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PS: hier auf Wunsch für unsere Finnen eine finnische Übersetzung des Berichtes „die Schweizer haben das Meer erfunden“– bei Interesse, falls noch nicht gelesen, kann er im letzten Juni-Bericht auf Deutsch nachgelesen werden – denn nicht wahr, das Finnische und alles was damit zusammen hängt ist schon etwas Besonderes (;-)

Tiesittekö 

„Sveitsi on köytänyt meren…“(;-) ja miksi me purjehdimme  Suomen lipun alla

Teksti Peter Bäni

Käännös saksasta suomeksi Leena Bäni-Huttunen

1 am Heck die Landes-Registrierungs-Flagge
Kuten useimmat tietävät, liehuu veneen perässä sen maan lippu, missä vene on rekisteröity  – meidän tapauksessamme Suomen. Text zu  Foto: Matkalla Carpenteria Golfin yli Pohjois Australiassa

2 unter der Backbord-Saling die kleine stÑndige SchweizerflaggePienemmät liput paapuurin  saalingissa  ilmaisevat miehistön ja vieraiden kansallisuuden – meillä siellä liehuu aina Sveitsin lippu –  tyyrpuurin saalingissa on aina kulloisenkin isäntämaan lippu –Text zu  Foto: Matkalla Malesiassa

Monilla keksinnöillä ja löydöillä on juurensa Sveitsissä, tosin harvat ihmiset maailmassa tietänevät, mitä kaikkea innovatiivisessa Sveitsissä onkaan keksitty !   Mm. yskänkaramelli Ricola

Useimmat tietävät kuitenkin Sveitsissä olevan  sisämaavesiä, mutta ei merenrantaa. Maailman merillä on kuitenkin joitakin sveitsiläisiä laivoja ja veneitä liikkeellä – tosin noin o.1 promillen lukemissa –  ja niinpä idea meren löytämisestä ja panostaminen sääntöjen keksimiseen sitä käyttäville  sveitsiläisille veneille  oli itsestäänselvää.

Minä puolestani olen ylpeä kekseliäästä isänmaastani, mitalilla on  kuitenkin kaksi puolta.  Sen huomasimme vaimoni kanssa, kun kymmen vuotta sitten ostimme  jo käytetyn avomerikelpoisen purjeveneen aloittaaksemme eläkeläisenä nomaadielämän maailman merillä.

Noin kauempaa katsottuna on ymmärrettävääkin, että niin pieni maa kuin Sveitsi on innovativinen ja pyrkii suurempiinkin keksintöihin kuin yskänkaramelleihin ja tätä tietoa levittävät sveitsiläiset purjehtijat maailmalla.  Joissakin maissa huomataan sellaisenkin maan olevan olemassa kuin Sveitsi…

…siltä varalta, että jotain voisi mennä vinoonnkin, oli meren keksimisen jälkeen loogillinen askel määräysten ja sääntöjen luominen Sveitsin lipun alla purjehtiville veneille ja niiden varusteille  – ei oltu todennnäköisesti ihan vakuuttuneita omasta keksinnostä.

…jotta purjevene voi lähteä vesille Sveitsin lipun alla, pitää sen olla myös siellä rekisteröyty  ja siihen tarvitaan vahvoja hermoja  ja  myös vähän rahaa..

…asiaa hoitava virkailija vesiliikennelaitoksella ilmoitti määräyksiin ja turvallisuussääntöihin tukeutuen meille,  ettei  veneemme  katsastusta  voitu hyväksyä, koska arvioinnin ja tarkastuksen  suorittanut henkilö – tunnettu ja erinomainen asiantuntija – ei  ollut heidän asiantuntijalistalla.  Kuulimme myös ,ettei  juuri kontrolloitu pelastusveneemme enää ollut hyväksyttävissä –  säännöt olivat kuukausi sitten muuttuneet,  eikä  vene  ollut tyyppiä Nr. .jne jne.. ..ja koska emme olleet aikeissa purjehtia Antarktille (ehkä myöhemmin), emme katsoneet tarpeelliseksi investoida uuteen trendikkääseen , kaikkea osaavaan  – ei kuitenkaan hätätilassa mantereelle lentävään – pelastusveneeseen,  emmekä  lennätäää  uutta asiantuntijaa veneen sijaintipaikkaan Kroatiaan ja maksaa kaiken kaikkiaan lisäkuluja noin 5000 Fr…

….päätimme rekisteröidä  veneeen  Suomessa –  syntyjään suomalaisen vaimoni kunniaksi.. ja Suomella on pitkä merenrannikko (;-) – asiapapereitten lähettämisen jälkeen rekisteröinti tapahtui mutkattomasti ja   virkailijat  Merenkulkulaitoksella sanoivat löytävänsä kääntäjän saksankieliselle katsastukselle –  olimme tervetulleita ja kustannukset vähän yi 80 euroa !

Rakastan vaimoani ja myös Suomen lippua – ja EU maitten lipulla on matkamme varrella ollut etujakin ja meillä ei ole mitään vaikeuksia  sen asian kanssa, ettei Suomi ole merta keksinyt!

PS: Tämä tapahtui vuosia sitten –   toivomme   asioiden sittemmin muuttuneen.  Voisimme harkita  purjehtimisen jatkamista  Sveitsin lipun alla, rakastammehan  aivan  erityisesti  Sveitsiä.

Aktuell Juli 2015

Ein paar Blicke und Erinnerungen aus Distanz

Wir sind nun bereits 3 Monate zu Hause in der geliebten „ruhigen“ Schweiz bzw. im Europa, das sich zur Zeit im Besonderen um Stabilität mit Griechenland bemüht.

Mit Blick darüber hinaus ist die Welt vielerorts in Aufruhr, sei es durch Kriege, (IS-) Terrorismus, politische Unruhen, Naturkatastrophen, Machtgehabe, Flüchtlingsströme, Reich-Arm-Gefälle, Korruption, FIFA- und Banken-Skandale etc. – dabei werden einige Erinnerungen wach:

Als Seenomaden sind wir manchmal recht nahe am Geschehen und des Öftern fühlen wir uns etwas ohnmächtig gewissen Situationen gegenüber – als Gäste bzw. Touristen haben wir Erwartungen an  die Länder die wir besuchen, aber natürlich auch Verpflichtungen, die da heissen Freundlichkeit und Respekt gegenüber Sitten, Gesetzen und Gebräuche, begleitet von Vor- und Umsicht, die sich neben den Seebedingungen auch auf die politische Wetterlage beziehen.

In Kolumbien im Grenzgebiet zu Panama, so war kürzlich zu lesen, sind wieder Kämpfe zwischen Armee und Rebellen (FARC) ausgebrochen – der Konflikt der wegen der Drogenmafia seit ca 50 Jahren anhält, kostete 200‘000 Menschenleben und trieb etwa 5 Millionen Menschen in die Flucht.

Wir waren 2010 mit etwas mulmigem Gefühl in einem küstennahen Gebiet wo zuvor Kämpfe nahe des Grenzverlaufes zu Panama eingestellt wurden und Friedensverhandlungen im Gange waren – der landesinterne Frieden scheint jetzt wieder in die Ferne gerückt.

Eine Dok-Fernsehsendung berichtete über die Schönheit pazifischer Inseln und Atolle, welche vor Jahren für Atombombenversuche herhalten mussten – ein paar der Inseln und Atolle und dort lebende Menschen haben wir aus dem Jahr 2011 noch in bester Erinnerung.

1 DSC_0195 Buch Heike DorschDabei gibt es eine getrübte Sicht auf die wunderschöne Insel Nuku Hiva auf den Marquesas (wo u.a. auch der Autor von „Moby Dick“ Melville eine Zeit lang lebte). Es ist die tragische Geschichte des jungen Seglerpaares Heike und Stefan aus Deutschland – sie waren mit ihrem Segel-Katamaran dort vor Anker – auf der Ziegenjagd mit einem Einheimischen wurde Stefan von diesem ermordet und verbrannt. Wir machten die Bekanntschaft mit dem sympathischen Paar zuvor in Kuba und trafen sie später wieder auf Grand Cayman Island – man half einander mit Kleinigkeiten aus und Stefan zeigte uns u.a. wie man aus einem Stück Draht und Gartenschlauch einen Fischköder herstellt, mit welchem wir in der Folge erfolgreich ein paar Thunfische an die Angel bekamen – um die Geschehnisse, bei welchen Heike Dorsch selber Todesängste erlitt, zu bewältigen, schrieb sie ein Buch: Inzwischen wurde die tragische Geschichte auch verfilmt

Auf unserer Landreise in Vietnam letzten Jahres gab es bei uns Überlegungen Inseln vor der Küste Vietnams im Südchinesischen Meer zu besuchen – umstände halber und wegen gelegentlichen  Unruhen dort verzichteten wir.

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Jetzt zeigen Satelitenaufnahmen, dass China auf Riffen und Atolls ungefragt Landgewinne macht und offenbar militärische Bauten errichtet – dabei waren Verhandlungen der umliegenden Länder Vietnam, Philippinen, (China),Taiwan, Malaysia und Brunei im Gange, welche gewisse Ansprüche haben – nun wird gemäss internationalen Zeitungsberichten mit Hilfe der USA und der Unterstützung von Japan im Gebiet gegen den „Aggressor China“ aufgerüstet… – das Ganze geschieht etwas weit weg – ob es uns nicht doch zu interessieren hat?

In Malaysia, nahe der Grenze zu Thailand – in der Nähe wo unser Boot stationiert ist – gibt es wie im Mittelmeer Dramen über Bootsflüchtlinge aus dem verarmten Myanmar. Das Fernsehen berichtete über etwas landeinwärts gelegene Flüchtlings-Camps und Gräber von offenbar unzähligen Flüchtlingen.

Hier ein leicht gekürzter Auszug aus dem Blog der SY „forty-two“ De, die sich vor Ort auf See befand:

16.05.2015: Bootsflüchtlinge vor Langkawi 

… hier sind es vorwiegend unterdrückte und arme Leute aus Bangladesch und Myamar. Sie werden teils gezwungen ihr Land zu verlassen, teils flüchten sie selber. Heute haben wir einen kleinen, eigenen Eindruck davon bekommen. Denn die Bootsflüchtlinge sind genau hier, am Eingang der Melakkastrasse, auch vor Langkawi.

Heute haben wir ein treibendes Holzfloß entdeckt, rund herum voll mit mindestens 20 Halteleinen. Aber keine Menschen. Wir stellen uns vor, daß irgendwelche Schlepperbanden die Menschen nachts vor der Küste aussetzen. 20 Leute halten sich an diesem winzigen Holzfloß fest. Vielleicht sitzen ein paar Kinder obendrauf. Man sagt ihnen „schwimmt da lang. Irgendwann kommt ihr aus Ufer“. Und weg ist das Schiff. In der Ferne sehen sie ein paar Lichter. Hoffentlich schwimmen sie auf die richtigen zu und nicht gegen die Strömung oder irgendwohin wo man wegen Wellen und Felsen nicht an Land kommt…

Wir haben per Funk der Schiffahrtspolizei Bescheid gegeben. War gar nicht so einfach, denn auf Kanal 16 meldete sich keiner. Aber irgendwann sind die dann doch zu dem Floß gebraust.  Dann sind sie noch weiter herumgefahren, haben aufgestoppt und irgendetwas im Wasser gefunden. Was, wissen wir nicht.

Über die Bootskflüchtlinge wird hier aktuell viel diskutiert. Dabei geht das schon seit Jahren so. Die einen sagen „Da sitzen nur Männer drauf. Das sind keine richtigen Flüchtlinge. Ein Mann lässt seine Familie nicht im Stich“. Die anderen sagen „Wir müssen unsere armen Brüder und Schwestern aufnehmen. Wer sie zurück aufs Meer schickt, versündigt sich“. Wir wissen nicht was richtig ist. Aber hätten dort an dem Floß noch Leute gehangen, hätten wir sie an Bord genommen und sicher ans Ufer gebracht und erst im Hafen die Polizei gerufen.

Ende Juni erreicht uns die Nachricht vom Terror-Anschlag in Sousse, Tunesien, wo ein IS-Kämpfer  ein Massaker unter Feriengästen am Strand anrichtete – ein Tiefschlag sondergleichen für die noch sehr jungen Demokratie, wo dem Vernehmen nach jeder vierte Einwohner vom nun sicher ausbleibenden Tourismus lebt – wohl genau diese Schwächung des Staates ist das Ziel der Gotteskrieger – die Polizei die für die Sicherheit der Gäste zuständig ist hat Machtbefugnisse verloren und hat vor Ort gemäss Berichten „zugeschaut“… unter dem diktatorischen Regime von Ben Ali vor 2011 wäre solches nicht möglich gewesen, was natürlich nicht heisst, dass diese Zustände besser waren – nach unserer Meinung müsste der sich dort anbahnende „arabische Frühling“ mit Bildungsangeboten und Investitionen unterstützt werden, damit ein Rückfall ins tiefe Mittelalter vermieden werden kann.

Im Juni 2008 segelten wir westwärts der Küste Tunesiens entlang – also noch zur Zeit des diktatorischen Regimes von Ben Ali, das dann 2010/2011 mit der Jasmin-Revolution endete – ich hielt später fest, dass wir in keinem andern Land so sehr bewacht und sicher waren wie in Tunesien, wo unsere Schritte zu Land und zur See genauestens überwacht wurden – ein beklemmendes Gefühl! – hier Auszüge aus dem damaligen Logbuch:

Nach vier Tagen haben wir genug vom „freundlichen Gefangensein“ in der Marina von Bizerte – Abmeldung – obligatorische Meldung wohin – wir wollen nach dem 80 Seemeilen westlich gelegenen Tabarka (letzter Hafen vor Algerien, wo wir Tunesien in Richtung Sardinien verlassen werden) – wir wissen dass sich auf halber Strecke ein sicherer und schöner Ankerplatz befindet, den wir gemäss Behörden nicht anlaufen sollen aber wollen und schlussendlich wegen Wellen und Wind auf die Nase praktisch gezwungen sind dort zu ankern, weil wir Tabarka bei Tageslicht nicht mehr erreichen würden. Es war ein wirklich lohnenswerter Zwischenhalt in der einsamen wunderschönen Bucht – wir wollten am folgenden Morgen gerade Anker auf gehen als ein Coastguard-Boot mit zwei Beamten in die Bucht hinein fuhr und in kurzer Distanz parallel zu uns aufstoppte – ein freundlicher Beamter sagte: sie sind Schweizer? – ja – eure Namen sind Peter & Leena Bäni? – ja – sie zwei sind alleine an Bord? – ja – sie segeln unter finnischer Flagge? – ja (wir müssen kichern, es ist ja auch zu sehen) – der Bootsname ist Nicone? – ja (dabei musste ich lachen weil ich genau über dem gross lesbaren Namen stand) – sie haben letzte Nacht hier geankert? – ja – sie sind unterwegs nach Tabarka? – ja – es folgten noch weitere Fragen, über die sie schon bestens Bescheid wussten – der Beamte hatte alles auf einem Zettel notiert, den er seinem Kollegen übergab – dieser nahm den  Funk in die Hand und führte ein längeres Gespräch – nach Beendigung sagte er dann: alles ok, sie können nach Tabarka fahren, sie werden erwartet und sind dort willkommen – daraufhin fragte er noch schmunzelnd wer von uns Chef sei – als ich ihm antworte das sei halt von der Situation abhängig, wird dies mit Lachen und einem freundlichen auf Wiedersehen quittiert.

Als wir bereits nach einem weiteren Tag von Tabarka ablegen, d.h. die Behördengänge mit Ausklarieren erledigt haben um Tunesien zu verlassen, begleitet uns ein Beamter zum Boot und wartet dann bis wir den Hafen verlassen haben… wahrscheinlich um sicher zu sein, dass wir niemanden mitnehmen…

… wir segelten in nördlicher Richtung Sardinien entgegen – als wir zur internationalen 12- Seemeilenzone gelangen, sehen wir von weitem ein Militärboot das entlang der Seezone fährt.

4 DSCN7464a Seeüberwachungsboot
beim Näherkommen entpuppt es sich mit den vielen Antennen als Seeüberwachungsschiff, das auf uns zufährt, in einigem Abstand hinter dem Heck auf die Steuerbordseite kommt – auf unsere Geschwindigkeit verlangsamt und uns parallel auf gleichem Kurs eine Weile begleitet – dabei sehen zwei Offiziere mit Ferngläsern zu uns herüber – wir ebenfalls mit dem Fernglas zu Ihnen – wir erwarten eine Funkmeldung, tippen noch die Flagge – aber nichts geschieht – nach einiger Zeit dreht das Militärboot ab und fährt in Richtung wo es hergekommen war wieder davon – wir können nur raten was dies bezweckte – offenbar ging es nur um Kontrolle dass wir Tunesien wirklich verlassen, bzw. dass sie nicht mehr für unsre Sicherheit zuständig sind…

Die Skandale der FIFA mit dem abtretenden Sepp Blatter an der Spitze, erinnern uns an das wohl ärmste Fischerdorf, das wir in Indonesien antrafen. Es lag leicht abseits der empfohlenen Route westwärts und von den Organisatoren von „Sail Indonesia 2013“ wurde abgeraten dorthin zu segeln, dies vorwiegend mit der Begründung schlechter Ankermöglichkeiten… so waren wir denn nur zwei Boote vor Ort und es dämmerte die Vermutung, dass man den Seglern so viel Armut vorenthalten wollte.

Die Ankerbedingungen waren nur an wenigen Orten so gut und die Freundlichkeit der Bewohner war etwas vom Herzlichsten… je ärmer desto herzlicher ging uns durch den Kopf… jedoch waren wir beinahe erschüttert von den ärmlichen und unhygienischen Lebensbedingungen die sich uns boten.

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umso überraschter waren wir als wir auf dem sogenannten Fussballplatz mit salziger unebener Erde einige Jungs antrafen welche sich in Top-Ausrüstung präsentierten und von uns fotografiert werden wollten – wir konnten nur rätseln, dass wohl die FIFA hier, aus welchen Gründen auch immer, ein Zeichen setzte.

Zum Schluss noch ein paar nicht genauer verifizierte Flash-Berichte, die uns auf verschiedenen Wegen erreichten und über uns bekannte Boote berichteten, welche auf unserer geplanten Route im Indischen Ozean unterwegs sind:

Ein Segelboot hat den Mast verloren – ein in der Nähe segelndes Boot konnte helfen – beide haben sicher die kleine Insel Rodriguez östlich von Mauritius erreicht.

Ein anderes Segelboot hatte auf der Reise von Thailand nach Sri Lanka überraschend mehrere Probleme mit Boot und Wetter zu bewältigen und ist nach einem Vernunftentscheid nach Malaysia zurückgekehrt.

Eine Crew musste ihr Segelboot nach einem Ruderbruch (mit Wassereinbruch!?) verlassen und wurde von einem Frachter geborgen – das Boot sei nicht direkt gesunken.

Die meisten sind inzwischen mit unterschiedlichen Wind- und Wetter-Verhältnissen gut und voller zufriedener Erlebnissen auf den Seychellen bzw. bei den Inseln Mauritius oder Réunion angekommen – eine Crew hat dort ihr Boot in Obhut gegeben und ist für ein paar Monate nach Hause geflogen.

Wir bekommen eine Aufforderung an einem Weltseglertreffen in Österreich teilzunehmen…

Eine uns nahestehende Segelcrew hatte den Indischen Ozean bereits verlassen und via St Helena den Atlantik überquert, Brasilien erreicht und ist gleich weiter bis Trinidad gesegelt, womit sie die Welt umrundet haben – Gratulation!

Aktuell Juni 2015

Haben Sie’s gewusst?

„Die Schweizer haben das Meer erfunden…“ (;-) oder weshalb wir bisher unter finnischer Flagge segeln

von Peter Bäni, SY Nicone

1 am Heck  die Landes-Registrierungs-Flaggewie den meisten bekannt, wird am Heck eines Bootes die grosse Flagge des Landes wo das Boot registriert ist geführt – in unserem Falle Finnland – Foto: Fahrt über den Golf von Carpenteria im Norden Australiens.

2 unter der Backbord-Saling die kleine stÑndige Schweizerflaggeunter der Backbord-Saling werden kleinere Flaggen, wie Herkunftsflaggen (Crew, Gäste) und Clubstander geführt – in unserem Falle ständig die Schweizer Flagge – unter der Steuerbord-Saling wird die Gastland-Flagge gefahren – Foto: unterwegs in Malaysia.

Viele Erfindungen haben ihre Wurzeln in der Schweiz – das Problem, so es denn eines ist: meist nur wenige Menschen auf der Welt scheinen zu wissen, dass vieles in der innovativen Schweiz erfunden wurde, wie uns u.a. eine Reklame für Husten-Bonbons weismacht „wer hat es erfunden, he – die Schweizer“ (;-)

Jedoch weiss ein Teil der Leute weltweit, dass die Schweiz zwar Binnenseen, aber natürlich keine Meeresküste aufweist.

Weil es auf den Meeren auch einige Schweizer-Schiffe gibt – zwar im Null-Komma-Promille-Bereich – wer weiss das schon – lag die Idee nahe, auch die Erfindung des Meeres unter Schweizer-Fittiche zu nehmen und damit Regeln für deren Benützung durch die paar Schweizer Schiffe aufzustellen.

Für meinen Teil bin ich stolz auf mein innovatives Land – wie bekannt hat aber jede Medaille auch eine Kehrseite – dies wurde meiner Frau und mir vor allem bewusst, als wir vor bald 10 Jahren Eigner einer hochseetüchtigen Segelyacht aus zweiter Hand wurden und als Pensionäre ein See-Nomaden-Leben begannen.

Aus Distanz betrachtet ist es verständlich, dass ein kleines Land wie die Schweiz innovativ ist und nach grösseren Erfindungen als Husten-Bonbons strebt und dass Schweizer Segler dies auf ihren Reisen der Welt kundtun, so dass man in einigen andern Ländern überhaupt Kenntnis davon nimmt, dass es eine Schweiz gibt…

… und nun kommt es: nach der Erfindung des Meeres war es nur ein logischer Schritt, Regeln und Vorschriften für Boote unter Schweizer Flagge und deren Ausrüstung zu kreieren, um auf See gerüstet zu sein, falls etwas schief gehen sollte – offensichtlich war man sich doch nicht so sicher über die eigene Erfindung.

… um eine Segelyacht zu registrieren bzw. zur See die Schweizer Flagge setzen zu dürfen, benötigt man starke Nerven (und etwas Extrageld).

… der zuständige Beamte der Schifffahrtsbehörde, so war zu hören, sei noch nie auf einem Segelboot gewesen, geschweige denn auf Hochsee – als  ausführende Behörde ist er natürlich entschuldigt – man berief sich auf Sicherheit und Vorschriften und liess uns wissen, dass der allseitig bekannte und exzellente Experte, der das Gutachten unseres Bootes erstellte, nicht akzeptiert werden könne, da er nicht auf der Liste ihrer Experten sei, im weiteren, dass unsere neu geprüfte Rettungsinsel ebenfalls nicht akzeptiert werden könne, da die Vorschriften vor einem Monat geändert wurden! – unser Liferaft war nicht (mehr) auf der Liste, stattdessen war ein genau bezeichnetes Fabrikat inklusive Typen-Nr gefragt … und  … und … und weil wir nicht im Sinne hatten in die Antarktis zu segeln (evtl. später schon) mit einer dafür ausgerüsteten, trendigen und stilvollen Rettungsinsel, die alles kann, jedoch wie es scheint, nur nicht weiss wie im Ernstfall ans Festland zurück fliegen … und wir nicht willig waren zusätzlich einen Experten auf ihrer Liste an den Standort der Yacht einzufliegen (unser Experte war vorher bereits dort)… und dafür insgesamt ca. Fr. 5000.- zu bezahlen,

… beschlossen wir das Boot in Finnland zu registrieren – zu Ehren meiner Frau als geborene Finnin… und Finnland hat eine lange Meeresküste (;-) –  jedenfalls waren wir nach Einsendung der nötigen Dokumente willkommen und man sagte uns, dass sie schon jemanden gefunden hatten, der die Boots-Expertise von Deutsch ins Finnische übersetzt hatte und last but not least die Registrierung kostete nur 80.- Euro!

Ich liebe meine Frau und auch die Finnenflagge – mit der EU-Landesflagge gab es auch schon Vorteile unterwegs – und wir haben kein Problem damit, dass die Finnen das Meer nicht erfunden haben.

PS: dies geschah vor Jahren – hoffen, dass sich die Dinge geändert haben seither – so könnten wir uns überlegen, ob wir die Weiterreise zur See unter Schweizerflagge segeln wollen, lieben wir doch die Schweiz ganz besonders.

Anmerkung des Administrators zum Autor:

Peter Bäni war Kanute (mehrfacher Schweizermeister, WM- und Olympiateilnehmer), Segler, Trainer, Sportlehrer an der Sporthochschule Magglingen u.a. mit Verantwortung Wassersport. Seit acht Jahren ist er mit seiner Frau zur See unterwegs und hat dabei 45 Länder besucht und knapp 45‘000 nautische Meilen zurückgelegt.